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Identifizierung und Charakterisierung von neuen Genen für die ...

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reguliert <strong>die</strong> Etablierung des Fgf8-exprimierenden anterioren Signalzentrums (Fukuchi-Shimogori and<br />

Grove 2003). Neben der Regionalisierung entlang der anterior-posterioren Achse spielt Emx2 eine<br />

wichtige Rolle <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ausprägung medialer Hirnstrukturen. Emx2-defiziente Mäuse bilden nur<br />

ansatzweise einen Gyrus dentatus aus (Tole, Goudreau et al. 2000). Im medialen Cortex scheint Emx2<br />

dem dortigen Signalzentrum „cortical hem“ untergeordnet <strong>und</strong> <strong>von</strong> den Bmp- <strong>und</strong> Wnt-Signalen abhängig<br />

zu sein. Emx2-Expression fehlt in der Gli3-Mutante, welche kein „cortical hem“–Signalzentrum ausbildet<br />

(Theil, Aydin et al. 2002).<br />

Abbildung 11: Doppelmutanten <strong>von</strong> Emx2 (B) <strong>und</strong> Pax6 (E)<br />

entwickeln überhaupt keinen Cortex. Die Vorläuferzellen des<br />

Cortex bleiben auf der Ebene der Vorläuferzellen <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Basalganglien stehen (Muzio, DiBenedetto et al. 2002).<br />

Die Neurone in den 6 Schichten<br />

des Cortex sind morphologisch<br />

einheitlich gestaltet.<br />

Man unterscheidet nur 2 Typen<br />

<strong>von</strong> Zellen. Pyramidenzellen<br />

(Golgi Typ I Neurone)<br />

<strong>und</strong> deren leichte Modifizierungen<br />

auf der einen Seite<br />

sind <strong>von</strong> dreieckiger Gestalt<br />

(pyramidenförmig) <strong>und</strong> haben<br />

ein Axon, das seine Rindenregion<br />

verlässt, um in andere<br />

Rindenbereiche oder subcorticale<br />

Zonen zu projizieren. Auf<br />

der anderen Seite sind nichtpyramidale<br />

Neuronen (Golgi<br />

Typ II Neurone) ausschließlich<br />

innerhalb der eigenen<br />

Rindenregion verknüpft,<br />

wirken als Interneurone <strong>und</strong><br />

verlassen das Rindengebiet<br />

nicht.<br />

Abbildung 12: Neben seiner Funktion in der<br />

Regionalisierung des Cortex ist Pax6 auch eine<br />

intrinsische Determinante radialer Gliazellen,<br />

deren Ausbildung <strong>und</strong> Differenzierung in der<br />

Pax6-Mutanten Sey/Sey gestört ist (B) (Gotz M<br />

1998).<br />

Abbildung 13: Radiale Gliazellen sind im sich<br />

entwickelnden ZNS ubiquitär <strong>und</strong> leiten <strong>die</strong><br />

wandernden Neuronen. Darüber hinaus sind sie<br />

<strong>die</strong> Vorläuferzellen <strong>von</strong> Astrozyten <strong>und</strong> vermögen<br />

auch Neuronen zu bilden, was nicht<br />

mehr geht in Pax6-Mutanten. In den entsprechenden<br />

Cortices finden sich nur noch halb<br />

so viele Neuronen wie bei intakter Pax6-Funktion.<br />

Diese anderen Neurone entstammen<br />

anderen neuronalen Stammzellen, <strong>die</strong> durch<br />

Pax6 nicht beeinflusst werden. Zwar gehen sie<br />

auch aus radialen Gliazellen hervor, jedoch<br />

unter Herunterregulation <strong>von</strong> Pax6 <strong>und</strong> Hochregulation<br />

des T-Domänen-Transkriptionsfaktors<br />

Tbr2. Der Ursprung der radialen Gliazellen<br />

lässt sich auf embryonale Stammzellen<br />

zurückführen, <strong>die</strong> durch Retinsäure zur<br />

Differenzierung veranlasst werden (Liour SS<br />

2006), (Engl<strong>und</strong> C 2005).<br />

Transplantationsexperimente <strong>von</strong> einem corticalen Gebiet zu einem anderen in frühen Sta<strong>die</strong>n der<br />

Entwicklung offenbaren eine hohe Plastizität des corticalen Gewebes, welches sich an <strong>die</strong> Aufgaben der<br />

Zielregion anpassen kann (O'Leary, Schlaggar et al. 1992). Dabei zeigen <strong>die</strong> mit der Verarbeitung <strong>von</strong><br />

primären sensorischen Daten beschäftigten Cortexregionen (z.B. visueller, auditorischer Cortex) eine

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