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000 Titelei - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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dem Wasser schwebt«, den »Geist« nennt (II,13). – Wir sollten uns das merken. Denn<br />

jeder Mensch ist ›nach Gottes Bild‹ geschaffen. Vielleicht können auch wir noch einmal<br />

von ihm lernen.<br />

Was schließlich die Ähnlichkeit des Schicksals, das den Magus auf dem Kapitol ereilte,<br />

mit den Taten des Antichrist betrifft, schaue man wieder die Beschreibung, die<br />

Hildegard von Bingen (und andere) von dessen Ende geben 577 .<br />

ο Das Martyrium Petri<br />

Der Linus-Text 578<br />

Vom Martyrium Petri gibt Jakobus einen gerafften, auf die Autorität immer wieder<br />

neu genannter frühchristlicher Kirchenschriftsteller gestützten Bericht 579 . Schauen<br />

wir aber auf die Fassung der Geschehnisse in Salonius’ Linus-Text, dann tritt uns ein<br />

so komplexes Bild entgegen, daß man den Eindruck gewinnt, die Formulierung, die<br />

die actus und mit ihnen insbesondere Leo und Jakobus bieten, stellen lediglich eine<br />

zwar aus bestem historischem Material – wir sahen es gerade bei den actus; bei<br />

577) s. Hildegard von Bingen, Scivias Teil III, Vision 11. Als jüngste mir bekanntgewordene einschlägige<br />

Äußerung möchte ich die von Maria Valtorta nennen, einer auch sonst mit außerordentlicher prophetischer<br />

Kraft schreibenden modernen Seherin (+ 1961), s. M. Valtorta, Das Morgenrot einer neuen Zeit.<br />

Offenbarungen Jesu an Maria Valtorta, Parvis-Verlag, Hauteville/Schweiz 3 1994, 51–54 und 103f. Ganz<br />

ausdrücklich so jedoch am Ende der Botschaft von La Salette. Dort heißt es:<br />

... Siehe da den König der Könige der Finsternisse! Siehe da das Tier mit seinen Untergebenen, das sich<br />

›Erlöser der Welt‹ nennt. Stolz wir es sich in die Lüfte erheben, um zum Himmel aufzusteigen. Er wird<br />

durch den Hauch des heiligen Erzengels Michael erstickt. Er stürzt herab, und die Erde, die sich seit drei<br />

Tagen in beständiger Umwälzung befindet, wird ihren Schoß voll des Feuers öffnen. Er wird verschlungen<br />

für immer mit all den Seinen in die ewigen Abgründe der Hölle. Dann werden Wasser und Feuer die<br />

Erde reinigen und alle Werke des menschlichen Hochmuts vertilgen, und alles wird erneuert werden.<br />

Dann wird Gott gedient und verherrlicht werden,<br />

s. J.M. Höcht, Die Große Botschaft von La Salette, Stein am Rhein 4 1977, 157. – Hier würde jetzt – anders<br />

als vielleicht bei Hildegard von Bingen (s. oben auf S. 107) – die Kenntnis antiker Texte keine Rolle gespielt<br />

haben können, wären, ja wären die ursprünglichen, von den Kindern schon wenige Jahre nach der<br />

Erscheinung von 1846, nämlich am 2. bzw. 3. Juli 1851 (s. a.O. 94f.) aufgezeichneten Texte im Vatikan nicht<br />

verloren gegangen: 1948 fragt Pius XII. den Superior des Klosters von La Salette: »Wo ist das Geheimnis<br />

von La Salette?« s. a.O. 58f. Was wir heute in Händen halten – der Text Maximins, des anderen Seherkindes,<br />

ging ganz verloren – ist eine erst 1876 »mit kirchlichem Imprimatur versehene Publikation, eigens<br />

veranlaßt durch ihren (Mélanies) Beichtvater, den heiligmäßigen Msgr. Zola, Bischof von Lecce«, s. a.O.<br />

57. Aber die ursprünglichen Texte waren in Rom! Umständlich beschreibt Höcht, wie die Kinder auf Anweisung<br />

des Papstes die Geheimnisse aufschreiben und diese nach Rom verbracht werden, nicht ohne uns<br />

auch über die knappen Reaktionen Pius’ IX. bei ihrer Lektüre zu unterrichten, s. a.O. 94–111.<br />

578) Nach Auskunft der sonstigen von Jakobus aus Linus zitierten Texte, scheint es sich hier nur um<br />

das Schlußkapitel einer umfänglicheren Petrus-Vita aus der Feder des römischen Ortsbischofs (s.u. S. 123–<br />

126) Linus zu handeln.<br />

579) s. Benz 10 1984, 432–435.<br />

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