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Identifizierung und Charakterisierung von neuen Genen für die ...

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regulatorische Pfad über das HIF-Protein besprochen (siehe Seite 20). Die Bildung <strong>von</strong> <strong>neuen</strong> Blutgefäßen<br />

ist essentiell <strong>für</strong> das Tumorwachstum. Für <strong>die</strong> Bildung <strong>von</strong> Blutgefäßen ist <strong>die</strong> Aktivierung des Transkriptionsfaktors<br />

HIF notwendig, was über einen Sensormechanismus <strong>für</strong> <strong>die</strong> Sauerstoffkonzentration<br />

erfolgt. In <strong>die</strong>sem Sensormechanismus sind aber Eisen-Ionen Ko-Faktoren, so dass <strong>die</strong> HIF-Aktivierung<br />

nicht nur über O2, sondern auch über <strong>die</strong> im Cytoplasma freie Konzentration an Fe 2+ getriggert werden<br />

kann (Demidenko, Rapisarda et al. 2005). Dessen freie Konzentration wird aber vom Ferritin reguliert. Je<br />

mehr Ferritin neu gebildet wird, desto mehr Fe 2+ zieht es aus dem Cytoplasma ab, was den gleichen Effekt<br />

wie Sauerstoffmangel hat <strong>und</strong> zur HIF-Aktivierung führt, in Folge dessen zur besseren Versorgung eines<br />

Tumors mit Blutgefäßen.<br />

Die tumorfördernde<br />

Wirkung <strong>von</strong> einer<br />

Überaktivierung des<br />

HIF-Pfades wurde<br />

bereits nachgewiesen<br />

<strong>für</strong> den Fall,<br />

dass das VHL-Protein<br />

durch Mutation<br />

oder KO defekt ist<br />

(Haase, Glickman et<br />

al. 2001). In der<br />

HIF-Kaskade erfüllt<br />

<strong>die</strong>s <strong>die</strong> gleiche<br />

Wirkung wie zu wenig<br />

O2 oder Fe 2+ , also<br />

zu viel Ferritin.<br />

Abbildung 138: Mögliche Einbindung des TRIM46 in den HIF-<br />

Regulationsweg über dessen nachgewiesene Interaktion mit Ferritin.<br />

Der TRIM46-KO könnte <strong>die</strong> Empfindlichkeit des HIF-Weges zu<br />

leichterer Aktivierbarkeit anheben (rechte Seite). Abgewandelt nach<br />

(Erik Storkebaum 2004), (Ji-Won Lee 2004).<br />

Mit seinem Einfluss auf Ferritin<br />

könnte TRIM46 eine tumorsuppressive Wirkung haben. Tatsächlich wurden in 3 <strong>von</strong> 20 Mäusen mit<br />

TRIM46-KO Tumore beobachtet, <strong>die</strong> sich mit einer hohen lacZ-Färbung <strong>für</strong> (im KO nicht mehr<br />

vorhandene) TRIM46-Expression kennzeichneten. Ferritin wurde zum damaligen Zeitpunkt noch nicht<br />

untersucht. Der Knock-out des VHL-Gens hingegen schien eine höhere Tumorinzidenz zu bewirken<br />

(Haase, Glickman et al. 2001). Allerdings ist das VHL-Gen unmittelbar in dem HIF-Weg beteiligt,<br />

währenddessen TRIM46 bestenfalls indirekt auf das Ferritin <strong>und</strong> <strong>die</strong>ses weiter über Fe 2+ eingreifen kann.<br />

Hier können andere kompensatorische Mechanismen ausgleichen, da Ferritin nicht nur über seinen Proteinabbau,<br />

sondern auch über seine Transkription <strong>und</strong> auf mRNA-Ebene reguliert werden kann <strong>von</strong><br />

anderen Faktoren.<br />

Um eine mögliche, wenn auch indirekte, tumorsuppressive Wirkung überprüfen zu können, wären weitere<br />

Experimente zur gezielten Tumorinduktion notwendig, d.h. Screens mit cancerogenen Chemikalien oder<br />

Strahlung, <strong>die</strong> den Tieren zugeführt werden. Hier<strong>für</strong> wäre <strong>die</strong> Tumorinzidenz <strong>von</strong> TRIM46-KO-Mäusen zu<br />

Wildtypen statistisch zu vergleichen.<br />

Der Knock-out des VHL-Gens zeigte neben Tumoren in der Leber auch hämorrhargische Läsionen. Solche<br />

konnten auch beim TRIM46-KO beobachtet werden, allerdings in der Lunge. Die Penetranz war mit 3 <strong>von</strong><br />

10 untersuchten Tieren höher als verglichen mit den 3 (anderen) <strong>von</strong> 20 Tieren mit Tumoren.<br />

Das Gen Fhl2 wurde als weiterer Interaktionspartner <strong>von</strong> TRIM46 mit dem Yeast-Two-Hybrid-Screen<br />

gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> durch GST-Pulldown verifiziert. Eine neue Veröffentlichung fand es herunterreguliert im<br />

entorhinalen Cortex bei Epilepsie-Patienten im Vergleich zu Ges<strong>und</strong>en (Jamali, Bartolomei et al. 2006).<br />

Epilepsie befällt etwa 0,5% der Weltbevölkerung <strong>und</strong> hat eine starke genetische Komponente, <strong>die</strong> aber<br />

noch nicht aufgeklärt ist, da kein verlässlicher Biomarker existiert. Ursache ist eine elektrische<br />

Übererregbarkeit im ZNS.

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