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Identifizierung und Charakterisierung von neuen Genen für die ...

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Allgemeine Eigenschaften der TRIM-Genfamilie<br />

In <strong>die</strong>ser Arbeit wurde ein Gen der TRIM-Genfamilie näher analysiert, so dass eine kurze Übersicht über<br />

Eigenschaften <strong>und</strong> Hintergründe <strong>die</strong>ser Gene gegeben werden soll.<br />

Die TRIM-Genfamilie ist eine der größten Gruppen unter<br />

den Zink-Finger-Proteinen. Die Zink-Finger zählen zu den<br />

ab<strong>und</strong>antesten Protein-Superfamilien überhaupt in Säugergenomen.<br />

Das gemeinsame Strukturmotiv ist dabei der Zink-<br />

Finger, wie er 1985 zum ersten Mal in Xenopus laevis in dem<br />

basalen Transkriptionsfaktor TFIIIA <strong>für</strong> 5S rRNA beschrieben<br />

wurde als Domäne mit dem Muster C2H2, d.h. 2 Mal Cystein<br />

<strong>und</strong> 2 Mal Histidin, <strong>die</strong> ein Zink-Ion tetrahedral koordinieren<br />

(Tso, Van Den Berg et al. 1986). Die relativ kleine Domäne<br />

besteht aus einer β-Haarnadelschleife gefolgt <strong>von</strong> einer α-<br />

Helix, <strong>die</strong> durch das Zink-Ion an ihrer Stelle gehalten wird.<br />

Mehrere solcher Zink-Finger-Domänen können in den<br />

verschiedenen Proteinen aneinandergereiht sein, wobei am<br />

Häufigsten 3-5 vorkommen, aber auch zwischen 3 bis 30<br />

bekannt sind. Die Aminosäure-Sequenz TGEKPF ist zwischen<br />

zwei Zink-Fingern besonders konserviert <strong>und</strong> wird auch als<br />

HC-Link bezeichnet.<br />

In dem Maus-Transkriptom mit mehr als 20000 proteinko<strong>die</strong>renden<br />

Transkripten wurden 1573 (7,5%) als Träger des<br />

Zink-Finger-Stereotyps erkannt (Ravasi, Huber et al. 2003).<br />

Man unterteilt <strong>die</strong>se in 46 enger miteinander verwandte Zink-<br />

Finger-Subtypen. Die allgemeine Eigenschaft der Zink-Finger-<br />

Struktur ist dabei <strong>die</strong> einer Bindedomäne, je nach Subtyp kann<br />

es sich dabei um (sequenzspezifische) DNA-, RNA-, Protein-<br />

oder Lipidbindung handeln. Derart vielfältig sind auch <strong>die</strong><br />

Funktionen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Regulation <strong>von</strong> Transkription, mRNA-<br />

Stabilität <strong>und</strong> Prozessierung, Protein-Umsatz, insbesondere<br />

Abbau. Mutationen mit Defekten führen zu einem breiten<br />

Spektrum an Auffälligkeiten während der Entwicklung,<br />

Zelldifferenzierung, Tumorsuppression, Apoptose <strong>und</strong> Immunantwort.<br />

Die Varianz wird noch weiter erhöht durch<br />

alternatives Splicen, da Zink-Finger-Proteine generell eine<br />

modulare Ein-Exon-eine-Protein-domänen-Korrelation aufweisen.<br />

Die Evolution konnte hier nicht nur mittels Punktmutationen<br />

wirken, sondern insbesondere durch Duplikation<br />

ganzer Exons/Domänen mit anschließendem „Exon-Shuffling“<br />

also dem Austausch <strong>und</strong> der Neukombination mit anderen zu<br />

<strong>neuen</strong> <strong>Genen</strong>.<br />

Abbildung 28: Beispiel<br />

<strong>für</strong> Exon-Shuffling unter<br />

Zink-Finger-Proteinen,<br />

wenn <strong>die</strong> einzelnen Domänen<br />

verschiedene Verwandtschaften<br />

haben.<br />

Abbildung 27: Gr<strong>und</strong>form des Zink-Finger-<br />

Stereotyps <strong>und</strong> Beispiel wie ein Transkriptionsfaktor<br />

mit seinen Zink-Fingern bestimmte<br />

DNA-Basen erkennt, wobei eine<br />

Domäne mit 3 bp interagiert. Zink-Finger<br />

vermögen DNA-Sequenzen asymmetrisch zu<br />

erkennen im Gegensatz zu anderen Motiven<br />

wie basischen Leucin-Zippern oder Helix-<br />

Schleife-Helix. In der Röntgenstrukturanalyse<br />

sieht man wie sich <strong>die</strong> α-Helices in <strong>die</strong><br />

große Furche der DNA legen (Zif268)<br />

(Fairall, Schwabe et al. 1993).

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