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000 Titelei - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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den Literaturverweise ohne große Mühe auszumachen wissen. Das nenne ich Aufklärung,<br />

das Reformation 742 !<br />

162<br />

a. Der Fall Cureton<br />

Als dann schließlich nach jahrhundertelangem Schwinden englische und andere<br />

Orientreisende des vorigen (19.) Jahrhunderts aus ägyptischen, armenischen oder<br />

äthiopischen Klöstern, aus dem Katharinenheiligtum am Sinai und anderswo aus den<br />

Ländern des Vorderen Orients ganz allgemein, stolz und im naiven Glauben an ein<br />

als selbstverständlich angenommenes wissenschaftliches Ethos unbekannte Handschriften<br />

verschollener Texte ans Licht brachten und den großen nationalen Sammlungen<br />

ihrer Heimatländer zur Verfügung stellten, waren da dieselben Kräfte sogleich<br />

wieder zur Stelle, von der Furcht getrieben, um die Früchte ihres jahrhundertelangen<br />

Zerstörungswerkes gebracht zu werden. Selbst einem William Cureton<br />

blieb nichts anderes übrig, als mit der süßesten Umarmungspolitik das nicht anders<br />

als dreist zu bezeichnende Vorgehen z.B. eines Ernest Renan (1845 aus der Kirche<br />

ausgetreten) in die Schranken zu weisen.<br />

In seinem ›Specilegium Syriacum: containing remains of Bardesan, Meliton,<br />

Ambrose and Mara Bar Serapion‹, London 1855, sieht sich der hochangesehene Gelehrte<br />

Cureton (Chaplain in ordinary to the Queen, Rector of St. Margaret’s, and<br />

Canon of Westminster) dazu gezwungen, eine gewisse ›Notiz‹ (note) vorauszuschikken.<br />

In dieser legt er zunächst umständlich dar, wie er in den verschiedensten wissenschaftlichen<br />

Publikationen der gelehrten Öffentlichkeit zur Kenntnis gebracht habe,<br />

daß der nun vorliegende Band des ›Specilegium Syriacum‹ erst allgemein im Druck,<br />

dann aber, daß auch der syrische Teil 1847 fertig ausgedruckt vorliegen werde. Danach<br />

fährt er fort: »In 1852 M. Ernest Renan, a young orientalist, from whose zeal<br />

and diligence we may hope for much hereafter, in a Letter addressed to M. Reinaud,<br />

inserted in the ›Journal Asiatique‹ an account of some Syriac Manuscripts which he<br />

had seen in the British Museum the year before, and amongst the rest, a notice of that<br />

in which are found the treatises comprised in this volume. ... 743 «<br />

Daß die Charakterisierung Renans durch Cureton wie die: »from whose zeal and<br />

diligence we may hope for much hereafter« nicht ernst gemeint, sondern notgedrungen<br />

produzierte Schmeichelei war, um den Fall gütlich aus der Welt zu schaffen, zeigen<br />

z.B. Curetons folgende Bemerkung zu Renans Übersetzungskunst: »M. Renan<br />

has mistaken this for the name of a place, and supposed the particle and verb (...)<br />

742) Nur kurz sei auf die entsprechenden Vorgänge auf dem Festland während des 30-jährigen Krieges<br />

– nur Fulda sei genannt – und bei der Säkularisierung der Klöster in der Zeit der napoleonischen<br />

Wirren verwiesen. Besonders gern verwendete man die Folianten zur Befestigung ausgefahrener Radspuren.<br />

743) s. W. Cureton, Specilegium Syriacum: containing remains of Bardesan, Meliton, Ambrose and<br />

Mara Bar Serapion. Now first edited. With an English translation, London 1855, If.

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