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Identifizierung und Charakterisierung von neuen Genen für die ...

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Die Microarray-Expressionsanalyse in <strong>die</strong>ser Arbeit hatte den Fokus auf das Entwicklungsstadium E18,5,<br />

zu dem allgemein <strong>die</strong> primäre Cortexentwicklung gerade abgeschlossen ist. Erwartungsgemäß dürften hier<br />

weniger solche Gene zu finden sein, bei deren Ausfall sich große morphologische Veränderungen, etwa<br />

Fehlen corticaler Strukturen, abzeichneten. Dies wäre eher <strong>für</strong> Gene zu erwarten, <strong>die</strong> aus einer<br />

Expressionsanalyse <strong>von</strong> früheren Sta<strong>die</strong>n wie E16 <strong>und</strong> E14, <strong>die</strong> allerdings <strong>von</strong> anderen schon durchgeführt<br />

waren, hervorgingen, wo der Cortex in seiner Anfangsentwicklung ist. Die in der Expressionsanalyse zum<br />

Stadium E18,5 gef<strong>und</strong>enen Gene sollten eher eine Funktion in dem Feinbau oder der funktionalen Reifung<br />

des Cortex haben. Folglich könnte es sein, dass <strong>die</strong> Suche des Phänotyps im Gehirn <strong>für</strong> das Gen TRIM46<br />

nach Veränderungen der Morphologie sowie <strong>von</strong> Markergenen gr<strong>und</strong>sätzlich an Grenzen stößt <strong>und</strong> man<br />

sich anderer Techniken <strong>und</strong> auch der Zusammenarbeit mit anderen Wissenschaftsgebieten be<strong>die</strong>nen sollte.<br />

Hierzu wurde eine Kooperation mit einer Arbeitsgruppe der Verhaltensforschung (JSW-Research, Graz,<br />

Österreich) eingeleitet.<br />

Zusätzlich wurde in <strong>die</strong>ser Arbeit ein Yeast-Two-Hybrid-Screen durchgeführt, um Protein-Interaktionspartner<br />

<strong>für</strong> das Gen TRIM46 zu finden, <strong>die</strong> weitere Hinweise auf dessen Funktion auf molekularer<br />

Ebene bringen sollten. Leider sind viele der dabei festgestellten Proteine genauso unbekannt wie das<br />

TRIM46, so dass sie zwar Hinweise auf neue Regulationssysteme in Zellen geben, jedoch keine weiteren<br />

Anhaltspunkte über deren Funktion. Es fanden sich aber auch einige bekannte Proteine als Partner wie das<br />

Ferritin oder Fhl2. In den Veröffentlichungen <strong>von</strong> vielen der Interaktionspartner tauchen Zusammenhänge<br />

mit Epilepsie, Alzheimer-Erkrankung <strong>und</strong> Tumoren gehäuft auf. In der Diskussion wurde eine Hypothese<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> denkbare tumorsuppressive Wirkung <strong>von</strong> TRIM46 durch seine Regulation <strong>von</strong> Ferritin im<br />

Zusammenhang des <strong>für</strong> <strong>die</strong> Angiogenese bedeutsamen HIF-Regulationsweges aufgestellt, <strong>die</strong> Gegenstand<br />

weiterer Überprüfung wäre. Neben dem Ferritin wurde auch Eg1 als Tumorangiogenese-Marker in der<br />

Literatur beschrieben <strong>und</strong> hier mit dem Yeast-Two-Hybrid-Ansatz gef<strong>und</strong>en, ebenso der Faktor<br />

Usp33/VDU1 als bekannter Interaktionspartner des HIF-Weges, wodurch sich <strong>die</strong> Hinweise verdichten.<br />

Diskutierte Hypothesen über mögliche Auswirkungen eines TRIM46-KO gehen über mehrere Stufen <strong>und</strong><br />

somit indirekte Wirkungen, was wiederum Raum <strong>für</strong> kompensatorische Mechanismen gibt. Auf der<br />

anderen Seite können solche indirekten <strong>und</strong> über mehrere Stufen <strong>und</strong> Partner vermittelten Fernwirkungen<br />

ein neuer Ansatz zur Erklärung <strong>von</strong> gerade komplizierten, chronischen oder nur mit geringer Penetranz<br />

auftretenden Phänotypen <strong>und</strong> Krankheiten sein, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Wissenschaft heute eben wegen <strong>die</strong>ser<br />

Komplexität bisher nicht erklären bzw. auf ihre eigentlichen Ursachen zurückführen kann. Die in <strong>die</strong>ser<br />

Arbeit gewonnenen Ansätze wären folglich <strong>für</strong> zukünftige Forschungen wertvoll in der Erwartung, sie in<br />

den Kontext weiterer Fortschritte auch auf anderen mit ihnen zusammenhängenden Gebieten stellen zu<br />

können <strong>und</strong> so schließlich den Gesamtzusammenhang nach <strong>und</strong> nach zu erarbeiten. Die hier dargestellte<br />

Arbeit wäre dann ein erster Schritt in eine solche Richtung.

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