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000 Titelei - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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stianisierung Edessas wir gerade erst anhand Farquhars Argumentationen herausgearbeitet<br />

haben 129 .<br />

30<br />

f. Khabin/Habban, der Kaufmann, der die Gebeine des Apostels Thomas<br />

nach Edessa brachte<br />

Hier nun ist wieder130 auf einen Text aufmerksam zu machen, der sich, aus der örtlichen<br />

Tradition schöpfend und für Edessa geschrieben, ähnlich den Angaben der Thomas-Akten<br />

zu den edessener Verhältnissen nicht allzuweit von der Wahrheit entfernen<br />

durfte. Klijn zitiert ihn in seinem Kommentar zu der Nachricht von der frühen<br />

Überführung der Gebeine St. Thomas’ am Ende der Akten.<br />

O Thoma, quaenam est prosapia tua<br />

adeo illustris evadas?<br />

Mercator attulit ossa tua<br />

et pontifex solemnitatem tibi instituit<br />

atque rex templum aedificavit131 .<br />

Erstaunt lernen wir hier, daß ein Kaufmann die Gebeine des Heiligen nach Edessa<br />

verbrachte132 .<br />

Fragen wir uns aber, wie die Nachricht vom Tode des Apostels so früh nach Edessa<br />

gelangen konnte, so lautet die Lösung jetzt natürlich: Von diesem Kaufmann stammt<br />

sie und erreichte die Stadt zusammen mit den Gebeinen.<br />

Wenn Farquhar für diese Nachricht noch eigens Briefe annehmen zu müssen<br />

glaubt, geschrieben von Habban, dem Kaufmann, der Thomas jedenfalls auf seiner<br />

129) s. oben a.O. Zu ergänzen sind solche Hinweise natürlich durch Beobachtungen wie der von Klijn<br />

mitgeteilten, daß zur Zeit der schon erwähnten großen Flut von 201 (s. oben S. 25 zu Assemani) in Edessa<br />

bereits ein Kirchenbau bestand, der bei dieser Gelegenheit allerdings dem Wüten des Daisan zum Opfer<br />

fiel, s. Klijn, Edessa, 1965, 24, ganz abgesehen von den Belegen frühester christlicher Schriftsteller-Tätigkeit<br />

in Edessa, die Klijn aufgrund seiner Beobachtungen an den ›Oden Salomos‹ und dem ›Thomas-Evangelium‹<br />

aufzählt, s. a.O. 42–83. Erstere datiert er an den Anfang des zweiten (!) Jahrhunderts, letzteres in<br />

die Mitte dieses zweiten Jahrhunderts, s. a.O. 42; zum Thomas-Evangelium s. Näheres unten S. 135–137.<br />

130) Wir zitierten ihn bereits oben in Anm 125; in englischer Fassung bietet ihn der ›Quellentext 10‹<br />

unten auf S. 191f.<br />

131) Seine lateinische Fassung stammt aus T.J. Lamy, Sancti Ephraem Syri Hymni et Sermones, Bd IV,<br />

Mechelen 1902, c. 703–704: s. Klijn 1962, 304. Der Text lautet übersetzt:<br />

»Oh Thomas, welch’ einem Geschlecht mußt Du entstammen,<br />

so herrlich wie Dein Ausgang ist?<br />

Ein Kaufmann brachte Deine Gebeine,<br />

ein Bischof setzt’ ein Fest Dir ein,<br />

ein König baut’ Dir den heiligen Schrein.«<br />

132) Zumindest an noch zwei weiteren Stellen spricht Ephräm ausdrücklich davon, daß ein ›Kaufmann‹<br />

die Gebeine nach Edessa brachte, s. Kuriakose 1982, 4f. Ausführlich zum ›Kaufmann‹ Habban s.<br />

unten die S. 43–47.

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