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000 Titelei - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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Auch ist den actus das Motiv des neuerlichen Erweises seiner Größe nach Niederlagen<br />

für den Himmelfahrtsversuch mit der Version, die Jakobus bringt, gemeinsam.<br />

Nur zählen erstere in der genannten Nr. 31 vor ihrem Bericht noch eine ganze Reihe<br />

anderer für den Magus beschämend ausgehender Ereignisse auf, die historisch nicht<br />

weniger beachtenswert erscheinen, als der von Jakobus dazu herangezogene Bericht<br />

von dem durch Petri Gebet vor des Marcellus Haus besänftigen Hund, und insgesamt<br />

durch die äußerst inhaltsreichen recogn II,9 wiedergegebenen Ich-Aussagen des<br />

Magus ihre Bestätigung finden.<br />

Zu den vom Magus anläßlich der Formulierung des Motivs für seinen Himmelfahrtsversuch<br />

gemachten Aussage: »Ich bin Der Stehende«, ist zu sagen: Es handelt<br />

sich dabei um den Begriff, den der Magus immer wieder stolz als den hervorhebt, der<br />

den Kern seines Wesens bezeichnet. Schneemelcher verweist auf Clemens Alex.<br />

stromata II,XI,52 und auf Hippolyt ref VI,17. Auch Hippolyt ref VI,13, und recogn<br />

II,7 sind hier zu nennen. Die Bezeichnung, die Apg 8,10 festhält, nämlich ›Kraft Gottes‹,<br />

steht dieser Selbstaussage sehr nahe.<br />

Das anschließend vom Magus vorgebrachte: »Und ich gehe hinauf zum Vater und<br />

werde ihm sagen: Auch mich, deinen stehenden Sohn, wollen sie zu Fall bringen; aber<br />

ich habe mich mit ihnen nicht eingelassen, sondern bin zu mir selbst zurückgekehrt«<br />

läßt eine bestimmte Trinitäts-Theologie erkennen, die der Magus auf sich anwendet.<br />

Auch diese ist aus dem uns sonst von Magus Bekannten wohl belegt. Süß, wie<br />

Schneemelcher bei: »Und ich gehe hinauf zum Vater« auf Joh 20,17 verweist (nun<br />

gut, die von Johannes um 100 zusammengestellten Texte waren, wie nicht anders zu<br />

erwarten, offenbar schon lange vorher im Umlauf). Religionsgeschichtlich relevant<br />

ist der Verweis zunächst einmal auf recogn II,7. Dort heißt es:<br />

»..., gloriae et iactantiae supra omne genus hominum cupidus, ita ut excelsam<br />

virtutem quae supra creatorem Deum sit, credi se velit, et Christum putari, atque<br />

Stantem nominari«.<br />

zu Deutsch:<br />

»Ruhm- und prahlsüchtig mehr als das ganze Menschengeschlecht wollte er<br />

die ›Erhabene Kraft‹ geglaubt sein, die ›Die über dem Schöpfergott steht‹,<br />

wollte für ›Christus‹ gehalten und ›Der Stehende‹ genannt werden.«<br />

Am ausführlichsten dazu ist wiederum Hippolyt ref VI,13, wo er berichtet, wie Simon<br />

die später ins Nicaeno-Constantinopolitanum aus Sprichw 8,23 und 8,25 aufgenommene<br />

Formulierung: »Vor allen Zeiten erzeugt er mich« damals schon auf sich selbst<br />

anwandte. Tatsächlich war der Magus ein theologischer Denker von ungeheuerer<br />

Potenz. Jahrhunderte brauchte die Kirche nach ihm, um diesen treffenden Ausdruck<br />

des ewigen Ausgangs des Sohnes aus dem Vater sich zueigen zu machen. Simon definierte<br />

sein ›Sohn-‹ und ›Christus-Sein‹ schon drei/vier Jahrhunderte vorher damit.<br />

Auch des Magus Selbst-Identifikation mit dem Geist beschreibt Hippolyt ref VI,13.<br />

Denn das, was Simon Magus hier von den ›Sieben Kräften‹ sagt, das ist nach ref VI,12<br />

und VI,18 als in ihm, ›Dem Stehenden‹, anzunehmen, erst recht, wenn er, der die<br />

Kraft ist, ›Die über dem Schöpfergott steht‹ (II,7), »die (schöpfende) Kraft, die über<br />

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