000 Titelei - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
000 Titelei - TOBIAS-lib - Universität Tübingen 000 Titelei - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
fahr der Nationalismen zutage getreten, wie leider die Vorgänge auf dem Balkan und in anderen, benachbarten Gebieten zeigen«. Das nimmt der Text dann aber lediglich zum Anlaß, erneut auf die Boshaftigkeit des Westens hinzuweisen. Er fährt fort: »Das zwingt die europäischen Nationen zu einer ernsten Gewissensprüfung, zu Anerkennung von Schuld und Irrtümern, die im Laufe der Geschichte auf wirtschaftlichem und politischem Gebiet ... begangen worden sind, ... 710 « Seite 45 ist dann die Rede von »dem Zusammenbruch großer antichristlicher Systeme auf dem europäischen Kontinent, zunächst des Nationalsozialismus und dann des Kommunismus«. Fehlt auch hier nicht der Hinweis auf die Schuld des Westens und auf die dringende Aufgabe, »den Männern und Frauen Europas erneut die befreiende Botschaft des Evangeliums anzubieten 711 «, so kann sich der Osten jedoch weiterhin in der besonderen Huld des Papstes sonnen, nachdem der »Zusammenbruch des Kommunismus« nun einmal in den Augen dieses Mannes wirklich und wahrhaftig geschehen ist. Was sieht nur der Papst? Schon in seinem Buch »Die Schwelle der Hoffnung überschreiten« geht er ständig vom »Zusammenbruch des Kommunismus« aus und gründet darauf seine Vision von einer ›sanften‹ Verwirklichung des in Fatima verheißenen Triumphs des Unbefleckten Herzens vor dem Jahre 2000, wörtlich: »..., die nun am Ende des Jahrhunderts in Erfüllung zu gehen scheinen 712 «. Hat jemals jemand behauptet, in China sei der Kommunismus zusammengebrochen, ein Land, in dem immerhin ein Sechstel der Weltbevölkerung lebt? Ist in Rußland der Kommunismus zusammengebrochen? In Polen? Beide Länder haben nicht nur eine kommunistische Mehrheit in ihren Parlamenten. Also nicht einmal nach außen hin haben Rußland und Polen in trautem Verein mit China, Rumänien, Bulgarien und welchen Ex-Satellitenstaaten auch immer es für nötig gehalten, ihre nach wie vor kommunistische Wirklichkeit ›unter den Scheffel zu stellen‹. Darüber hinaus weiß jeder, daß in ihnen allen, ganz so wie in China, weder Präsident noch Parlament oder der Ministerpräsident das Sagen haben, sondern Kräfte, die hinter der Bühne die Fäden in der Hand halten. Die Hilflosigkeit Jelzins gegenüber seinen Generalen, die den Tschetschenien-Krieg führen, hat dies erst jüngst noch einmal aller Welt nur allzu deutlich vor Augen geführt. Es soll ja gut und recht sein, wenn dann der Papst unbedingt der Ansicht sein will, der Kommunismus sei untergegangen, würde er sich nicht damit, wie es den Anschein macht, von der Pflicht zu entbinden suchen, das zu verkündigen, was Fatima für den Fall beinhaltet, daß Rußland nicht dem Unbefleckten Herzen Mariens geweiht, die Welt sich nicht von ihrem gottlosen Treiben abwendet und den Himmel nicht mit inständigem Gebet um Gnade anfleht. Ach, denn für diesen Fall hat Maria vor dem Triumph ihres Unbefleckten Herzens eine furchtbare Weltkatastrophe an- 710) s. Seite 25f. bzw. Nr. 27. 711) s. a.O. Seite 45 bzw. Nr. 57. 712) Zitat aus dem »Maria und die Höllendrohung« überschriebenen Artikel im »Schwäbischen Tagblatt« vom 20.10.1994, Seite 3. 154
gekündigt, nach dem, was mittlerweile über das sog. ›Dritte Geheimnis‹ bekannt wurde – und nach zahlreichen anderen Verheißungen – gar einen Atomkrieg713 . In seinem Buch – die Enzyklika schweigt sich über Fatima oder andere Verheißungen und Weissagungen völlig aus714 – scheint der Hl. Vater auf einen Zusammenhang zwischen seiner Verletzung im Jahre 1981 und Fatima anspielen zu wollen und durch diese, wie die Enzyklika klar erkennen läßt, die Sühne für die die Moderne prägende Gottes- und Nächstenfeindschaft für abgegolten zu halten, sodaß ›Fatima‹ nach dem monstruösen Zeitplan der Seiten 27–43 der Enzyklika715 ohne die auch in La Salette und anderen Weissagungen angekündigte Katastrophe zur Verwirklichung gelangen möchte. – Ich rede von der soeben bereits einmal apostrophierten ›sanften‹ Verwirklichung des in Fatima verheißenen Triumphs des Unbefleckten Herzens. Der Text lautet: »Als ich von der Kugel des Attentäters getroffen wurde, beachtete ich zunächst nicht, daß sich gerade an diesem Tag das Ereignis jährte, da Maria den drei Kindern aus Fatima in Portugal erschienen war und die Worte zu ihnen gesprochen hatte, die nun am Ende des Jahrhunderts in Erfüllung zu gehen scheinen« 716 . Das ist hoch gedacht, würde auch theologisch möglich sein. Doch der Hl. Vater ist sich offenbar selbst durchaus im klaren darüber, daß es nicht zutrifft. Er würde sonst nicht so halsstarrig auf der jeder Evidenz hohnsprechenden Behauptung vom bereits erfolgten Zusammenbruch des Kommunismus bestehen, welcher nun einmal dem Triumph Mariens voranzugehen hat: Die Bekehrung Rußlands ist der erste Schritt in die Verwirklichung dessen, was wir hier dem Sprachgebrauch der Offenbarungen in Fatima folgend, den ›Triumph des Unbefleckten Herzens‹ genannt haben, eben das, was der Hl. Vater in seinem Buch »Die Schwelle der Hoffnung überschreiten« mit dem Hinweis auf das, was »nun am Ende des Jahrhunderts in Erfüllung zu gehen scheine«, anspricht717 . Kommen wir zum Schluß. Das vorliegende Rundschreiben Papst Johannes Paul II., strotzend vor theologischen und anderen Unwahrheiten bis hin zu Unverschämtheiten – dabei konnte nicht auf alles eingegangen werden, so z.B. nicht auf die erstaunlichen Aussagen der Nr. 35718 -, dokumentiert (einschließlich ihrer jedes Realitätssinns ermangelnden An- 713) Wer sich näher darüber unterrichten möchte, findet eine Zusammenstellung der besten einschlägigen Texte in den beiden Bändchen: J. Stocker, Der Dritte Weltkrieg in Prophetie und Vorschau, St.Andrä bei Wien/Altötting 8 1992 bzw. ders., Die Reinigung der Erde. Prophezeiungen über die Zukunft der Menschheit, St.Andrä bei Wien/Altötting 7 1992. 714) Die Bemerkung der Enzyklika in Nr. 23 ändert nichts an dieser Feststellung. 715) Nrr. 29–55. 716) s. wieder das Zitat auf der Seite 3 des »Schwäbischen Tagblattes« vom 20.10.1994. 717) s. »Schwäbisches Tagblatt« a.O. 718) A.O. schreibt der Papst, daß sich »in manchen Jahrhunderten ... nur große, wahrhaft freie und von Gott erfüllte Geister (der Intoleranz der Kirche) irgendwie zu entziehen vermochten«. 155
- Seite 132 und 133: wurden, offenbar vieldiskutierte506
- Seite 134 und 135: »Ein ander mal, als Simon mit dem
- Seite 136 und 137: des Marcellus Schuldbekenntnis und
- Seite 138 und 139: (Tod des Jakobus, Simeon von Jerusa
- Seite 140 und 141: menhang der Thomasakten feststellen
- Seite 142 und 143: einer Tragbahre von Rom nach Aricia
- Seite 144 und 145: gefochten werden, und es werden die
- Seite 146 und 147: dem Wasser schwebt«, den »Geist«
- Seite 148 und 149: schichte eingegangen ist, und bis h
- Seite 150 und 151: ei bietenden Möglichkeiten. Zauber
- Seite 152 und 153: Mag Jakobus sich hier auch auf Linu
- Seite 154 und 155: enthauptet? Da hättest du gesehen,
- Seite 156 und 157: Schließen wir mit dem seelenvollen
- Seite 158 und 159: logisch zwingend ist die Wahl des N
- Seite 160 und 161: immer, ihr Ohr Kräften liehen, die
- Seite 162 und 163: das indische Volk auch manches, das
- Seite 164 und 165: 134
- Seite 166 und 167: gnostische Einschübe auf. Der umf
- Seite 168 und 169: indischen Legenden«) 650 sogar die
- Seite 170 und 171: Diesen ursprünglichen und historis
- Seite 172 und 173: So konnte Celtis sich gar höchste
- Seite 174 und 175: men 678 . Sachlich unzutreffend ist
- Seite 176 und 177: komplex nicht einmal mehr ein Hinwe
- Seite 178 und 179: noctem versus, ut stellae in coelo
- Seite 180 und 181: keine Bezeugungen einer wie auch im
- Seite 184 und 185: ordnung von völlig undurchführbar
- Seite 186 und 187: 158 DRITTER EXKURS Otto Flake und d
- Seite 188 und 189: 160 VIERTER EXKURS Verwunderlicher
- Seite 190 und 191: den Literaturverweise ohne große M
- Seite 192 und 193: 164 d. Der Fall Assemani Nun soll d
- Seite 194 und 195: dann aber erst nach und nach heraus
- Seite 196 und 197: Jahr in seinem Verlauf (d.h.: von e
- Seite 198 und 199: Grotius’ Conjekturen ausdehnt 773
- Seite 200 und 201: Diese Ansicht scheint damit die als
- Seite 202 und 203: Die Lösung brachte schließlich Ti
- Seite 204 und 205: Das ist eine Tatsache, die in einem
- Seite 206 und 207: grabes in Jerusalem habe etablieren
- Seite 208 und 209: merchant, without carrying anything
- Seite 210 und 211: 182 2 DER BRIEFWECHSEL ZWISCHEN KÖ
- Seite 212 und 213: Abgar erteilte nun den Befehl, die
- Seite 214 und 215: Briefwechsels Abgar-Tiberius verfä
- Seite 216 und 217: ihm aus dem palästinensischen Syri
- Seite 218 und 219: ordained from some of the converted
- Seite 220 und 221: 192 11 BISCHOF SALOMO VON BASRA ÜB
- Seite 222 und 223: 194 Interesse zeigt, so wirst viell
- Seite 224 und 225: Kommentar: Wie 2Kor 1,1. erkennen l
- Seite 226 und 227: Man beachte diesbezüglich einersei
- Seite 228 und 229: 200 ner Person das beobachten, was
- Seite 230 und 231: 202 XIII (XII) Seneca grüßt Paulu
fahr der Nationalismen zutage getreten, wie leider die Vorgänge auf dem Balkan und<br />
in anderen, benachbarten Gebieten zeigen«. Das nimmt der Text dann aber lediglich<br />
zum Anlaß, erneut auf die Boshaftigkeit des Westens hinzuweisen. Er fährt fort: »Das<br />
zwingt die europäischen Nationen zu einer ernsten Gewissensprüfung, zu Anerkennung<br />
von Schuld und Irrtümern, die im Laufe der Geschichte auf wirtschaftlichem<br />
und politischem Gebiet ... begangen worden sind, ... 710 «<br />
Seite 45 ist dann die Rede von »dem Zusammenbruch großer antichristlicher Systeme<br />
auf dem europäischen Kontinent, zunächst des Nationalsozialismus und dann des<br />
Kommunismus«. Fehlt auch hier nicht der Hinweis auf die Schuld des Westens und<br />
auf die dringende Aufgabe, »den Männern und Frauen Europas erneut die befreiende<br />
Botschaft des Evangeliums anzubieten 711 «, so kann sich der Osten jedoch weiterhin<br />
in der besonderen Huld des Papstes sonnen, nachdem der »Zusammenbruch des<br />
Kommunismus« nun einmal in den Augen dieses Mannes wirklich und wahrhaftig<br />
geschehen ist.<br />
Was sieht nur der Papst? Schon in seinem Buch »Die Schwelle der Hoffnung überschreiten«<br />
geht er ständig vom »Zusammenbruch des Kommunismus« aus und gründet<br />
darauf seine Vision von einer ›sanften‹ Verwirklichung des in Fatima verheißenen<br />
Triumphs des Unbefleckten Herzens vor dem Jahre 2<strong>000</strong>, wörtlich: »..., die nun am<br />
Ende des Jahrhunderts in Erfüllung zu gehen scheinen 712 «.<br />
Hat jemals jemand behauptet, in China sei der Kommunismus zusammengebrochen,<br />
ein Land, in dem immerhin ein Sechstel der Weltbevölkerung lebt? Ist in Rußland<br />
der Kommunismus zusammengebrochen? In Polen? Beide Länder haben nicht<br />
nur eine kommunistische Mehrheit in ihren Parlamenten. Also nicht einmal nach<br />
außen hin haben Rußland und Polen in trautem Verein mit China, Rumänien, Bulgarien<br />
und welchen Ex-Satellitenstaaten auch immer es für nötig gehalten, ihre nach<br />
wie vor kommunistische Wirklichkeit ›unter den Scheffel zu stellen‹. Darüber hinaus<br />
weiß jeder, daß in ihnen allen, ganz so wie in China, weder Präsident noch Parlament<br />
oder der Ministerpräsident das Sagen haben, sondern Kräfte, die hinter der Bühne<br />
die Fäden in der Hand halten. Die Hilflosigkeit Jelzins gegenüber seinen Generalen,<br />
die den Tschetschenien-Krieg führen, hat dies erst jüngst noch einmal aller Welt nur<br />
allzu deutlich vor Augen geführt.<br />
Es soll ja gut und recht sein, wenn dann der Papst unbedingt der Ansicht sein will,<br />
der Kommunismus sei untergegangen, würde er sich nicht damit, wie es den Anschein<br />
macht, von der Pflicht zu entbinden suchen, das zu verkündigen, was Fatima<br />
für den Fall beinhaltet, daß Rußland nicht dem Unbefleckten Herzen Mariens geweiht,<br />
die Welt sich nicht von ihrem gottlosen Treiben abwendet und den Himmel<br />
nicht mit inständigem Gebet um Gnade anfleht. Ach, denn für diesen Fall hat Maria<br />
vor dem Triumph ihres Unbefleckten Herzens eine furchtbare Weltkatastrophe an-<br />
710) s. Seite 25f. bzw. Nr. 27.<br />
711) s. a.O. Seite 45 bzw. Nr. 57.<br />
712) Zitat aus dem »Maria und die Höllendrohung« überschriebenen Artikel im »Schwäbischen Tagblatt«<br />
vom 20.10.1994, Seite 3.<br />
154