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000 Titelei - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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gefochten werden, und es werden die Zeichen und Wunder, die du ihnen durch<br />

mich gegeben hast, unglaubwürdig sein. Erzeige, Herr, schnell deine Gnade<br />

und (bewirke), daß er entkräftet von oben herabfällt, aber nicht sterbe, sondern<br />

unschädlich gemacht werde und den Schenkel an drei Stellen breche!‹<br />

Und er fiel von oben herab und brach den Schenkel an drei Stellen. Da warfen<br />

sie Steine auf ihn und gingen jeder nach Hause, schenken im übrigen alle dem<br />

Petrus ihr Vertrauen. Einer aber von den Freunden Simons, mit Namen<br />

Gemellus, von dem Simon viel erhalten hatte – er hatte eine griechische Frau<br />

gehabt –, kam kurz darauf des Weges und sah ihn mit zerbrochenem Schenkel<br />

und sagte: ›Simon, wenn die Kraft Gottes zerbrochen wird, wird dann nicht<br />

auch der Gott selbst, dessen Kraft du bist, sich als Blendwerk erweisen?‹ Es<br />

eilte nun auch Gemellus davon und folgte dem Petrus und sagte zu ihm: ›Auch<br />

ich wünsche, einer von den an Christus Glaubenden zu sein‹. Petrus aber sagte:<br />

›Was soll hier noch (irgendwelche) Mißgunst, mein Bruder? Komm und<br />

bleib bei uns‹. Simon aber, (so) ins Unglück gekommen, fand einige, die ihn<br />

des Nachts auf einer Tragbahre von Rom nach Aricia brachten etc574 «.<br />

Zunächst einige kurze Bemerkungen zur Echtheit dieses Textes: Bekanntlich wird er<br />

nicht nur von vielen frühchristlichen Schriftstellern in dieser Form berichtet – meist<br />

in weit kürzeren Fassungen575 . Erstaunlich ist auch die Selbstverständlichkeit, mit der<br />

Augustinus (und nicht weniger sein Gegner) den Wochentag dieses Geschehens – der<br />

Text des Augustinus geht davon aus, daß der Kampf an einem Sonntag stattfand; die<br />

Akten sind hier zu stark gestört, als daß man den Wochentag aus ihnen erheben<br />

könnte – in einer Auseinandersetzung um gewisse Fastengebräuche zitieren. Die Tatsächlichkeit<br />

des Ganzen war jedem von ihnen unbestreitbar sicher. Es ging nur darum,<br />

ob man aus dem Fasten, das Petrus am Tage vor dem Kampf mit seiner Gemeinde<br />

aufgrund der Vorankündigung des Magus veranstaltet hatte, und das daraufhin in<br />

Rom Sitte geworden war, nun auf die ganze Kirche ausdehnen müsse – so der Gegner<br />

des Augustinus – oder nicht576 .<br />

574) Wir habe die kurzen Worte der Akten über den Tod des Magus bei seinem Gastfreund Kastor in<br />

Aricia schon oben S. 109–111 besprochen. – Nur ein kurzer Hinweis: Vor allem ist es der mißglückte<br />

Himmelfahrtsversuch, der den Magus nach Ausweis vieler Weissagungen als Vorläufer des Antichrist charakterisiert<br />

– allerdings als einen traurigen.<br />

575) Es berichten davon neben den Akten<br />

1. apostol.constit VI,9;<br />

2. die nur noch Jakobus bekannte Petrusvita des Linus, s. Benz 10 1984, 432;<br />

3. Cyrill von Jerusalem, Katechese 15;<br />

4. Ambrosius exameron IV,33;<br />

5. Augustinus ad Casulanum 21.<br />

Die ausführlichste Liste antiker Autoren, die von Simons Sturz berichten, dürfte die Tillemonts sein, s.<br />

L.-S. Lenain de Tillemont, Mémoires pour servir à l’histoire ecclésiastique des six premiers siècles, Bd I,<br />

Venedig 1732, 176–178. Tillemont stimmt der Historizität dieses Vorganges übrigens vorbehaltlos zu.<br />

576) s. Augustinus ad Casulanum 21.<br />

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