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000 Titelei - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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Allerdings weist Mommsen auf das jüdische Weltjahr 2058 bei Hieronymus hin 187 .<br />

Letzterer aber setzt, wörtlich den selben Text gebrauchend, dieses Ereignis auf das<br />

dritte Jahr des Claudius fest bzw. das vierzigste nach Christi Geburt 188 ; die Fasti<br />

Vindobonenses priores nehmen wiederum das Jahr 42 an 189 .<br />

Die Schwankungsbreite für die Datierung der Abreise Petri aus Jerusalem, zunächst<br />

nach Antiochien, dann nach Rom, ist also beträchtlich, wird jedoch verständlich,<br />

wenn man für den wohl nicht unbedeutenden Aufenthalt in Antiochien<br />

(Kirchengründung 190 ) zwei, vielleicht auch drei Jahre annimmt. Tatsächlich dürfte<br />

Petri Entschluß, Simon Magus nach Rom zu folgen – wohl eines der grundlegenden<br />

Motive für den Apostel, sich in die Hauptstadt des Reiches zu begeben 191 – nicht ohne<br />

Rücksicht auf die ab dem Jahre 44 im Gefolge der sog. zweiten Prokuratur aufkommenden<br />

neuerlichen Spannungen gefallen sein, vielleicht schon aufgrund der die<br />

Pharisäer begünstigenden Restauration unter Agrippa I. in den Jahren 41–44 192 . – Ein<br />

letzter nicht unbedeutender Hinweis: Die Actus Vercellenses setzten Petri Verweilen<br />

in Jerusalem bis zur Abreise nach Rom auf 12 Jahre an, also etwa bis zum Jahre 45 193 .<br />

47: Petrus wieder in Jerusalem und Apostelkonzil 194 . Auch Paulus ist auf dem<br />

Apostelkonzil 195 .<br />

48 (?): transitus Mariae. Wenn so, dann wohl alle Apostel in Ephesus 196 .<br />

50: Ausweisung der Juden aus Rom durch Claudius 197 .<br />

54: Nachgeben des Herrenbruders Jakobus und Petri in Antiochien gegenüber den<br />

Judaisten. Paulus widersteht dem Petrus »ins Angesicht« (Gal 2,11–21) 198 .<br />

55/56: Paulus vor Felix bzw. Festus 199 in Caesarea 200 . Bei der abschließenden Ver-<br />

187) s. Mommsen 1892, 411f.<br />

188) s. Hieronymus EusChron Migne PL, Bd 27, Paris 1866, 450.<br />

189) s. Mommsen 1892, 282.<br />

190) Hieronymus berichtet von der Einsetzung des ersten dortigen Bischofs, des Evodius, im Jahre<br />

43!, s. Hieronymus EusChron a.O. 450.<br />

191) s. ausführlich dazu unten im ›Dritten Teil‹ den Abschnitt: 2. e. ›Petrus und Simon Magus in Rom‹<br />

auf den S. 82–84.<br />

192) s. Reicke 3 1982, 202–206.<br />

193) s. Hennecke/Schneemelcher Bd II, 5 1989, 262.<br />

194) Zu der von Reickes Angaben abweichenden Datierung s. ausführlich unten S. 169f.<br />

195) Gal 2,1.<br />

196) s. Näheres dazu unten auf den S. 51f. und S. 170–178.<br />

197) s. Reicke 3 1982, 206 und 208. In der Nachricht von dieser Ausweisung schreibt Sueton »impulsore<br />

Chresto tumultuantes«: Suet Clau 25;4, s. Reicke 3 1982, 208. Schon im Jahre 50 ist ›Christus‹ unter den<br />

Juden Roms also bereits eine solche Berühmtheit – und seine Stellung ein Streitpunkt -, daß dies das<br />

Augenmerk der kaiserlichen Regierung auf sich zieht. Reicke kommentiert kühl: Es »liegt eine Verwechslung<br />

der Ursache mit einem Urheber vor«, s. a.O. Das heißt umgekehrt: Es ging damals in Rom tatsächlich<br />

um Jesus-Christus!<br />

198) s. Reicke 3 1982, 216f.<br />

199) Man beachte insbesondere Reickes Bemerkung, daß aufgrund von Eusebs Chronik für die Übergabe<br />

der Prokuratur von Felix an Festus das Jahr 56 keineswegs ausgeschlossen werden kann, s. Reicke<br />

3 1982, 210f. – Diese von Reicke lediglich in Erwägung gezogene, von ihm so genannte ›Frühdatierung‹ des<br />

Prokuratorenwechsels auf das Jahr 56 (er selbst plädiert für das Jahr 60, s. Reicke 3 1982, a.O.) ist nun<br />

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