000 Titelei - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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Die Möglichkeit einer Annäherung und Aussöhnung war dadurch geschaffen<br />
worden, ... daß das faschistische Regime in Italien im Gegensatz zu der unter<br />
dem Einfluß der Freimaurerei oft direkt kirchenfeindlichen Haltung der früheren<br />
Regierungen nach seiner Festigung in verschiedener Hinsicht eine freundlichere<br />
Stellung zu Religion und Kirche einnahm, ...*<br />
Mittlerweile ist jedoch auch im Vatikan bekannt geworden, wievielen – und das weltweit<br />
– inzwischen klar ist, wieviele durchschaut haben, was für ein dichtes Gewebe<br />
die Kurie mit dem Großorient von Italien verbindet, und welches kirchenpolitische<br />
Gewicht Aktivitäten des letzteren tatsächlich zukommt. Daher seine, des Vatikans,<br />
Aufgeregtheit.<br />
Hat man in Torrigiani nun den eigentlichen Architekten der ›Lateran-Verträge‹ zu<br />
sehen, warum sollte nicht ein Mitglied seiner Zunft auch die Regie bei der Grande<br />
Opéra unseres Fin de Siècle führen, so wie wir sie, von Johannes Paul II. mit einigen<br />
Takten seiner unvergleichlichen Musik eingeleitet, von Fern schon zu vernehmen<br />
wähnen? Und die angebotene Belohnung? Hockt man doch ohnehin regelmäßig beisammen<br />
und schaut, wie’s weitergehen soll. Mit der Heimlichtuerei sollte es ja auch<br />
einmal ein Ende haben**!?<br />
Dominus bene vertat!<br />
Wenn sich der römische Apparat aber schon dazu bequemt hat, für den Entwurf des<br />
Organisationsschemas der feierlichen Begehung des Jahrtausend-Endes heranzuziehen,<br />
was aus kirchlich anerkannten Weissagungen wie La Salette und Fatima bekannt<br />
ist – wenn auch in karikierend entstellender Weise –, dann sei zum Schluß auch noch<br />
die folgende Bestätigung genannt, die die Arbeit von einer Seite erfuhr, von der ich<br />
dies so unmittelbar nicht erwartet hätte. Es handelt sich um die letzte mir bekanntgewordene<br />
Botschaft Mariens an Schwester Lucia dos Santos, eines der Seherkinder<br />
von Fatima. Sie ist datiert vom 7. 4. 1990***.<br />
Laßt uns nicht täuschen durch die Ereignisse, die in Europa Platz greifen: Dies<br />
ist eine Täuschung! Rußland wird nicht bekehrt werden, bis Rußland die Geißel<br />
für alle Nationen wird. Rußland hat die Geißel zu sein, um alle Nationen zu<br />
schlagen. Rußland ist das Werkzeug, das der Ewige Vater gebrauchen wird, um<br />
die Welt zu bestrafen: Denn Rußland wird den Westen überfallen, und mit Ruß-<br />
Seiten 131–133. Dies auch wichtig für das Verständnis der gleich im Anschluß zu besprechenden, inzwischen<br />
bereits über mehrere Jahrzehnte beobachtbaren Scheu des Heiligen Stuhls, das kommunistische<br />
System Rußlands öffentlich anzuprangern.<br />
* s. F.X. Seppelt – K. Löffler, Papstgeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart, München 2 1940,<br />
409.<br />
** Ein besonders fein gesponnenes Ergebnis solchen Zusammenhockens s. u. die dritte Anm auf<br />
S. XXII.<br />
*** Die Botschaften Mariens an das einzig noch Überlebende der drei Seherkinder, nämlich an Lucia,<br />
hatten mit dem Jahre 1917 keineswegs geendet, s. diesbezüglich besonders eindrucksvoll L.G. Fonseca,<br />
Maria spricht zur Welt. Fatimas Geheimnis und weltgeschichtliche Sendung, Freiburg i.d. Schweiz 19 1988,<br />
186–203 das Kapitel: Schwester Maria von der Schmerzhaften Mutter oder vom Unbefleckten Herzen.<br />
XIX