07.10.2013 Aufrufe

000 Titelei - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

000 Titelei - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

000 Titelei - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Petri Zweikampf mit Simon auf dem Kapitol, so wie er z.B. von Cyrill von Jerusalem<br />

in seiner recht schwungvoll vorangehenden ›Katechese an die Täuflinge‹, dargestellt<br />

wird. Denn dieser geht, außer bezüglich des Zusammenwirkens von Petrus und Paulus<br />

bei dieser Sache, gegen alle anderen Zeugen davon aus, der Magus sei schon bei<br />

dieser Gelegenheit zu Tode gekommen 531 .<br />

Erst zum Ende hin, als ihr Martyrium sich entschied, scheint es, wie eine sehr spezifisch<br />

abgefaßte Formulierung zu erkennen gibt, zu einem Zusammensein der<br />

Apostelfürsten gekommen zu sein, aber auch da offensichtlich nicht zu einem eigentlichen<br />

Zusammenwirken. Wir werden darauf weiter unten im Zusammenhang des<br />

Berichts vom Martyrium beider zurückkommen.<br />

Zwei Gründe legen also nahe, dem von Jakobus hier festgehaltenen Bericht über<br />

ein vor Nero ausgetragenes Streitgespräch kein Vertrauen entgegenzubringen.<br />

531) s. Cyrill von Jerusalem, Katechese, 15. Im gleichen Sinn allerdings auch Jakobus, s. Benz 10 1984,<br />

432.<br />

532) Die bei Jakobus unmittelbar daran anschließende Anrede des Simon an ›Petre und Paule‹ – richtig<br />

ist, daß Paulus in dieser Episode bisher in keiner Weise eingeführt wurde -, dürfte nach den im vorangehenden<br />

Abschnitt dargelegten Überlegungen ursprünglich hier kaum gefolgt sein.<br />

533) s. Altaner/Stuiber 9 1978, 109.<br />

106<br />

μ Ein Totenerweckungsversuch vor Nero<br />

und eine Totenerweckung<br />

Ganz anders das Folgende. Dort heißt es bei Jakobus – diesmal mit Berufung auf<br />

Hegesipp und Linus – Salonius’ Linus-Text kennt die Episode allerdings nicht:<br />

»Hegesipp und Linus aber erzählen, daß Simon sich nun in großem Übermut<br />

vermaß, daß er die Toten könne erwecken. Es geschah, daß ein Jüngling starb.<br />

Da rief das Volk Petrum und Simon, und nach Simons Willen beschloß man,<br />

daß der getötet werden solle, der den Toten nicht möge erwecken. Nun machte<br />

Simon seine Beschwörungen über den Toten. Da deuchte es denen, die umher<br />

standen, wie daß der Tote das Haupt bewegte. Da schrieen sie alle über<br />

Petrum und wollten ihn steinigen. Petrus brachte das Volk mit Mühe zum<br />

Schweigen und sprach: ›Lebt der Tote, so soll er aufstehen und wandeln und<br />

sprechen, anders ist es ein Blendwerk, daß er das Haupt bewegt. Lasset Simon<br />

von dem Bette wegtreten, so wird der Trug des Teufels offenbar.‹. Man führte<br />

Simon fort von dem Bett. Da lag der Tote unbewegt. Petrus aber stund von<br />

fern und betete und sprach: ›Im Namen Jesu Christi von Nazareth, des Gekreuzigten,<br />

Jüngling stehe auf und wandele‹. Da stund der Jüngling alsbald auf<br />

lebendig und wandelte. Nun wollte das Volk den Simon steinigen, aber Petrus<br />

sprach: ›Es ist ihm Strafe genug, daß er in seinen Künsten ist überwunden,<br />

denn der Herr hat uns geboten, daß wir Böses mit Gutem sollen vergelten532 .‹«<br />

Liest man, was z.B. Altaner uns über Hegesipp berichtet533 , daß wir nur noch die bei<br />

Eusebius angeführten Textfragmente »über die frühe Kirchengeschichte Jerusalems

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!