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Identifizierung und Charakterisierung von neuen Genen für die ...

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Klon 103 – Etv5<br />

Das Gen Etv5, welches auch unter dem Namen ERM bekannt ist, wurde bisher intensiv in der Lunge<br />

erforscht (Liu, Jiang et al. 2003), wo es in <strong>die</strong>ser Arbeit auch mittels ISH detektiert wurde. ERM ist<br />

verwandt mit ER81 <strong>und</strong> PEA3, mit denen es <strong>die</strong> PEA3-Gruppe innerhalb der Ets-Familie <strong>von</strong><br />

Transkriptionsfaktoren bildet.<br />

Die Expression im Gehirn ist bisher beschrieben <strong>für</strong> frühe<br />

Entwicklungssta<strong>die</strong>n des Zebrafisch (Munchberg, Ober et al.<br />

1999), wo es grob in Bereichen des Diencephalons (dc), Telencephalons<br />

(tc), der Grenze zwischen Mittel- <strong>und</strong> Hinterhirn (mhb)<br />

sowie der Epiphyse (ep) beschrieben wurde, wie im Bild zu sehen.<br />

In der Maus gibt es Expressionsstu<strong>die</strong>n mittels ISH vom Stadium E9,5 bis E15,5, wobei aber im Cortex<br />

noch keine Details zu erkennen sind (Anne Chotteau-Lelièvre 1997) <strong>und</strong> <strong>die</strong> Veröffentlichungen sich<br />

allgemein auf den Vergleich der drei Gene der PEA3-Gruppe <strong>und</strong> andere Organe konzentrieren, wie z.B.<br />

<strong>die</strong> Hypophyse. Zudem werden <strong>die</strong> drei Gene ERM, ER81 <strong>und</strong> PEA3 dargestellt mit einer hohen<br />

Homologie <strong>von</strong> 95% in der Ets-Domäne <strong>und</strong> 85% in der aminoterminalen Domäne, was <strong>die</strong> Frage nach<br />

Red<strong>und</strong>anz aufstellt <strong>und</strong> hierzu insbesondere <strong>für</strong> <strong>die</strong> Planung einer Knock-out-Maus <strong>die</strong> Expressionen der<br />

drei auf Überlappungen zu vergleichen wären.<br />

Die in <strong>die</strong>ser Arbeit gemachten ISH geben im Vergleich zu den bisherigen Veröffentlichungen einen<br />

weitaus detaillierteren Einblick in <strong>die</strong> Expression während der Cortex-Entwicklung insbesondere dem<br />

Stadium E18,5 mit einer sowohl regionen- als auch schichtenspezifischen Expression. Hierbei ist<br />

insbesondere der Zusammenhang der Expression im Cortex zwischen den Sta<strong>die</strong>n E14 <strong>und</strong> E18,5<br />

hervorzuheben, da bereits in E14 eine Expression sichtbar ist in derselben Region wie sie später in E18,5<br />

noch stärker manifestiert ist. Dadurch ist das Gen ERM ein Vertreter derjenigen Gene, <strong>die</strong> <strong>für</strong> eine<br />

bereits intrinsische Spezifizierung des Cortex noch vor dem Erreichen der thalamo-corticalen<br />

Projektionen verantwortlich sind.<br />

Für weitere Untersuchungen wäre eine Knock-out-Maus interessant, jedoch sollten vorher <strong>die</strong><br />

Überlappungsbereiche mit den beiden anderen verwandten <strong>Genen</strong> abgeklärt werden <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> der<br />

Expression in anderen Organen sowie in Frühphasen des Embryos generell eine Strategie des<br />

konditionalen Knock-outs überlegt werden, sofern man sich gezielt auf <strong>die</strong> Funktion im Gehirn <strong>und</strong><br />

Cortex konzentrieren möchte.<br />

Klon 133 – Gen Klf12 aka AP-2rep<br />

AP-2rep ist ein Repressor des Transkritptionsfaktors AP-2 <strong>und</strong> bindet hierzu an ein cis-Element in dem<br />

Promotor <strong>von</strong> AP-2α (Imhof, Schuierer et al. 1999). Bisher sind noch keine systematischen<br />

Expressionsstu<strong>die</strong>n über AP-2rep veröffentlicht, lediglich in frühen Sta<strong>die</strong>n <strong>von</strong> Xenopus laevis ohne<br />

Betrachtung des Gehirnes <strong>und</strong> Cortex (Gotoh, Izutsu et al.<br />

2003). Demgegenüber sind <strong>die</strong> verschiedenen Subtypen <strong>von</strong><br />

AP-2 ausführlich untersucht. Von einem Repressor <strong>und</strong><br />

seinem Zielprotein würde man vielleicht eine komplementäre<br />

Expression erwarten, da der Repressor <strong>die</strong> Transkription verhindern<br />

könnte. Im Vergleich der veröffentlichten Expressionsdaten<br />

<strong>von</strong> AP-2α (Shimada, Konishi et al. 1999) zu den<br />

in <strong>die</strong>ser Arbeit durchgeführten ISH <strong>von</strong> AP-2rep zeigt sich<br />

jedoch eher eine Überlappung (siehe Bild hier <strong>und</strong> auf Seite 47).<br />

Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass in der Veröffentlichung <strong>von</strong> Shimada <strong>die</strong> ISH <strong>von</strong> adultem<br />

Mausgehirn gezeigt wurden, in <strong>die</strong>ser Arbeit aber <strong>die</strong> Expression während der Entwicklung zum Stadium<br />

E18,5 betrachtet wurde. Denkbar wäre aber auch, dass <strong>die</strong> Regulation im Überlappungsgebiet dynamisch<br />

aufgr<strong>und</strong> den Repressor aktivierenden Einflüssen erfolgt <strong>und</strong> nicht permanent stattfindet. In <strong>die</strong>se<br />

Richtung könnten auch <strong>die</strong> Bef<strong>und</strong>e einer neueren Veröffentlichung bewertet werden, <strong>die</strong> eine Senkung<br />

der AP-2α-Konzentration nach 6 wöchiger Behandlung mit Lithiumchlorid (LiCl) beschreibt (Rao,<br />

Rapoport et al. 2005). Lithiumchlorid wird auch beim Menschen zur psychiatrischen Medikation

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