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000 Titelei - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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Grund darin, daß der Briefwechsel tatsächlich auf Griechisch stattgefunden haben<br />

wird 364 . Was wir heute in Händen halten, ist eine Übersetzung, und die ist offenbar –<br />

leider – nicht von einem Könner angefertigt 365 .<br />

2 PETRI KÖNIGSWEG NACH ROM<br />

a. Charakterisierung des Wirkens Petri<br />

Doch beginnen wir mit der Entwicklung, die die Missionsarbeit Petri genommen hat.<br />

Von ihr ist aus den im vorangehenden Kapitel genannten antiken Quellen offenbar<br />

weit mehr bekannt, als uns heute allgemein geläufig ist.<br />

Ähnlich wie bei der Untersuchung des Wirkens des Apostels Thomas in Indien wollen<br />

wir auch hier kritisch den Spuren eines Vorarbeiters folgen. Waren dies im Voraufgehenden<br />

die beiden Aufsätze J.N. Farquhars, die dieser in den Jahren 1926 bzw.<br />

1927 im Bulletin of the John Rylands Library veröffentlicht hatte, so soll uns jetzt als<br />

Leitfaden bei unserem Vorgehen die meines Wissens letzte Arbeit dienen, die sich –<br />

gleich Farquhar – mit ebensoviel Liebe wie Sachkenntnis und unvoreingenommen<br />

den uns nun zu bearbeitenden Vorgängen angenommen hat, nämlich die Legenda<br />

Aurea des Erzbischofs von Genua Jacobus de Voragine, verfaßt um das Jahr 1264 366 .<br />

Wie wir später noch in größerem Detail sehen werden, war es ihm gelungen, mit<br />

dieser dem Kranz der Heiligenfeste des Kirchenjahres folgenden Darstellung des<br />

Lebens der Heiligen ein eigentliches Volksbuch zu schaffen, das – und dies muß betont<br />

werden – keineswegs unkritisch das beste Material, das zu dieser Zeit noch zugänglich<br />

war 367 , verwendete und in eine Form goß, die breitester Zustimmung sicher<br />

sein konnte 368 .<br />

364) Auch das Martyrium beati Petri apostoli a Lino episcopo conscriptum wurde ursprünglich auf<br />

Griechisch verfaßt, erst später in die uns nahezu allein überlieferte lateinische Fassung übersetzt, s. z.B. die<br />

Zusammenstellung der Titel, die die verschiedenen auf uns gekommenen lateinischen Fassungen dieses<br />

Textes tragen in A.H. Salonius, Martyrium beati Petri apostoli a Lino episcopo conscriptum, Helsingfors<br />

1926, 23. s. auch ders., Vitae Patrum, Lund u.a. 1920, 11ff.<br />

365) Einen ausführlichen Kommentar zum Briefwechsel Paulus/Seneca bieten einschließlich der Wiedergabe<br />

seines gesamten Textes unten die S. 192–204.<br />

366) s. LThK Bd 5, 1960, s.v. Jacobus a Voragine Sp 849f. (A.M. Zimmermann). Wir verwenden hier<br />

vorwiegend die deutsche Ausgabe: Die Legenda Aurea des Jacobus de Voragine von R. Benz, Darmstadt<br />

10 1984.<br />

367) Zu der auffälligen Tatsache eines gewissen, allem Anschein nach gezielt herbeigeführten Verlustes<br />

grundlegender Quellen s. weiter unten den Exkurs Nr. 3: ›Verwunderlicher Quellenschwund: Nicht nur<br />

fast alle von Eusebius angeführten griechischen Quellen gingen verloren‹, auf den Seiten 160ff.<br />

368) Zu der besonderen Form, in die Jacobus de Voragine seine Legenda Aurea goß, um ihr die erstaunliche<br />

Zustimmung zu sichern, s. unten auf den Seiten 156f. den Exkurs Nr. 2: ›Jacobus’ de Voragine<br />

Legenda Aurea und ihre Extravaganzen‹.<br />

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