07.10.2013 Aufrufe

000 Titelei - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

000 Titelei - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

000 Titelei - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

202<br />

XIII (XII)<br />

Seneca grüßt Paulus<br />

Sei gegrüßt, mein teuerster Paulus! Wenn Du mit mir und meinem Namen als<br />

so bedeutender, von Gott auf jede Weise geliebter Mann, ich sage nicht verbunden,<br />

sondern notwendigerweise vereint bist, dann wird es aufs Beste bestellt<br />

sein mit Deinem Seneca. Da Du nun den Scheitel und der höchste Gipfel<br />

aller Berge bist, willst Du da etwa nicht, daß ich mich freue, wenn ich Dir so<br />

sehr der Nächste bin, daß ich für Dein zweites Ich gelte! Daher kannst Du<br />

glauben, daß Du nicht unwürdig bist, in den Briefen an erster Stelle genannt zu<br />

werden; sonst könnte es den Anschein gewinnen, als ob Du mich eher versuchen<br />

als loben wolltest; zumal da Du weißt, daß Du römischer Bürger bist.<br />

Denn ich wünschte, daß meine Stelle Deine wäre in Deinen Schreiben und daß<br />

Deine wäre wie meine.<br />

Gegeben am 23. März unter dem Konsulat des Apronianus und des Capito.<br />

Kommentar:<br />

Hennecke/Schneemelcher beginnt die Kommentierung dieses Briefes mit der nun ja<br />

durchaus zutreffenden Bemerkung: »Dies ist offensichtlich die Antwort auf Brief<br />

X« 888 .<br />

Das am Ende angegebenes Datum bezeichnet das Jahr 59 n. Chr.<br />

XIV (XI)<br />

Seneca grüßt Paulus<br />

Sei gegrüßt, mein teuerster Paulus! Glaubst Du etwa, ich sei nicht betrübt und<br />

traurig darüber, daß an euch Unschuldigen immer noch die Todesstrafe vollzogen<br />

wird! Sodann, daß das ganze Volk von eurer Grausamkeit und verbrecherischen<br />

Schädlichkeit überzeugt ist, im Glauben, alles Unheil in der Stadt sei<br />

euch zu verdanken? Aber wir wollen es mit Gleichmut tragen und uns der<br />

günstigen Umstände bedienen, wie sie uns das Schicksal bietet, bis das unbesiegbare<br />

Glück den Übeltätern ein Ende bereitet. Hat doch auch die Zeit der<br />

Alten den Makedonier, Philipps Sohn, ertragen, die Cyrusse, Darius und Dionys,<br />

auch unsere Zeit den Gaius Caesar, Männer denen alles, was ihnen beliebte,<br />

erlaubt war. Was die Feuersbrunst betrifft, so liegt klar am Tage, von<br />

888) s. Hennecke/Schneemelcher, Bd II, 5 1989, 49. – Zu der ›verspäteten‹ Antwort auf Pauli diesbezügliches<br />

Schreiben s. kurz oben die Anm 863.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!