Auszeichnung für Dorothea Uber - Vfl-wob.de

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Was hat ein körperlich Behinderter eigentlich davon, wenn er Sport treibt? Horst Hartwig, Pressewart der Behindertensportabteilung im VfL, bringt das auf einen kurzen Nenner: Die nach dem erlittenen Schaden vorhandene Beweglichkeit bleibt langfristig erhalten, die mögliche Belastbarkeit wird verbessert und die Freude, der Spaß an der Bewegung und das Eingebundensein in eine Gruppe Gleichgesinnter komme auch nicht zu kurz. Gründe, die 1959 vier VfL-Mitglieder bewogen haben, eine Abteilung für Behindertensportler (die man damals noch Versehrtensportler nannte) zu gründen. Alfred Kühnert (l angjähriger Spartenleiter), Ursula Geske, Georg Leschik sowie Werner Zerfeld waren die Organisatoren der „ersten” Stunde. Mit Gymnastik und Ballspielen in der Sporthalle der Schillerschule fing es an, ab 1960 erweiterte das Kegeln (und hier auch das Blindenkegeln) das sportliche Angebot dieser Sparte. Das Schwimmen gesellte sich dann noch dazu, im Lehrschwimmbecken der Stadthalle wagten die Mitglieder der damaligen Versehrtensportabteilung den Sprung ins kühle Naß; ab 1963 zogen sie ihre Bahnen dann im Hallenbad am Schachtweg. Das ist bis heute so geblieben, und die Stadtwerke haben reagiert: Ein Lift, mit dem Behinderte vom Rollstuhl aus zu Wasser gelassen werden können, gehört seit einigen Jahren zur Serviceeinrichtung der Bäderbetriebe für ihre körperbehinderten Kunden. Hinein in die Breitensportbewegung gingen die Behindertensportler 1964. Das Sportabzeichen stand auf dem Plan, Übungen wurden je nach Grad der Behinderung absolviert. Daran hat sich bis heute nichts geändert, nach wie vor erfreut sich das „persönliche Olympia” bei den Mitgliedern der Sparte großer Beliebtheit. Ob Rollstuhlfahrer oder durch ein anderes körperliches Leiden gehandicapt — 19 Behindertensportler absolvierten 1988 im VfL die Bedingungen für das Sportabzeichen. Und 1989 werden es auch nicht weniger sein. Damit steht man im niedersächsischen Vergleich auf Platz 8 mit einer Quote von 13%. Nicht resignieren Sport treiben 30 Jahre Behindertensport-Abteilung im VfL Wolfsburg Womit die Mitgliederzahl angesprochen ist. 290 Sportler zählt die Sparte derzeit, wobei neue Gruppen sich in der Vergangenheit angeschlossen haben. Die Koronarsportgruppe, Sport für Frauen in der Krebshachsorge sowie das Übungsangebot für asthmakranke Kinder und neuerdings die Morbus-Bechterew-Gruppe seien an dieser Stelle genannt. Daneben rangieren weiterhin die mehr traditionellen Angebote im Abteilungsleben obenan. Nicht nur breitensportlich orientiert allerdings, denn auch die grün-weißen Behindertensportler haben ihre Leistungsträger. Otto Hitsch zum Beispiel, den Bronzemedaillengewinner bei der Deutschen Kegelmeisterschaft Schere (für Behinderte) 1989. Und beim Kegeln auf Bohle ist die Mannschaft aus Wolfsburg auf Bezirksebene in den letzten Jahren immer vorn dabei gewesen. Und auch das Blindenkegeln ist beim VfL keine rein breitensportliche Betätigung. Beim Landespokal Niedersachsen—Bremen standen die Volkswagenstädter des öfteren auf dem Siegertreppchen. Bosseln, dem Eisstockschießen verwandt, spielt ebenfalls eine große Rolle im Abteilungsleben. Die Bossel möglichst nahe an die Daube zu bringen, das war für die Wolfsburger in der Vergangenheit kein großes Problem, und oft gaben sie der Konkurrenz das Nachsehen. 1989 belegten sie Platz 3 der Landesklasse. Seit Jahren nehmen die Schwimmer am Landeswettkampf teil, der Name Hans-Joachim Kirsch ist dabei sowohl sportliches Aushängeschild als auch ein Inbegriff für die Unterstützung der Trainierenden. Ganz ohne Namen, das heißt ehrenamtlich Engagierte, kommt eine (lebendige) Sportabteilung nicht aus. Hier muß an erster Stelle Helmut Potzka genannt werden, der seit 18 Jahren die Geschicke der Sparte leitet — Kontinuität wird also großgeschrieben. Ihm zur Seite stehen in den letzten Jahren Inge Lenz (Stellvertreterin), Horst Hartwig- (Sport- und Pressewart), Richard Sachse (Schriftführer), Ernst Bönig (Blindenwart) sowie Rosemarie Behlke (Frauenwartin). Alle haben den Blick natürlich nicht nur auf die Vergangenheit und Gegenwart, sondern auch auf die Zukunft gerichtet. Der fehlende Nachwuchs, gerade was die Führungspositionen der Abteilungen angeht, bereitet ein wenig Sorgen. Das Durchschnittsalter ist hoch, die Mitgliederdecke in den mittleren und unteren Altersbereichen recht dünn. Doch mit einem großen Sportangebot, insgesamt waren es im letzten Jahr 320 Übungsstunden für die Behindertensportabteilung, wollen die Verantwortlichen auch in Zukunft Interessenten gewinnen. Denn Sport trotz Behinderung, das stärkt das Selbstvertrauen, darüber sind sich alle einig. Andreas Stolz Wassergymnastik zur Erhaltung der noch vorhandenen Bewegt)-. Foto: J. Fritzsche Bosselturnier zum 30Jährigen Jubiläum der Behindertensportabteilung. Foto: privat Spartenleiter Helmut Potzka mit Mikrofon beim Bosselturnier — wie immer aktiv. Foto: privat
„Woche des ausländischen Mitbürgers IA waren dabei Der VfL Wolfsburg hat gern das Angebot der Stadt Wolfsburg und seiner ausländischen Mitbürger angenommen, sich mit einer sportlichen Präsentation an der Woche des „ausländischen Mitbürgers” zu beteiligen. Aus praktischer Erfahrung können wir im VfL bestätigen, daß wir den Sport als ein wesentliches Mittel zur Begegnung von ausländischen und deutschen Einwohnern in dieser Stadt und seinen umliegenden Kreisen sehen. Eigentlich meinen wir nicht nur Begegnung, sondern Integration, kameradschaftliches Miteinander in einer Sparte, in einer Mannschaft. In diesem Sinne traten Mitglieder der Radsport-, Turn- und Wushu-Sparte unter der Moderation unseres türkischen Kameraden Aitikin Ozun aus der Boxsparte, unseres italienischen Allroundathleten Salvatore Russo — Leichtathletik und Triathlon — und des VfL-Breitensportwartes am 30. September vor dem Kulturzentrum an, die ausländischen Mitbürger auf den VfL Wolfsburg aufmerksam zu machen. •tliche Darstellungen von ausländischen — italienischen, türkischen, irakischen, tunesischen, Jubiläum besonderer Art Karl Götze 25 Jahre LA-Trainer der Schüler So kennen ihn viele: Auf dem Sportplatz mit lauter Kommandostimme seine Leichtathletik-Schüler diri gierend — fast an jedem Wochenende in Sachen Leichtathletik auf Achse — und das in Wolfsburg seit mehr als 27 Jahren. Ein besonderes Jubiläum'beging Karl Götze, denn von ihm ist hier die Rede, am Buß- und Bettag. Dann war es 25 Jahre her, seit er als Trainer die Schülermannschaft des VfL Wolfsburg übernahm. Der Fanatiker im positi- Kari Götze — so, wie man ihn kennt. Foto: J. Fritzsche rumänischen — und deutschen Athleten im gleichen VfL-Dress sollten den Ausländern die Schwellenangst nehmen. Wir haben sie eingeladen, zusammen mit uns Sport im VfL zu treiben. Das Sportprogramm bestritten aus der Turnsparte Gerti Wilhelm mit einer Kindergruppe unter dem Motto „laufendes Bodenturnen” und Heide Balk mit einer Jazzdancegruppe, die einen kleinen Ausschnitt aus ihrem Trainingsprogramm zeigte. Professionell, wie immer, präsentierten sich unsere Wushu-Athleten unter der Leitung von Shun Fak. Sie zeigten von der Grundschulung im Trainingsprogramm bis zu sportlichen Showeffekten ihr breites sportliches Können. Besonderen Dank verdient die Radsportsparte, die ganz kurzfristig eingesprungen ist, um unser Programm zu komplettieren. Michael Senn und sein Berliner Freund stellten ein BMX-Programm der Sonderklasse vor. Alle Elemente dieser kleinen Sportshow fanden anerkennende Aufnahme beim interessierten Wolfsburger Publikum. Denen, die sich sportlich oder als Hobbymoderatoren engagiert haben, gebührt besonderer Dank. Jörn Radmer ven Sinn kann selbst auf eine erfolgreiche aktive Zeit zurückblicken, war 1948 Thüringer Meister über 400-Meter-Hürden und widmete sich darüber hinaus dem Zehnkampf. Eine Betätigung, die „seinen” Schülern noch heute zugute kommt. Denn die Vielseitigkeit der jungen Athleten, vom DLV in sein Konzept aufgenommen, war dem einst aktiven Zehnkämpfer Karl Götze schon immer ein Anliegen. Gewicht legt der Sportlehrer zudem auf die mannschaftliche Einbindung seiner Schützlinge. Leichtathletik, eigentlich eine Individualsportart, soll auch in der Gruppe erfahren werden, Schwächere erhalten so (innerhalb des Ganzen einer Mannschaft) ihre Chance. Verlieren lernen und sich über den Sieg freuen; Persönlichkeitsbildung ist neben der Steigerung der Leistungsfähigkeit dem Sportpädagogen Götze stets ein Ziel gewesen. Die Erfolge blieben nicht aus: Wolfsburgs Schüler sind niedersächsischer Rekordhalter, was die Teilnahme an den Endkämpfen des Landesentscheids zur Deutschen Schülermannschaftsmeisterschaft betrifft. Seit 1968 sind die Götze-Schützlinge ununterbrochen im Finale dabei. Eine Reihe bekannter Namen zeugen vom Talenteschmied Karl Götze: Jens Knipphals, der ehemalige Deutsche Weitsprungmeister, der ehemalige Hallenmeister im Weitsprung Markus Kessler, Sprinter Andreas Knötgen und Hammerwurftalent Achim Strohschränk verdienten sich unter Götzes Regie die ersten leichtathletischen Sporen. Sein Jubliäum wird der Trainer so gefeiert haben — wie man es von ihm gewohnt ist — auf dem Sportplatz. Am Bußund Bettag richtete die Leichtathletiksparte zum Freiluftsaisonausklang einen Schüler-Werfertag aus. a-s 77 Neues VfL-Ehrenmitglied Auszeichnung für Dorothea Uber Dorothea Uber erhält die Urkunde vom VfL-Vorsitzenden Als Dank für beispielhaftes Wirken zum Wohle des VfL Wolfsburg erhielt am B. November 1989 Frau Dorothea Uber die Ehrenmitgliedschaft in unserem Großverein. „Dorothea Uber hat seit Oktober 1972 ihre Kraft, ihr Können und ihr Wissen in den Dienst des Menschen im Sport gestellt. Sie steht dem Verein somit seit 17 Jahren als Schriftführerin, Geschäftsstellenleiterin und Hauptvorstandsmitglied für Sonderaufgaben mit großem Engagement zur Verfügung. Sie hat in dieser Zeit das Werden,'Wirken und Wachsen des Vereins entscheidend mitgestaltet”. So steht es in der ihr vom VfL-Vorsitzenden Hans-Peter Lorenz überreichten Urkunde. Dorothea Uber erhielt diese Auszeichnung an ihrem 65. Geburtstag. J. W. Sportverkehr mit Magdeburg und Halberstadt In letzter Minute ... die gesamtdeutsche Entwicklung läuft auch am VfL nicht spurlos vorüber. Erste Vorgespräche am 21. November 1989 zu einem gemeinsamen Sportverkehr sind mit Sportgemeinschaften in Magdeburg und Halberstadt aufgenommen worden, und zwar von den Sparten Leichtathletik, Radsport, Handball, Fußball und Judo. Vermutlich werden Schüler und Schülerinnen der Leichtathletik am 6. Dezember 1989 in Magdeburg starten und Spitzensportler vom SC Magdeburg im Olympiazentrum mittrainieren.
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