000 Titelei - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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Dingen, durch die du sie vorher verführt hast, und ich will es durch meinen Herrn Jesus Christus zunichte machen.« Simon raffte sich frech auf und sprach: »Wenn der Präfekt gestattet«. 206 14 Santa Sabina oder: Reste der Schrift des Senators Marcellus über Petri und Pauli Kampf mit dem Magus in Rom Zunächt der Text: 1 Von den wunderbaren Vorkommnissen und den Taten der gottseligen Petrus und Paulus und von den magischen Künsten Simons des Zauberers 908 1 Als Paulus nach Rom kam, versammelten sich bei ihm alle Juden und sagten: »Unser Glaube, in dem du geboren bist, diesen verteidige! 2 Denn es ist nicht recht, daß du, Hebräer von Hebräern, kommst und dich für den Lehrer der Heiden ausgibst und der Unbeschnittenen Verteidiger wirst, und daß du, der du beschnitten bist, den Glauben der Beschneidung (fidem circumcisionis) zunichte machst (evacues). 3 Wenn du also den Petrus siehst, dann streite wider ihn, weil er jede Beobachtung unseres Gesetzes ausgehöhlt hat (evacuavit): 4 Er hat die Sabbatfeier ausgeschlossen (exclusit Sabbatismum), die Neumonde und gesetzlichen Festtage abgeschafft.« 5 Darauf antwortete Paulus: »Daß ich Jude bin, und wahrer Jude, das könnt ihr belegen, da ihr in der Tat darauf hinweisen könnt, daß ich den Sabbat beobachte und die Beschneidung. 6 Denn am Tage des Sabbats ruhte Gott von seinen Werken. 7 Wir haben die Väter, die Patriarchen, das Gesetz. 8 Wie kann Petrus soetwas im Reiche der Heiden verkünden? 9 Wenn er aber vielleicht irgendeine neue Lehre einführen will, ohne Verwirrung und Neid und Streitereien, dann meldet ihm, daß wir uns sehen sollten und daß ich ihn vor euer aller Augen überführe. 10 Doch, sollte seine Lehre etwa durch wahres Zeugnis und durch die Schriften der Hebräer befohlen (monita) sein, dann allerdings müssen wir ihm alle gehorchen.« 908) Der lateinischen Text stammt aus: F.M. Florentinius, Vetustius Occidentalis Ecclesiae Martyrologium etc., Lucca 1668, 103–105. Die Überschrift bei Florentinius lautet: De mirificis rebus et Actibus Beatorum Petri et Pauli, et de Magicis artibus Simonis Magi. Ich habe mir erlaubt, den Text, den Florentinius durchgehend wiedergibt, der leichteren Kommentierung wegen in Kapitel und Verse einzuteilen. – Der Text läuft übrigens in etwa parallel zu den Acta Beatorum Petri et Pauli, die Lipsius – Bonnet (Hrgb.), Acta apostolorum apocrypha, Bd 1, Leipzig 1891, 178ff. wiedergibt und setzt ein mit der Nr. 22 bei Lipsius,
2 3 4 1 Während aber Paulus dieses und ähnliches redet, kamen die Juden zu Petrus und sprachen zu ihm: »Paulus der Hebräer ist da und bittet dich, zu ihm zu kommen, weil die, welche ihn hierher geführt, sagen, sie könnten nicht darauf verzichten, den aufzusuchen, den er sehen möchte, bevor sie ihn dem Kaiser melden (antequam eum Caesari insinuent) 909 .« 2 Als Petrus das hörte, erfreute ihn das über die Maßen. 3 Er erhob sich sogleich und begab sich zu ihm. 4 Als sie sich aber erblickten, weinten sie vor Freude und lange Zeit sich umarmend benetzten sie einander mit ihren Tränen. 5 Als ihm aber Paulus das Vorhaben derer, die mit ihm waren, eröffnet hatte, da unterrichtete Petrus diesen auch über die Hinterhalte des Simon Magus. 6 Gegen Abend ging Petrus hinweg mit dem Versprechen, frühmorgens am nächsten Tage wiederzukommen. 7 Als die Morgenröte (aurora) den Beginn des Tages verkündigte, siehe, da kam Petrus und fand die Menge der Juden vor Pauli Tür versammelt. 8 Unter den Juden waren aber auch Christen und eine unzählbare Menge von Heiden. 9 Denn die Juden sagten: »Wir sind das auserwählte königliche Geschlecht der Freunde des Gottes Abrahams, Isaaks und Jakobs und aller Propheten, mit denen Gott gesprochen und denen er seine Geheimnisse geoffenbart hat. 10 Ihr aber, die ihr aus den Heiden seid, habt nichts Großes in eurem Geschlecht (in semine vestro), als daß ihr ein Abscheu seid, beschmutzt von handgeschnitzten Göt- terbildern (Idolis).« 1 Indes sie dieses und ähnliches vorbrachten, antworteten ihnen die Heiden und sprachen: »Wir haben, sobald wir nur die Wahrheit vernahmen, unsere Irrtümer aufgegeben und sind ihr gefolgt. 2 Ihr aber habt die Tugenden der Väter gesehen, wie sie sich absonderten (sectas), und die Großtaten der Propheten; ihr habt das Gesetz empfangen, habt trockenen Fußes das Meer durchschritten; saht eure Feinde zu Boden geworfen; eine Säule erschien euch am Himmel des Tages, ein Feuer die Nacht; Manna wurde euch vom Himmel gegeben und vom Felsen entsprang euch Wasser – und nach all dem habt ihr euch das Abbild eines Kalbes verfertigt und dies euer Machwerk angebetet: 3 Wir aber haben dem Herren geglaubt, den ihr ungläubig verlassen, ohne Zeichen gesehen zu haben.« 1 Zu den sich so oder ähnlich Streitenden sprach aber der Apostel Paulus, es gehöre sich nicht, daß sie solchen Streit miteinander hätten. 2 Vielmehr sollten sie mehr darauf achten, daß der Herr die Verheißungen erfüllt habe, die er unserem Vater Abraham geschworen, daß nämlich in seinem Samen alle Geschlechter zu Erben würden (haereditarentur), denn nicht ist beim Herrn 909) Es handelt sich also um die Situation von Pauli Ankunft in Rom nach seiner ›Berufung an den Kaiser‹ – wie noch klarer ersichtlich aus den anderen oben in Anm 908 aufgezählten Fassungen dieses Textes. Hieraus ergibt sich auch die Nicht-Historizität der vorliegenden Fassung des Marcellus-Berichtes wohl ab dem Kapitel 7, wo – unter Auslassung der gesamten, u.a. auch Pauli Befreiung und Spanienreise umfassenden Ereignisse – Verurteilung und Tod der Apostelfürsten so in Szene gesetzt werden, als hätten sie schon bei Gelegenheit des ersten Kontaktes mit dem Kaiser stattgefunden, s. auch unten die Anm 918. 207
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Dingen, durch die du sie vorher verführt hast, und ich will es durch meinen Herrn<br />
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1 Als Paulus nach Rom kam, versammelten sich bei ihm alle Juden und sagten:<br />
»Unser Glaube, in dem du geboren bist, diesen verteidige! 2 Denn es ist nicht<br />
recht, daß du, Hebräer von Hebräern, kommst und dich für den Lehrer der<br />
Heiden ausgibst und der Unbeschnittenen Verteidiger wirst, und daß du, der<br />
du beschnitten bist, den Glauben der Beschneidung (fidem circumcisionis) zunichte<br />
machst (evacues). 3 Wenn du also den Petrus siehst, dann streite wider<br />
ihn, weil er jede Beobachtung unseres Gesetzes ausgehöhlt hat (evacuavit):<br />
4 Er hat die Sabbatfeier ausgeschlossen (exclusit Sabbatismum), die Neumonde<br />
und gesetzlichen Festtage abgeschafft.« 5 Darauf antwortete Paulus: »Daß ich<br />
Jude bin, und wahrer Jude, das könnt ihr belegen, da ihr in der Tat darauf hinweisen<br />
könnt, daß ich den Sabbat beobachte und die Beschneidung. 6 Denn am<br />
Tage des Sabbats ruhte Gott von seinen Werken. 7 Wir haben die Väter, die<br />
Patriarchen, das Gesetz. 8 Wie kann Petrus soetwas im Reiche der Heiden verkünden?<br />
9 Wenn er aber vielleicht irgendeine neue Lehre einführen will, ohne<br />
Verwirrung und Neid und Streitereien, dann meldet ihm, daß wir uns sehen<br />
sollten und daß ich ihn vor euer aller Augen überführe. 10 Doch, sollte seine<br />
Lehre etwa durch wahres Zeugnis und durch die Schriften der Hebräer befohlen<br />
(monita) sein, dann allerdings müssen wir ihm alle gehorchen.«<br />
908) Der lateinischen Text stammt aus: F.M. Florentinius, Vetustius Occidentalis Ecclesiae<br />
Martyrologium etc., Lucca 1668, 103–105. Die Überschrift bei Florentinius lautet:<br />
De mirificis rebus et Actibus Beatorum Petri et Pauli, et de Magicis artibus Simonis Magi.<br />
Ich habe mir erlaubt, den Text, den Florentinius durchgehend wiedergibt, der leichteren Kommentierung<br />
wegen in Kapitel und Verse einzuteilen. – Der Text läuft übrigens in etwa parallel zu den Acta Beatorum<br />
Petri et Pauli, die Lipsius – Bonnet (Hrgb.), Acta apostolorum apocrypha, Bd 1, Leipzig 1891, 178ff. wiedergibt<br />
und setzt ein mit der Nr. 22 bei Lipsius,