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000 Titelei - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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Und Petrus ist ihm offensichtlich sogleich darauf nach Rom gefolgt, wenn er auch<br />

anschließend nicht ständig in Rom geblieben sein dürfte 521 .<br />

Nach allem, was wir gehört haben, hat sogar die von Irenäus, Cyrill und Eusebius<br />

geäußerte Annahme, dem Simon sei das Standbild (die Standbilder) schon unter diesem<br />

Kaiser errichtet worden 522 , einiges für sich, sodaß die quasi-öffentliche Verehrung<br />

des Magus, die in Augustinus’ Nachricht durchschimmert – »wie auf öffentliche<br />

Veranlassung hin errichtete Götterbilder«, heißt es da 523 – tatsächlich schon vor Nero<br />

stattfand 524 .<br />

Unter Nero dürfte jedoch erst die weitere Steigerung eingetreten sein, daß der Kaiser<br />

den Magus »für den Garanten seines Glücks« halte, und dieser »ihm und dem<br />

Staat ... unzählige Wohltaten erwiesen habe«.<br />

Dies läßt insgesamt vermuten, daß Nero schon weit früher unter den Einfluß des<br />

Magus gelangt war, als es die Berichte von den (späteren, in aller Öffentlichkeit ausgetragenen)<br />

Auseinandersetzungen Magus/Petrus und vom Martyrium der Apostelfürsten<br />

zu erkennen geben. Erst auf diesem Hintergrund wird dann auch die Bitterkeit<br />

verständlich, die den Caesar erfüllte, als ihm diese Persönlichkeit durch Petri<br />

Dazwischentreten von der Seite gerissen wurde – wie dies nicht weniger die tiefe<br />

Ablehnung erklärt, die schließlich auch Paulus bei Nero erweckte. Dürfte dieser<br />

doch durch seinen engen Kontakt mit Seneca in den Augen des Kaisers nicht unwesentlich<br />

zu dem Widerstand des letzteren gegen die persönliche Lebensauffassung<br />

beigetragen haben, die Nero sich unter dem Einfluß des Magus ganz offensichtlich<br />

zugelegt hatte.<br />

Zum Abschluß dieses Kapitels: Bei der Statue, die dem Simon von dem Senator<br />

Marcellus errichtet wurde, möchte es sich tatsächlich wohl eher um ein weiteres, privat<br />

errichtetes Standbild gehandelt haben 525 , eben dasselbe, das gleich im Anschluß an<br />

521) s. Eusebius HE II,13,3, bzw. Justinus apol I,26. Wir gingen auf diese Tatsache bereits ein oben im<br />

Kap. e α: Petri Entschluß zu einer ersten Reise nach Rom (42/46 n. Chr.) auf den S. 82–84.<br />

522) Irenäus adv.haer. I,23,1; Cyrill von Jerusalem, Katechese an die Täuflinge, 14 bzw. Eusebius HE<br />

II,14,5. Möglicherweise ist auch Justinus apol I,26 (wiedergegeben in Eusebius HE II,13,3) so zu verstehen.<br />

523) Aber auch in den Recognitionen rühmt sich Simon, daß ihm die göttliche Ehre der Errichtung<br />

von Statuen ›öffentlich‹ erwiesen werde:<br />

»Adorabor ut Deus, publice divinis donabor honoribus, ita ut simulacrum mihi statuentes tanquam Deum<br />

colant et adorent,«<br />

s. Recognitiones II,9 = Migne PG Bd 1, Paris 1886, Sp 1253. Auch Justinus’ apol I,26 ist hier wieder zu<br />

nennen:<br />

»In eurer Kaiserstadt habt ihr ihn für einen Gott gehalten, und durch eine Bildsäule im Tiber zwischen<br />

den beiden Brücken habt ihr ihn als Gott geehrt; ...«<br />

524) s. Salonius 1926, 39f. bzw. Jakobus in: Benz 10 1984, 429.<br />

525) Die actus geben beim Bericht von der Bekehrung Marcellus, bis dahin ein glühender Verehrer<br />

des Magus, die an Petrus gerichteten Worte wieder:<br />

»Bitte also für mich als guter Anwalt bei Gott, daß ich nicht mit den Sünden Simons dem ewigen Feuer<br />

übergeben werde, der mich sogar überredet hat, ihm ein Standbild zu errichten, mit der Inschrift: ›Dem<br />

Simon, dem jugendlichen Gott,‹«<br />

s. Hennecke/Schneemelcher Bd II, 5 1989, 268 in der Nr. 10.<br />

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