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Identifizierung und Charakterisierung von neuen Genen für die ...

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Bevor auf <strong>die</strong> gef<strong>und</strong>enen Interaktionspartner eingegangen wird, seien Schlussfolgerungen erwähnt, <strong>die</strong><br />

<strong>für</strong> das Protein TRIM46 selber gezogen werden können. Die unterschiedlichen Ergebnisse der beiden<br />

Isoformen geben wie in einem gezielten Deletions-Experiment Aufschluss über <strong>die</strong> an der Protein-<br />

Interaktion beteiligten Domänen des TRIM46. So besitzen beide Isoformen <strong>die</strong> TRIM-typischen Domänen<br />

RING-BBOX-BBC, in welchen auch <strong>die</strong> E3-Ubiquitinligase-Funktionalität <strong>von</strong> Vertretern der TRIM-<br />

Familie angesiedelt ist, jedoch fehlen der kürzeren Isoform <strong>die</strong> Domänen <strong>für</strong> Fibronektin (FN3) <strong>und</strong><br />

SPRY. Die Protein-Interaktion muss also <strong>von</strong> <strong>die</strong>sen beiden Domänen, d.h. beiden zusammen oder einer<br />

<strong>von</strong> beiden, vermittelt werden. Denkbar wäre auch, dass beide mit jeweils unterschiedlichen Proteinen<br />

wechselwirken. Diese Frage könnte man nur mit einem gezielten Deletions-Experiment durchführen,<br />

wenn <strong>die</strong> Klärung <strong>die</strong>ser Frage <strong>von</strong> besonderem wissenschaftlichem Interesse wäre.<br />

Insgesamt wurden 25 verschiedene Proteine als mögliche Interaktionspartner <strong>von</strong> TRIM46 gef<strong>und</strong>en.<br />

Darunter befanden sich sowohl einige bekannte Proteine als auch viele bisher unveröffentlichte. Einige<br />

wurden mehrfach gef<strong>und</strong>en, was auf deren relative höhere Ab<strong>und</strong>anz in den gescreenten cDNA-<br />

Bibliotheken schließen lässt, unter Umständen aber auch auf <strong>die</strong> Interaktionsstärke mit TRIM46, weil<br />

Klone mit starker Interaktion wahrscheinlicher <strong>die</strong> stringenten Selektionsbedingungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Hefe<br />

überleben. Auch <strong>die</strong> relative Leuchtintensität des GFP-Reporters kann in <strong>die</strong>se Richtung interpretiert<br />

werden. Als praktikabel erwies sich generell <strong>die</strong> Begutachtung unter einem Fluoreszenz-Binokular.<br />

Mit 9 Klonen am häufigsten wurde ein bisher unveröffentlichtes Protein als Interaktionspartner <strong>für</strong><br />

TRIM46 gef<strong>und</strong>en, das <strong>für</strong> ein G-Protein-assoziiertes Protein annotiert (mCG140093, Gprasp2 - G<br />

protein-coupled receptor associated sorting protein 2), <strong>die</strong> EST-Sequenzen der NCBI-Datenbank <strong>für</strong><br />

Maus stammen bevorzugt aus Gehirn, insbesondere dem visuellen Cortex <strong>und</strong> Hypophyse sowie dem<br />

Auge. Über das Gen selber ist noch nichts publiziert, aber eine Annotation der Proteindomänen mit der<br />

ProDom-Datenbank ergab Homologie zu einer Interaktionsdomäne mit dem Protein PER1. Dieses ist<br />

zusammen mit PER2 <strong>und</strong> PER3 ein so genanntes Clock-Protein <strong>und</strong> Bestandteil des circadianen<br />

Rhythmus, der über das Licht des natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus synchronisiert wird, indem in der<br />

Zirbeldrüse (Epiphyse) Melatonin in wechselnder Konzentration ausgeschüttet wird (im Dunkeln mehr).<br />

Dieses steuert wiederum den Wach-Schlaf-Rhythmus <strong>und</strong> wirkt auf den Hippocampus, der <strong>für</strong> seine<br />

Leistungen zu Lernen <strong>und</strong> Gedächtnis den Schlaf braucht. Zudem erniedrigt hohe Melatoninkonzentration<br />

<strong>die</strong> Körpertemperatur <strong>und</strong> steuert bei bestimmten Tierarten den Winterschlaf (Oster, Maronde et al. 2002).<br />

Allgemein kann festgestellt werden, dass das Melatonin ein Hormon mit eher hemmendem Einfluss ist<br />

(beispielsweise hemmt es <strong>die</strong> Melaninsynthese). Über den genauen Mechanismus der Melatoninwirkung<br />

ist noch wenig bekannt. Alle bis jetzt bekannten Melatoninrezeptoren hemmen <strong>die</strong> cAMP-Bildung in der<br />

Zelle (Kokkola and Laitinen 1998). Bei der Ratte verändert Melatonin den Gefäßtonus über einen G-<br />

Protein vermittelten Mechanismus, der auch eine Rolle bei der Thermoregulation spielt. Auch vom<br />

Menschen ist bekannt, dass Melatonin eine blutdrucksenkende Wirkung hat. Die Hauptf<strong>und</strong>orte des<br />

Melatonin (Anreicherung an Rezeptoren) sind (Kokkola and Laitinen 1998): SCN (suprachiasmatisches<br />

Kerngebiet im vorderen Hypothalamus, pars tuberalis der Hypophyse, Großhirnrinde, Area postrema,<br />

präoptische Region, Hippocampus, Kleinhirn, Plexus choroideus, Thalamus, Commissura<br />

habenularum, Niere, Prostata, Blutgefäße (Wand).<br />

Unter der Hypothese, dass Gprasp2 an den Signaltransduktionswegen <strong>für</strong> den circadianen Rhythmus<br />

beteiligt ist, so würde TRIM46 <strong>die</strong>s über seine Interaktion auch sein <strong>und</strong> mittels seiner E3-Ubiquitinligase-<br />

Funktionalität <strong>die</strong> Proteinkonzentration <strong>von</strong> Gprasp2 regulieren können, um auf das System der<br />

circadianen Rhythmik regulatorisch Einfluss zu nehmen. Die circadiane Rhythmik wäre ein Prototyp <strong>für</strong><br />

eine Regulation auf Proteinebene, da es sich um eine relative kurzzeitige Regulation handelt, <strong>die</strong> zudem<br />

periodisch wiederkehrt. Entsprechend ist eine Regulation über das Ubiquitin-Proteasom-System <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

PER-Proteine bekannt. Dies ist auch nahe liegend <strong>für</strong> andere Komponenten des Systems. Eine Microarray-<br />

Stu<strong>die</strong> zu circadian regulierten <strong>Genen</strong> im SCN brachte bevorzugt Komponenten des Ras/MAKP-Pfades<br />

sowie des Ubiquitin/Proteasom-Systems hervor (Duffield, Best et al. 2002)

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