000 Titelei - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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aus ihr stammt ihr Meister.« 3Nero aber: »Gott mahnt jeden Menschen und<br />
liebt ihn. 4Du aber, warum verfolgst du diese?« 5Darauf Simon: »Dies sind die<br />
Menschen, die ganz Judäa davon abspenstig machen, an mich zu glauben914 .«<br />
6Da sprach Nero zu Petrus: »Warum seid ihr so ungläubig, euer Geschlecht?«<br />
7 8 Darauf Petrus zu Simon: »Allen hast du Eindruck machen können. Mir aber<br />
nie! Diejenigen aber, die du verführt, die hat Gott durch mich zurückgerufen,<br />
und da du weißt, daß du mich nicht zu überwinden vermagst, frage ich mich,<br />
mit was für einem Aussehen du dich diesmal im Angesicht des Kaisers durch<br />
deine magische Kunst brüsten wirst, um Christi Schüler dadurch zu besiegen.«<br />
9 10 Darauf Nero: »Was heißt das, ›Christus‹?« Petrus antwortet: »Der ist der<br />
Christus, der für die Erlösung der Welt gekreuzigt wurde, den dieser Simon<br />
Magus hier behauptet, selber zu sein. 11Er ist aber ein nichtswürdiger Mensch<br />
und seine Werke des Teufels. 12Wenn du aber, mein Kaiser (Imperator), wissen<br />
willst, was Christus in Judäa gewirkt, dann schicke aus und laß’ dir die Briefe<br />
reichen, die Pontius Pilatus an den Claudius Caesar geschrieben, und du wirst<br />
alles erkennen.« 13Als Nero das aber hörte, befahl er, diese zu erhalten und ließ<br />
sie vor sich verlesen. Der Text aber lautete wie folgt915 :<br />
1 916 2 »Pontius Pilatus wünscht dem (Tiberius ) Claudius Heil! Vor kurzem geschah<br />
es – und ich habe es selber nachgeprüft -, daß die Juden sich und ihre<br />
Nachkommen917 von Neid verführt damit bestraften, grausam verurteilt zu<br />
werden (quod ... per invidiam ... crudeli condemnatione punisse). 3Endlich aber, da sie glaubten, aus der Zeit ihrer Väter eine Verheißung zu besitzen,<br />
Gott werde ihnen seinen Sohn vom Himmel senden, der mit Recht ihr König<br />
genannt werde, und auch zugesagt habe, diesen durch eine Jungfrau auf die<br />
Erde zu schicken, 4da, als dieser zu der Zeit, in der ich Landpfleger (Praeses)<br />
von Judäa war, kam und als sie vernommen, daß dieser Blinden das Licht gegeben,<br />
Unreine geheilt, Lahme (paraliticos) gehen gemacht, Dämonen aus<br />
Menschen vertrieben, Tote aus eigener Macht (autoritate) erweckt, den Winden<br />
befohlen, trockenen Fußes über die Wogen des Meeres gegangen und vieles<br />
andere dieser Art gewirkt habe, 5da wurden die Obersten der Priester, obgleich<br />
alles Volk der Juden bekannte, dieser sei Gottes Sohn, von Neid gepackt,<br />
6und sie ergriffen ihn und übergaben ihn mir, und indem sie das eine<br />
und das andere über ihn in großer Zahl lügnerisch vor mir behaupteten,<br />
914) vgl. Justinus Martyr (+ um 165) apol I 26,3: »Fast alle Samaritaner ... bekannten sich zu ihm und<br />
verehrten diesen«.<br />
915) Dieser Brief stammt aus Pseudo-Hegesipps Geschichte der Juden, s. Tillemont 1732, 539.<br />
916) Zu dieser mit Berufung auf Tertullian apol c. 5 und 21 und Eusebius HE 2,2 glaubhaften Ergänzung<br />
s. Florentinius 1668, 121. s. auch oben S. 36 die Angaben zum Jahre 36.<br />
917) Der Text bei Florentinius hat hier noch ein grammatikalisch nicht integrierbares Jesum, das dann<br />
auch in dem wohl älteren Text Pseudo-Hegesipps, so wie ihn Florentinius am Rande kollationiert, fehlt.<br />
Auch der griechische Text bei Lipsius – Bonnet Bd 1, 1891 hat dieses Wort nicht: s. dort auf Seite 196 die<br />
Nr. 40.