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000 Titelei - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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nisibener Hymnus 42. Verwechselt Moraes per impossibile vielleicht ›casket‹ mit<br />

›skull‹?<br />

Wenn Moraes weiterhin darauf abhebt, nur das »loosely worded statement of<br />

Gregory of Tours in his De Gloria Beatorum Martyrum« könne als Beleg für die<br />

Übertragung aller Gebeine herangezogen werden311 , trifft auch dies nicht zu.<br />

Der Text bei Gregor lautet:<br />

»Thomas apostolus secundum historiam passionis eius in India passuisse<br />

declaratur; cuius beatum corpus post multum tempus assumptum in civitate<br />

quam Syri Aedissam vocant translatum est312 .«<br />

Neben dieser Aussage Gregors steht vor allem aber einmal die der Akten, die in<br />

Nr. 170 eindeutig formulieren:<br />

»And king Mazdai thought in his mind and said: ›I will go (and) open the grave<br />

of Judas, and take one of the bones of the Apostle of God, and will hang it upon<br />

my son, and he will be healed‹. … And he did not find the bones, for one of the<br />

brethren had taken them away secretly …«<br />

Aber auch die anderen Texte, einschließlich des nisibener Hymnus 42 Ephräms313 ,<br />

sprechen wie Gregor von der Übertragung »der Gebeine« (the bones).<br />

Wenn es in Hymnus 42 zu Ende der ersten Strophe auch heißt: »… here and there to<br />

my grief I find him …«, so dürfte das in der Zusammenschau aller Belege nur bedeuten,<br />

daß die Kraft Thomas’ ihn, den Teufel, nun in Indien und in Edessa, belästigt.<br />

Einfachhin von der Übertragung »der Gebeine« spricht das bereits oben angeführte<br />

Chaldäische Martyrologium der Nestorianer. Es formuliert sehr klar: »His body is<br />

at Urhai« 314 .<br />

Fast ebenso klar sind die diesbezüglichen Aussagen des Hymnus Ephräms, der hier<br />

als Nr. 10 unter den ›Quellentexten‹ wiedergegeben ist. Er vermeldet in der ersten<br />

Strophe:<br />

»A merchant thy bones conveys; …«,<br />

und in der zweiten:<br />

»The bones the merchant hath brought, …«<br />

Ebenso äußert sich ein weiterer Hymnus Ephräms. Ausgehend von der Situation, die<br />

die Gläubigen während des Gottesdienstes in der Kirche antreffen, formuliert er:<br />

»Lo, his Bones, his Passion, his Work proclaim; …315 «<br />

311) s. Moraes 1964 a.O.<br />

312) s. dazu auch oben auf den Seiten 28f. die Bemerkungen zu dem ›post multum tempus‹ dieses<br />

Textes und zur Identität des Informanten, von dem Gregor die hier wiedergegebene Nachricht erhalten<br />

haben dürfte.<br />

313) s. den vollständigen Text unten als Nr. 9 der ›Quellentexte‹.<br />

314) s. Medlycott 1905, 23. – In dem Wort ›Urhai‹ klingt bereits der moderne Name Edessas an: ›Urfa‹.<br />

315) s. Medlycott 1905, 29–31.<br />

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