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000 Titelei - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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ordnung von völlig undurchführbaren Millenarfeiern und deren kontinentalen Vorkonferenzen<br />

und – mit fixen zeitlichen Vorgaben versehenen (!) – interreligiösen<br />

Vereinigungsgesprächen) nicht nur klar, wie fest die ›Erasmische Gelehrtenrepublik‹<br />

die katholische Kirche im Griff hat. Die Enzyklika Tertio Millennio Adveniente stellt<br />

vielmehr das Optimum dessen dar, was man sich aus der Sicht des Freimaurertums<br />

als päpstliche Äußerung zum Anlaß der 2<strong>000</strong>-sten Wiederkehr der Menschwerdung<br />

des Herrn überhaupt nur wünschen kann.<br />

Der Kreis schließt sich. Nachdem die erste Enzyklika Johannes Paul II. Redemptor<br />

Hominis vom 4. März 1979 dem Jesuiten-Pater Reinhold Sebott erlaubt hatte, die<br />

offiziellen Kontaktgespräche Kirche/Feimaurer, die zu Beginn des Pontifikates Johannes<br />

Paul II. in Trier aufgenommen wurden, mit den Worten zu kommentieren:<br />

Was der Papst in seiner gerade ergangenen Enzyklika zum Freimaurertum äußere,<br />

das würden diese, die Freimaurer, »mit zwei Händen« unterschreiben, »so zufrieden<br />

seien sie mit den darin behandelten, auch sie betreffenden Feststellungen719 «, jetzt<br />

dieses von der Angst vor der Wahrheit diktierte Dokument.<br />

Ich sage nicht: »Steige herab vom Thron«, sondern ich sage: »Gehe in Deine<br />

Amtskirche, erhebe die Augen und lies und beherzige, was Du da oben zu<br />

Deiner Linken geschrieben findest: ›Tu autem olim conversus confirma fratres<br />

tuos‹. Zu Deutsch: ›Du aber, wenn Du Dich dann bekehrt hast, stärke Deine<br />

Brüder‹.« Rette, Carol, rette Deine Seele und – Bitte! – unsere!<br />

156<br />

ZWEITER EXKURS<br />

Jakobus’ de Voragine Legenda Aurea und ihre ›Extravaganzen‹<br />

Es ist erstaunlich, wie der gelehrte Dominikanermönch Jakobus de Voragine in seiner<br />

Legenda Aurea neben Material, das aus historisch-kritischer Sicht als hervorragend<br />

einzustufen ist, offenbar bewußt extrem allegorisierende Passagen einstreut,<br />

wie z.B. zu Beginn eines jeden Kapitels die Ausdeutung des Namens des jeweiligen<br />

Tagesheiligen. Darüberhinaus übernimmt er aus seinen Quellen Erzählstoffe, die<br />

auch von ihm als unecht angesehen werden, und die er auch selber als solche bezeichnet.<br />

719) s. M. Adler, Kirche und Loge, Jestetten 1981, 75–77; das Zitat findet sich auf der Seite 76. – Der<br />

Frankfurter Kirchenrechtler Sebott dürfte sich dabei wohl nicht zuletzt auf das lebhafte Gefallen bezogen<br />

haben, das der Hl. Vater an Errichtung und Aktivitäten der Vereinten Nationen z.B. in der Nr. 17 seines<br />

Rundschreibens zum Ausdruck brachte (in der deutschen Ausgabe dieser Enzyklika sind es die Seiten 37–<br />

41).

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