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Identifizierung und Charakterisierung von neuen Genen für die ...

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eingesetzt <strong>und</strong> wirkt stabilisierend auf <strong>die</strong> Stimmung, was insbesondere bei Depressionen vorteilhaft ist.<br />

Über den Mechanismus seiner Wirkung ist wenig bekannt <strong>und</strong> auch hier erschöpft sich <strong>die</strong> Feststellung<br />

der Konzentrationsabsenkung. Denkbar wäre, dass <strong>die</strong>se durch gesteigerte Aktivität seitens des Repressors<br />

AP-2rep zustande kommen könnte, so dass man auch dessen Konzentrationsverlauf während einer<br />

Behandlung mit LiCl verfolgen sollte bzw. darauf achten, auf welche anderen Arten (z.B.<br />

Phosphorylierung) <strong>die</strong>ser aktivierbar sein könnte. In einer weiteren Veröffentlichung (Coelho, Sims et al.<br />

2005) wird auf geschlechtsspezifisch unterschiedliche Expression <strong>von</strong> AP-2 hingewiesen, <strong>die</strong><br />

insbesondere in solchen Hirnstrukturen vorkommt, <strong>die</strong> <strong>für</strong> soziale Verhaltensweisen <strong>und</strong> das<br />

Fortpflanzungsverhalten sowie mit der Verarbeitung <strong>von</strong> Stress <strong>und</strong> Aufmerksamkeit, also sehr<br />

dynamischen Prozessen, verb<strong>und</strong>en sind.<br />

Die Herstellung einer Knock-out-Maus könnte interessant sein, um der Frage nach zu gehen, was eine<br />

Ausweitung der AP-2-Expression durch Ausschalten seiner regionalisierten Repression <strong>für</strong> Veränderungen<br />

während der Cortex-Entwicklung oder unter wechselnden Einflüssen <strong>und</strong> Verhaltensweisen bringt.<br />

Insbesondere könnte untersucht werden, wie der Zusammenhang mit der LiCl-Behandlung beeinflusst<br />

würde. Um sich hier auf <strong>die</strong> Wirkungen im Gehirn zu spezialisieren wäre ein konditionaler Knock-out<br />

nahe liegend. Zudem müsste <strong>die</strong> genaue Relation der Expression <strong>von</strong> AP-2rep <strong>und</strong> seinem Zielgen AP-2α<br />

zu den gleichen Entwicklungssta<strong>die</strong>n geklärt werden, inwieweit Überlappung oder Ausschluss vorliegt.<br />

Hier ist nicht nur <strong>von</strong> einer räumlichen, sondern auch sehr zeitabhängigen Regulation während der<br />

Entwicklung auszugehen.<br />

Auswahl des Gens TRIM46 zur detaillierteren Analyse<br />

Das Gen TRIM46 wurde aus Klon 140 annotiert. Die Fold Changes <strong>von</strong> TRIM46 deuteten zwar auf eine<br />

regionale Expression im cerebralen Cortex hin, jedoch war der Unterschied im Vergleich zu Vorhersagen<br />

<strong>für</strong> andere regionalisierte Gene eher durchschnittlich. So wurde nur ein Expressionsunterschied vom<br />

ganzen Gehirn zum Körper <strong>von</strong> dem Faktor 2 festgestellt. Tatsächlich ist das Gen sowohl im Gehirn wie<br />

im Körper exprimiert, dort allerdings jeweils in einer sehr lokalisierten Form, wie sich später herausstellte.<br />

Durch <strong>die</strong> Expression in Arterien, <strong>die</strong> den ganzen Körper durchziehen, wird <strong>die</strong> regionale Expression<br />

überlagert, so dass mit verschiedenen Versuchen der Eindruck <strong>von</strong> nur einer geringen Lokalisation<br />

erweckt wurde. Dieser Eindruck konnte erst durch <strong>die</strong> detaillierte Betrachtung unter dem Mikroskop mit<br />

ISH, Immun- <strong>und</strong> lacZ-Färbungen widerlegt werden, während Methoden wie Northern-Blot oder auch<br />

Microarray-Analyse ganze Organe gepoolt betrachten ohne <strong>die</strong> Möglichkeit einer Diskriminierung auf<br />

zellulärer Ebene.<br />

Das Gen TRIM46 ist also stärker regionalisiert exprimiert als es <strong>die</strong> Microarray-Analyse<br />

vorhersagte. Dabei lag <strong>die</strong> Chip-Vorhersage aber qualitativ richtig, wie sie das Expressionsmaximum im<br />

Hippocampus annahm, nur das Ausmaß wurde unterschätzt.<br />

Das Gen TRIM46 gehört zu einer großen Proteinfamilie, <strong>von</strong> der bereits viele Vertreter bekannt sind <strong>und</strong><br />

<strong>für</strong> verschiedene Krankheiten beim Menschen verantwortlich zeichnen, wie in der Einleitung aufgeführt.<br />

Dies war auch zusammen mit den Expressionsdaten ein Gr<strong>und</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Auswahl <strong>die</strong>ses Gens <strong>für</strong> eine<br />

detailliertere Analyse, da ein Phänotyp im Knock-out wahrscheinlich sein sollte in <strong>die</strong>sem Kontext.<br />

Mögliche Red<strong>und</strong>anzen wurden derart ausgeschlossen bzw. minimiert, indem <strong>die</strong> veröffentlichten<br />

Expressionsgebiete der nächsten Verwandten verglichen <strong>und</strong> als nicht oder wenig überlappend bef<strong>und</strong>en<br />

wurden. Allerdings kann funktionelle Red<strong>und</strong>anz <strong>von</strong> anderen nicht sequenzhomologen Proteinen<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich nie ausgeschlossen werden.<br />

Für den Knock-out wurde <strong>die</strong> Sequenz des Gens β-Galactosidase mit der <strong>von</strong> dem originalen TRIM46 in<br />

dessen Genlokus ausgetauscht, so dass in den geborenen hetero- wie homozygoten Embryonen <strong>und</strong><br />

adulten Tieren eine Färbung mittels x-gal den Expressionsbereich markierte. Somit konnten <strong>die</strong>

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