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Identifizierung und Charakterisierung von neuen Genen für die ...

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der Langzeitpotenzierung (LTP). Der entorhinale<br />

Cortex spielt eine wichtige Rolle bei der<br />

Gedächtnisbildung. Er reagiert nach einem<br />

Gedächtnisbildungsreiz (z.B. einem einer Testperson<br />

auf einem Bildschirm gezeigten Wortes)<br />

schon nach 300 ms. Nur <strong>die</strong>jenigen Erregungen,<br />

<strong>die</strong> er an den Hippocampus weiterleitet, führen<br />

zur Speicherung des entsprechenden Reizes im<br />

Gedächtnis. Nervenzelluntergang im entorhinalen<br />

Cortex findet sich schon zu einem frühen<br />

Zeitpunkt der Alzheimer-Krankheit <strong>und</strong><br />

wird <strong>für</strong> <strong>die</strong> hierbei auftretenden Merkfähigkeitsstörungen<br />

verantwortlich gemacht.<br />

Die Expression <strong>von</strong> TRIM46 bzw. <strong>die</strong> lacZ-<br />

Blaufärbung bleibt auch im adulten Gehirn<br />

erhalten, so dass hier <strong>von</strong> einer permanenten<br />

Funktion des Gens TRIM46 auszugehen ist, <strong>die</strong><br />

nicht nur auf <strong>die</strong> embryonale Entwicklung<br />

beschränkt ist. Daher wäre ein chronischer<br />

Phänotyp durch den TRIM46-KO hier am<br />

Ehesten zu erwarten. Allerdings konnte auch hier<br />

keine auffällige morphologische Veränderung im<br />

- 140 -<br />

Abbildung 137: Nervenverknüpfungen zwischen entorhinalem<br />

Cortex <strong>und</strong> Hippocampus über Gyrus dentatus, CA1<br />

<strong>und</strong> CA3 (Hanser 2001).<br />

Vergleich <strong>von</strong> Wildtypen mit hetero- <strong>und</strong> homozygoten TRIM46-KO innerhalb der<br />

Messempfindlichkeiten beobachtet werden, wobei Tiere bis zu einem Alter <strong>von</strong> 9 Monaten betrachtet<br />

wurden. Auch wenn nicht auszuschließen ist, dass solche Veränderungen in späterem Alter noch auftreten,<br />

so wäre es wahrscheinlicher, nach Veränderungen in anderen Bereichen zu suchen, als das wären<br />

Veränderungen physiologischer Parameter <strong>und</strong> insbesondere angesichts des Gehirnes <strong>und</strong> Cortex im<br />

Verhalten, wobei im Hippocampus das Augenmerk auf <strong>die</strong> Lernfähigkeit zu richten wäre. Dazu später<br />

mehr.<br />

Protein-Interaktionspartner <strong>von</strong> TRIM46<br />

Da <strong>die</strong> Auswertung der Expressionsmuster <strong>von</strong> TRIM46 <strong>und</strong> der Vergleich <strong>die</strong>ser Gewebe zwischen KO<br />

<strong>und</strong> Wildtyp keinen offensichtlichen Phänotyp zeigte, bot es sich an, mit einer alternativen Strategie<br />

weitere Informationen über <strong>die</strong> mögliche Genfunktion zu erhalten. Da TRIM46 ein Mitglied der TRIM-<br />

Proteinfamilie ist, <strong>die</strong> sich durch E3-Ubiquitinligase-Funktionalität kennzeichnet, war ein solcher Ansatz<br />

<strong>die</strong> Suche nach Protein-Interaktionspartnern mittels eines Yeast-Two-Hybrid-Screens. Für <strong>die</strong>sen Ansatz<br />

wurde <strong>die</strong> cDNA <strong>von</strong> TRIM46 kloniert, wobei das Vorkommen <strong>von</strong> Splicevarianten <strong>und</strong> 2 verschiedene in<br />

Betracht kommende Protein-Isoformen festgestellt wurden. Diese waren nicht nur unterschiedlich lang,<br />

sondern zeigten in Zellkulturexperimenten eine abweichende subzelluläre Lokalisation, wobei <strong>die</strong> längere<br />

Variante sowohl im Zellkern als auch Cytoplasma, <strong>die</strong> kürzere nur im Cytoplasma vorkam. Beide Protein-<br />

Isoformen wurden <strong>für</strong> den Yeast-Two-Hybrid-Screen eingesetzt, wobei cDNA-Bibliotheken <strong>von</strong> Gehirn<br />

<strong>und</strong> Körper aus der Maus verwendet wurden. Hierbei wurden nur <strong>für</strong> <strong>die</strong> längere Variante Protein-<br />

Interaktionspartner gef<strong>und</strong>en.<br />

Es wurde ein besonderes Yeast-Two-Hybrid-Verfahren der Firma Mobitec eingesetzt, dass mit GFP als<br />

Reporter anstelle <strong>von</strong> β-Galactosidase arbeitet, wodurch das Verfahren sowohl schneller als auch sicherer<br />

gegenüber falsch positiven Resultaten sein sollte. Die Tatsache, dass <strong>für</strong> <strong>die</strong> kürzere Isoform <strong>von</strong> TRIM46<br />

nicht mal ein falsch positiver Klon gef<strong>und</strong>en wurde, obwohl beide Screens parallel <strong>und</strong> unter gleichen<br />

Bedingungen durchgeführt wurden, deutet tatsächlich auf eine hohe Sicherheit demgegenüber hin.<br />

Umgekehrt wurden <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> längere Isoform gef<strong>und</strong>enen Klone dadurch umso wahrscheinlicher.

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