000 Titelei - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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handlung i.J. 56 gleichfalls zugegen: Drusilla, Frau des Felix 201 , und Berenike, Witwe ihres Onkels Herodes II 202 : beide Töchter Agrippas I. (37–44) 203 . Dabei auch Agrippa II., Bruder der beiden Schwestern. Er begleitet Berenike 204 . 56 – 58: Pauli Gefangenschaft in Rom. Ein genaueres Bild von der zeitlichen Abfolge der letzten Lebensjahre des Apostels Paulus ergeben die Angaben in Hieronymus’ De viris illustribus. Danach währte die römische Gefangenschaft wohl von 56 (»…, daß Paulus im zweiten Jahr der Regierung des Nero gefangen gen Rom ward gebracht«) bis 57/58: »Zwei Jahre blieb er in freier Haft.« Danach predigte er im Abendland 205 . Dasselbe folgt auch aus dem weiter unten bei den Quellentexten besprochenen Briefwechsel Paulus/Seneca: Die datierten Briefe, nämlich die Briefe X – XIV, tragen entweder das Datum des Jahres 58/59 (X – XIII) oder des Jahres 64 (XIV) 206 . Während die ersten neun undatierten Briefe aus der Zeit der Gefangenschaft und der ersten intensiven Kontaktaufnahme zwischen Paulus und Seneca stammen möchten 207 , deuten die auf die Jahre 58 und 59 datierten Briefe auf eine Entstehung in der Zeit nach Pauli Freilassung bis zu seiner Abreise 208 . Brief XIII ist auf den 23. März des Jahres 59 datiert 209 . Der anschließende lange Unterbruch bis zum Jahre 64, auf das der Brief XIV datiert ist, dürfte in der Abwesenheit Pauli während seiner – wohl auf Drängen des in Spanien (Cordoba) beheimateten Seneca zustandegekommenen – Missionsreise in dieses Land begründet sein. mithilfe der im Briefwechsel Paulus/Seneca enthaltenen Datumsangaben im Grunde als unumstößlich erwiesen anzusehen. 200) Der Prozess dauerte so lange, weil der Prokurator Felix nach dem Tod seiner Gönnerin Antonia kaum noch handlungsfähig war, s. Reicke 3 1982, 210. 201) s. Reicke 3 1982, 208f. mit weiteren Einzelheiten zu der bemerkenswerten Karriere des Prokurators. 202) s. a.O. 204. 203) s. a.O. 198 bzw. 204. 204) s. a.O. 205. 205) s. Hieronymus De viris illustribus, zitiert bei Jakobus in: Benz 10 1984, 441. 206) s. unten die S. 199–203. 207) Näherhin dürften die Briefe ab der Nr. V im Jahre 58 und später entstanden sein, da Sabina Poppaea, in V als domina bezeichnet, erst in diesem Jahr mit Nero in engeren Kontakt trat, s. die folgende Anmerkung, vor allem aber unten auf S. 206–216. 208) Die ersten drei Briefe sind wohl als regelrechte Kassiber anzusehen. Man beachte z.B. Pauli Bemerkung über die Schwierigkeit bei der Übermittlung in Brief II und Senecas Verweis auf Hindernisse, die einem Treffen entgegenstehen könnten, in Brief III: »Wenn das nur ohne Schaden geschehen könnte«. Dagegen vermitteln die darauf folgenden undatierten Briefe IV – IX möglicherweise einen Eindruck davon, wie ›frei‹ die von Hieronymus so genannte »freie Haft« tatsächlich war, falls sie nicht zusammen mit den datierten Briefen X – XIII bereits in die Zeit nach Pauli Entlassung im Jahre 58 fallen. Der aus dem Jahr 64 stammende Brief XIV mit seinen ungehaltenen Äußerungen über den Kaiser schließlich muß ungehindert von irgendwelchen Pauli Verkehr überprüfenden Wachen übermittelt worden sein: Paulus war gerade aus dem Westen zurückgekehrt und erfreute sich voller Freiheit, s. dazu weiter unten die Bemerkungen zum Jahre 64. 209) s. unten S. 202. 39
59: Abreise Pauli nach Spanien etc. 62: Tod des Festus, gefolgt von einem etwa 4-monatigen Interregnum 210 . Währenddem: Enthauptung des ›Herrenbruders‹ Jakobus 211 . Petrus wohl endgültig nach Rom 212 . 62 – 66: Die Christengemeinde verläßt von Prophezeiungen gewarnt Jerusalem und zieht nach Pella 213 . 62: Entmachtung Senecas 214 . 64: Rückkehr Pauli nach Rom. Brand der Stadt. Christenverfolgung. Gefangennahme Pauli, wenig später auch Petri. Wie der Bericht der Paulusakten von der Rückkehr des Apostels nach Rom nahelegt 215 , dürfte diese erst kurz nach dem Brand der Stadt erfolgt sein: Seneca berichtet in seinem auf den 28. März 64 datierten Brief Nr. XIV Paulus von dem Geschehen wie einem, der gerade erst am Ort des Geschehens eingetroffen ist. Die Gefangennahme muß alsbald erfolgt, und Paulus unter scharfe Bewachung gestellt worden sein: Eine Antwort auf Senecas Brief war nicht mehr möglich – offenbar auch nicht in Form eines Kassibers. Eine letzte Bestätigung für die lange Abwesenheit und die relativ späte Rückkehr Pauli nach Rom stellt der weiter unten besprochene Passus aus Jakobus dar, in dem er berichtet, wie der Herr dem Petrus kurz vor seiner Gefangennahme erscheint, und ihm mit dem Kommen Pauli sein nahes Ende verkündet: Dabei geht der Text offenbar davon aus, daß Petrus eine Weissagung besaß, er würde den Endkampf zusammen mit Paulus bestehen 216 . 65: Tod der Kaiserin Sabina Poppaea, Senecas 217 sowie Petri und Pauli in Rom 218 . 68: Tod Neros. 210) s. Reicke 3 1982, 212 und 217f. 211) s. a.O. 201 (Überblick) bzw. 212–214 und 217f. 212) s. a.O. 218. 213) s. a.O. 218f. 214) s. a.O. 212 und 241f. 215) s. Hennecke/Schneemelcher Bd II, 5 1989, 238–241. 216) s. unten auf S. 120–122 die Erläuterungen zu dem von Jakobus de Voragine, wie es scheint, mit Berufung auf Linus wiedergegeben Text, abgedruckt Benz 10 1984, 429. 217) Zum Tode der Kaiserin s. unten die Seiten 206–216; zum Tode Senecas s. z.B. LThK Bd 9, 1964 s.v. ›Seneca‹ Sp 664 (E. Elorduy). 218) s. Reicke 3 1982, 222, 225f. und 245–251. – Zu der bedeutsamen Tatsache, daß Petrus und Paulus offenbar nicht im Zusammenhang der Verfolgung des Jahres 64 zu Tode kamen, s. die Ausführungen unten auf S. 68. – Nur als Anmerkung: Wenn Reicke 3 1982, 222–224 so stark betont, Paulus habe einen »elliptischen Kirchenbegriff« gehabt, nur »vom Himmel her« Befehle entgegengenommen und unabhängig von jeder »Kirchenpolitik« und jedem »Zentralismus« gearbeitet (s. a.O. 222f.), so steht dem doch die nach seinen eigenen Worten »auf Offenbarung hin« (Gal 2,2) zu den Säulen nach Jerusalem unternommene Reise entgegen, auf der er deren »Handschlag« (Gal 2,9) suchte, »damit ich nicht etwa ins Leere hineinlaufe oder schon hineingelaufen bin«: Gal 2,2. 40
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handlung i.J. 56 gleichfalls zugegen: Drusilla, Frau des Felix 201 , und Berenike, Witwe<br />
ihres Onkels Herodes II 202 : beide Töchter Agrippas I. (37–44) 203 . Dabei auch Agrippa<br />
II., Bruder der beiden Schwestern. Er begleitet Berenike 204 .<br />
56 – 58: Pauli Gefangenschaft in Rom.<br />
Ein genaueres Bild von der zeitlichen Abfolge der letzten Lebensjahre des Apostels<br />
Paulus ergeben die Angaben in Hieronymus’ De viris illustribus. Danach währte die<br />
römische Gefangenschaft wohl von 56 (»…, daß Paulus im zweiten Jahr der Regierung<br />
des Nero gefangen gen Rom ward gebracht«) bis 57/58: »Zwei Jahre blieb er in<br />
freier Haft.« Danach predigte er im Abendland 205 .<br />
Dasselbe folgt auch aus dem weiter unten bei den Quellentexten besprochenen<br />
Briefwechsel Paulus/Seneca: Die datierten Briefe, nämlich die Briefe X – XIV, tragen<br />
entweder das Datum des Jahres 58/59 (X – XIII) oder des Jahres 64 (XIV) 206 . Während<br />
die ersten neun undatierten Briefe aus der Zeit der Gefangenschaft und der<br />
ersten intensiven Kontaktaufnahme zwischen Paulus und Seneca stammen möchten<br />
207 , deuten die auf die Jahre 58 und 59 datierten Briefe auf eine Entstehung in der<br />
Zeit nach Pauli Freilassung bis zu seiner Abreise 208 . Brief XIII ist auf den 23. März<br />
des Jahres 59 datiert 209 . Der anschließende lange Unterbruch bis zum Jahre 64, auf<br />
das der Brief XIV datiert ist, dürfte in der Abwesenheit Pauli während seiner – wohl<br />
auf Drängen des in Spanien (Cordoba) beheimateten Seneca zustandegekommenen<br />
– Missionsreise in dieses Land begründet sein.<br />
mithilfe der im Briefwechsel Paulus/Seneca enthaltenen Datumsangaben im Grunde als unumstößlich<br />
erwiesen anzusehen.<br />
200) Der Prozess dauerte so lange, weil der Prokurator Felix nach dem Tod seiner Gönnerin Antonia<br />
kaum noch handlungsfähig war, s. Reicke 3 1982, 210.<br />
201) s. Reicke 3 1982, 208f. mit weiteren Einzelheiten zu der bemerkenswerten Karriere des Prokurators.<br />
202) s. a.O. 204.<br />
203) s. a.O. 198 bzw. 204.<br />
204) s. a.O. 205.<br />
205) s. Hieronymus De viris illustribus, zitiert bei Jakobus in: Benz 10 1984, 441.<br />
206) s. unten die S. 199–203.<br />
207) Näherhin dürften die Briefe ab der Nr. V im Jahre 58 und später entstanden sein, da Sabina<br />
Poppaea, in V als domina bezeichnet, erst in diesem Jahr mit Nero in engeren Kontakt trat, s. die folgende<br />
Anmerkung, vor allem aber unten auf S. 206–216.<br />
208) Die ersten drei Briefe sind wohl als regelrechte Kassiber anzusehen. Man beachte z.B. Pauli Bemerkung<br />
über die Schwierigkeit bei der Übermittlung in Brief II und Senecas Verweis auf Hindernisse, die<br />
einem Treffen entgegenstehen könnten, in Brief III: »Wenn das nur ohne Schaden geschehen könnte«.<br />
Dagegen vermitteln die darauf folgenden undatierten Briefe IV – IX möglicherweise einen Eindruck davon,<br />
wie ›frei‹ die von Hieronymus so genannte »freie Haft« tatsächlich war, falls sie nicht zusammen mit<br />
den datierten Briefen X – XIII bereits in die Zeit nach Pauli Entlassung im Jahre 58 fallen. Der aus dem<br />
Jahr 64 stammende Brief XIV mit seinen ungehaltenen Äußerungen über den Kaiser schließlich muß<br />
ungehindert von irgendwelchen Pauli Verkehr überprüfenden Wachen übermittelt worden sein: Paulus<br />
war gerade aus dem Westen zurückgekehrt und erfreute sich voller Freiheit, s. dazu weiter unten die Bemerkungen<br />
zum Jahre 64.<br />
209) s. unten S. 202.<br />
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