07.10.2013 Aufrufe

Wie Kinder in Bewegungslandschaften selbsttätig handeln - verlag ...

Wie Kinder in Bewegungslandschaften selbsttätig handeln - verlag ...

Wie Kinder in Bewegungslandschaften selbsttätig handeln - verlag ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Wie</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Bewegungslandschaften</strong><br />

<strong>selbsttätig</strong> <strong>handeln</strong>


66<br />

<strong>Wie</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Bewegungslandschaften</strong><br />

<strong>selbsttätig</strong> <strong>handeln</strong><br />

In <strong>Bewegungslandschaften</strong> erhalten die <strong>K<strong>in</strong>der</strong> viel Raum für <strong>selbsttätig</strong>es Handeln.<br />

Wenn sie z. B. über Turnkästen klettern, von e<strong>in</strong>er schrägen Bank rutschen,<br />

e<strong>in</strong>e Weichbodenmatte herunter rollen oder durch e<strong>in</strong>en Mattentunnel krabbeln,<br />

haben sie Gelegenheiten für großräumige Bewegungen und eigenständige Entscheidungen.<br />

Sie lernen so ihre Fähigkeiten e<strong>in</strong>zuschätzen und erweitern diese<br />

mit der Zeit, <strong>in</strong>dem sie sich neue Aufgaben suchen. <strong>Bewegungslandschaften</strong> lassen<br />

sich durch vielfältige Aufbauten mit unterschiedlichen Höhen, Schrägen und<br />

Formen variieren und so dem Alter und den motorischen Fähigkeiten anpassen.<br />

Die <strong>K<strong>in</strong>der</strong> suchen sich <strong>selbsttätig</strong> ihre Herausforderungen, d. h. es gibt ke<strong>in</strong>e<br />

festen Aufgaben oder identische Wege für alle <strong>K<strong>in</strong>der</strong>. Z. B. würde das Balancieren<br />

über e<strong>in</strong>e Langbank das e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>d überfordern und das andere langweilen.<br />

So kann e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d krabbeln und das andere rückwärts über die Bank gehen. Individuelle<br />

Lösungen beim Überqueren von H<strong>in</strong>dernissen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Psychomotorik<br />

erwünscht und regen die anderen <strong>K<strong>in</strong>der</strong> zu Variationen an.<br />

Die klassische Bewegungsbaustelle (vgl. Miedz<strong>in</strong>ski/Fischer 2009) auf der z. B.<br />

aus Brettern, Reifen und LKW-Schläuchen Stege oder Wippen entstehen, fordert<br />

die <strong>K<strong>in</strong>der</strong> ebenfalls zu vielfältigen und <strong>in</strong>dividuellen Bewegungen heraus. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus haben die <strong>K<strong>in</strong>der</strong> immer wieder Gelegenheit diese Anordnung der<br />

Materialien zu verändern. So schaffen sie sich selbst ihre Spielräume. Dies hat<br />

natürlich bei kle<strong>in</strong>en <strong>K<strong>in</strong>der</strong>n se<strong>in</strong>e Grenzen, da<br />

sie bestimmte Materialien kaum gefahrlos transportieren<br />

können. Die Grundhaltung und -idee<br />

bleibt trotzdem erhalten. Dazu bekommen die<br />

<strong>K<strong>in</strong>der</strong> z. B. Schaumstoffbauste<strong>in</strong>e oder Hocker,<br />

die sie gut bewegen können. Sie schieben diese<br />

<strong>in</strong> immer neue Formationen und schaffen sich so<br />

spannende Spiel- und Bewegungsaufgaben.<br />

<strong>Wie</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Bewegungslandschaften</strong> <strong>selbsttätig</strong> <strong>handeln</strong><br />

Egal ob <strong>in</strong> <strong>Bewegungslandschaften</strong> oder klassischen<br />

Bewegungsbaustellen, das <strong>selbsttätig</strong>e<br />

Handeln und die <strong>in</strong>dividuellen und vielfältigen Lösungen<br />

der <strong>K<strong>in</strong>der</strong> beim Bauen und <strong>in</strong> der Bewegung<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Praxis auch bei kle<strong>in</strong>en <strong>K<strong>in</strong>der</strong>n<br />

zu beobachten. Erwachsene brauchen Anregungen<br />

für mögliche Aufbauten und Situationen, die<br />

sie dann abwandeln und anpassen können. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus sollten Sie die <strong>K<strong>in</strong>der</strong> beobachtend<br />

begleiten, um ihnen über passende Materialien<br />

und Aufbauten entwicklungsgemäße Herausforderungen<br />

zu eröffnen.


Umsonst und draußen<br />

Bevor wir die vielfältigen <strong>Bewegungslandschaften</strong> für Bewegungsräume und<br />

Turnhallen beschreiben, sollten wir uns bewusst se<strong>in</strong>, dass dies alles (unzureichende)<br />

Versuche s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong>e spannende natürliche Umgebung zu simulieren. E<strong>in</strong>e<br />

natürliche oder naturnahe Landschaft mit Hügeln, Bäumen, Felsen, Sand, <strong>Wie</strong>sen<br />

oder Wasser eröffnet vielfältige Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten, bei denen<br />

alle S<strong>in</strong>ne genutzt werden können. Der Untergrund ist mal weich und mal hart, es<br />

gibt Schrägen und kle<strong>in</strong>e H<strong>in</strong>dernisse, Bäume und Felsen warten formlich darauf<br />

erklommen zu werden. Die <strong>K<strong>in</strong>der</strong> entdecken Pflanzen, kle<strong>in</strong>e Tiere oder Ste<strong>in</strong>e.<br />

Die Jahreszeiten und das Wetter verändern die Natur und so auch die Spielmöglichkeiten.<br />

Insofern ist e<strong>in</strong> spannendes und naturnahes Außengelände für e<strong>in</strong>e<br />

Kita oder Krippe e<strong>in</strong> Segen. Natürlich ist auch der Besuch von nahegelegenen<br />

Waldstücken für manche E<strong>in</strong>richtungen e<strong>in</strong>e ideale Alternative.<br />

Material:<br />

E<strong>in</strong> Bollerwagen mit e<strong>in</strong>er Grundausstattung (Wasser, 1. Hilfe-Set, Lupengläser,<br />

evtl. Seile…) ist erfahrungsgemäß hilfreich.<br />

Organisationsh<strong>in</strong>weise/methodische Hilfen:<br />

Der regelmäßige Besuch von Waldstücken sollte zuvor mit dem heimischen<br />

Förster geklärt werden.<br />

Räumlichkeit:<br />

Draußen, naturnahes Außengelände, Wald<br />

Variationen:<br />

ke<strong>in</strong>e<br />

<strong>Wie</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Bewegungslandschaften</strong> <strong>selbsttätig</strong> <strong>handeln</strong> Umsonst und draußen 67


68<br />

Hügelkette<br />

Kle<strong>in</strong>e Hügel bieten den <strong>K<strong>in</strong>der</strong>n im Unterschied zu e<strong>in</strong>er ebenen Fläche neue<br />

motorische Herausforderungen. Unter e<strong>in</strong>e flexible Bodenmatte werden mittig 3<br />

Plastikhocker oder flache Kissen gelegt, so dass e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Hügel entsteht. Bei<br />

zwei oder mehreren Bodenmatten mit entsprechendem Unterbau, die h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>ander<br />

gelegt werden, entsteht e<strong>in</strong>e Hügelkette, die die <strong>K<strong>in</strong>der</strong> krabbelnd, laufend<br />

oder rollend überw<strong>in</strong>den.<br />

Material:<br />

zwei oder mehrere flexible Bodenmatten,<br />

zum Unterfüttern Plastikhocker, Kissen o. ä.<br />

Organisationsh<strong>in</strong>weise/methodische Hilfen:<br />

In der Nähe e<strong>in</strong>er Wand aufbauen, so dass junge <strong>K<strong>in</strong>der</strong>, die bereits <strong>in</strong> der<br />

Aufrichtung s<strong>in</strong>d und lieber laufen möchten, die Wand zum Abstützen nutzen<br />

können.<br />

Räumlichkeit:<br />

Bewegungsraum/Turnhalle/Flur<br />

Variationen:<br />

Statt der Hocker oder der flachen Kissen können auch Kästen, Langbänke,<br />

Kastenoberteile genutzt werden, der Hügel wird dann entsprechend höher.<br />

S<strong>in</strong>d die Bodenmatten nicht<br />

flexibel, entstehen bei dem<br />

Aufbau kle<strong>in</strong>e Wippen.<br />

<strong>Wie</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Bewegungslandschaften</strong> <strong>selbsttätig</strong> <strong>handeln</strong> Hügelkette


Tunnelbau<br />

Tunnel können auf vielfältige Weise entstehen. So z. B. wenn e<strong>in</strong>e Decke oder<br />

e<strong>in</strong> Schwungtuch über e<strong>in</strong>en Tisch gelegt wird. Im Bewegungsraum entsteht der<br />

Tunnel mit Hilfe von 4 großen und 2 kle<strong>in</strong>en Bauste<strong>in</strong>quadern. Darauf wird e<strong>in</strong>e<br />

Leichtbodenmatte gelegt. Dieser Tunnel ist 2 m lang und 1 m breit. Die Bauste<strong>in</strong>e<br />

werden so angeordnet, dass die Stabilität des Tunnels gewährleistet ist. Die Seiten<br />

des Tunnels s<strong>in</strong>d jeweils mit e<strong>in</strong>er Öffnung versehen, dadurch erhält der Tunnel<br />

mehr Licht und zusätzliche Ausstiege neben den Frontseiten. Die Tunnellänge<br />

kann mit entsprechend mehr Material beliebig vergrößert werden.<br />

Material:<br />

4 große Schaumstoffquader (Bauste<strong>in</strong>e) 60 x 40 x 30 cm und 2 kle<strong>in</strong>e Schaumstoffquader<br />

30 x 40 x 30 (Bezugsquelle siehe Anhang)<br />

1 Leichtbodenmatte (Bezugsquelle siehe Anhang)<br />

2 – 3 Luftmatratzen<br />

Organisationsh<strong>in</strong>weise/methodische Hilfen:<br />

Die farbenfrohen, multifunktionalen Elemente laden <strong>K<strong>in</strong>der</strong> zu „Veränderungen<br />

am Bauwerk“ e<strong>in</strong>, daher ist es wichtig die Statik immer wieder zu überprüfen.<br />

Räumlichkeit:<br />

Gruppenraum<br />

Bewegungsraum/Turnraum<br />

Variationen:<br />

Statt der Schaumstoffkissen können auch Getränkekisten, Stühle o. ä. verwendet<br />

werden.<br />

Luftmatratzen lassen sich zum Tunnelbau sehr gut e<strong>in</strong>setzen. Damit diese<br />

Halt f<strong>in</strong>den, benötigen wir e<strong>in</strong>e seitliche Begrenzung. Begrenzungen können<br />

Wände, Kastenoberteile, Podeste, Stühle u.v.m. se<strong>in</strong>.<br />

<strong>Wie</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Bewegungslandschaften</strong> <strong>selbsttätig</strong> <strong>handeln</strong> Tunnelbau 69


70<br />

Kle<strong>in</strong>e Gletscherspalte<br />

Die kle<strong>in</strong>e Gletscherspalte entsteht, <strong>in</strong>dem wir zwei Tunnel h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>ander bauen.<br />

E<strong>in</strong> Tunnel entsteht mit Hilfe von 4 großen Bauste<strong>in</strong>quadern und 2 kle<strong>in</strong>en Bauste<strong>in</strong>quadern.<br />

Darauf wird e<strong>in</strong>e Leichtbodenmatte gelegt. Zwischen den beiden<br />

Tunneln entsteht die kle<strong>in</strong>e Gletscherspalte von ca. 30 cm. Durch die Spalte fällt<br />

Licht <strong>in</strong> den Tunnel. Bereits junge <strong>K<strong>in</strong>der</strong> lieben es, sich durch den kle<strong>in</strong>en Spalt<br />

zu drängen und sich im Tunnel zu verstecken. Andere <strong>K<strong>in</strong>der</strong> nehmen die Herausforderung<br />

an, auf dem langen „Tunnelpodest“ zu laufen und mit e<strong>in</strong>em Hüpfer<br />

die kle<strong>in</strong>e Gletscherspalte zu überspr<strong>in</strong>gen. Es entstehen vielfältige Möglichkeiten<br />

des H<strong>in</strong>e<strong>in</strong>- und H<strong>in</strong>auskletterns, des Versteckspiels sowie die Möglichkeit<br />

krabbelnd den Tunnel zu erkunden.<br />

Material:<br />

Zwei Leichtbodenmatten (Bezugsquelle siehe Anhang)<br />

8 große Schaumstoffquader (Bauste<strong>in</strong>e) 60 x 40 x 30 cm und 4 kle<strong>in</strong>e<br />

Schaumstoffquader 30 x 40 x 30 cm (Bezugsquelle siehe Anhang)<br />

Organisationsh<strong>in</strong>weise/methodische Hilfen:<br />

Die farbenfrohen, multifunktionalen Elemente laden <strong>K<strong>in</strong>der</strong> zu „Veränderungen<br />

am Bauwerk“ e<strong>in</strong>. Daher ist es wichtig, die Statik immer wieder zu<br />

überprüfen.<br />

Räumlichkeit:<br />

Bewegungsraum/ Turnhalle<br />

Variationen:<br />

siehe Tunnelbau und<br />

große Gletscherspalte<br />

<strong>Wie</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Bewegungslandschaften</strong> <strong>selbsttätig</strong> <strong>handeln</strong> Kle<strong>in</strong>e Gletscherspalte


Podestlandschaften<br />

Im Krippenbereich s<strong>in</strong>d Podeste nicht mehr wegzudenken. Meist s<strong>in</strong>d sie fester<br />

Bestandteil <strong>in</strong> der räumlichen Gestaltung e<strong>in</strong>es Gruppenraums und bieten dem<br />

K<strong>in</strong>d erste Herausforderungen im Bewegungsalltag, z. B. den Höhenunterschied<br />

zwischen Fußboden und Podest wahrzunehmen. Das frühe Bedürfnis zu Klettern<br />

und sich den Raum zu erobern wird erfüllt und Podeste laden junge <strong>K<strong>in</strong>der</strong> buchstäblich<br />

dazu e<strong>in</strong> auf „ihrer Bühne“ aktiv zu se<strong>in</strong>.<br />

Unter dem Begriff Podest s<strong>in</strong>d hier „mobile Podeste“ geme<strong>in</strong>t. Jederzeit kann<br />

mit Hilfe e<strong>in</strong>er Leichtbodenmatte und entsprechendem Unterbau e<strong>in</strong> Podest auf-<br />

bzw. abgebaut werden. Sie können als Insel frei im Raum stehen oder angelehnt<br />

an e<strong>in</strong>e Wand oder <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit anderen Bewegungsstationen. Mobile Podeste<br />

lassen sich <strong>in</strong> unterschiedlichen Variationen bauen. Die Höhe des Podests<br />

hängt vom Unterbau ab. Hocker <strong>in</strong> verschiedenen Größen und Schaumstoffteile<br />

geben dem Podest se<strong>in</strong>e Höhe vor. Verschiedene Auf- und Abstiegsmöglichkeiten,<br />

z. B. schiefe Ebenen oder Stufen ergänzen die Variationsvielfalt.<br />

Material:<br />

Leichtbodenmatten<br />

Große und kle<strong>in</strong>e Hocker (ersatzweise Getränkekisten, stabile Plastikkisten)<br />

4 große Schaumstoffquader (Bauste<strong>in</strong>e) 60 x 40 x 30 cm und 2 kle<strong>in</strong>e Schaumstoffquader<br />

30 x 40 x 30 cm (Bezugsquelle siehe Anhang)<br />

<strong>Wie</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Bewegungslandschaften</strong> <strong>selbsttätig</strong> <strong>handeln</strong> Podestlandschaften 71


72<br />

Organisationsh<strong>in</strong>weise/methodische Hilfen:<br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Räumlichkeit:<br />

Gruppenraum<br />

Turnraum/Bewegungsraum<br />

Variationen:<br />

Statt der Schaumstoffkissen können<br />

auch Getränkekisten o. ä. verwendet<br />

werden.<br />

Häuserbau<br />

Haben die <strong>K<strong>in</strong>der</strong> schon Erfahrungen mit kle<strong>in</strong>en Tunneln oder Höhlen gemacht,<br />

werden größere Bauwerke wie Häuser reizvoll. Ausgehend von e<strong>in</strong>em oder zwei<br />

Tunnelbauten wird e<strong>in</strong> weiteres „Stockwerk“ aufgesetzt. Die Anordnung kann<br />

beliebig se<strong>in</strong>. Nun besteht die Möglichkeit sich im „Haus“ auf verschiedenen<br />

Ebenen zu verstecken, die „Etagen“ zu erkunden, Begegnungen mit anderen <strong>K<strong>in</strong>der</strong>n<br />

zu erfahren und vielleicht auch e<strong>in</strong>en Ausblick vom „Dach des Hauses“ zu<br />

wagen.<br />

Material:<br />

M<strong>in</strong>destens 8 große Schaumstoffquader (Bauste<strong>in</strong>e) 60 x 40 x 30 cm und 4<br />

kle<strong>in</strong>e Schaumstoffquader 30 x 40 x 30 cm<br />

M<strong>in</strong>destens zwei Leichtbodenmatten<br />

Zusätzliche Matten zum Absichern<br />

Organisationsh<strong>in</strong>weise/methodische Hilfen:<br />

Statik überprüfen<br />

Fallschutz<br />

Räumlichkeit:<br />

Gruppenraum<br />

Bewegungsraum/Turnhalle<br />

<strong>Wie</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Bewegungslandschaften</strong> <strong>selbsttätig</strong> <strong>handeln</strong> Häuserbau


Variationen:<br />

Labyr<strong>in</strong>th: Beim Labyr<strong>in</strong>th werden zwei Tunnelbauten parallel aufgebaut, nur<br />

mit dem Unterschied, dass die Schaumstoffquader hochkant stehen. Dadurch<br />

wird das „Gebäude“ <strong>in</strong>stabiler.<br />

Seitlich können kle<strong>in</strong>e Öffnungen für weitere Ausstiege se<strong>in</strong>, dadurch erhält<br />

der Tunnel mehr Licht.<br />

<strong>Wie</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Bewegungslandschaften</strong> <strong>selbsttätig</strong> <strong>handeln</strong> Häuserbau 73


74<br />

Große Gletscherspalte<br />

Die Gletscherspalte ist <strong>in</strong> angepasster Höhe auch für kle<strong>in</strong>e <strong>K<strong>in</strong>der</strong> schon e<strong>in</strong><br />

spannender Bewegungsanlass. E<strong>in</strong>e klappbare Weichbodenmatte wird V-förmig<br />

zwischen e<strong>in</strong>er Sprossenwand und e<strong>in</strong>em Großkasten positioniert. Statt e<strong>in</strong>er<br />

Sprossenwand kann ersatzweise e<strong>in</strong> zweiter Großkasten genutzt werden. Die<br />

Matte wird mit Spr<strong>in</strong>gseilen/Kunststoffseilen beidseitig befestigt. Erfahrungsgemäß<br />

nutzen junge <strong>K<strong>in</strong>der</strong> die Gletscherspalte zunächst, um sich durchzuzwängen<br />

– gerne <strong>in</strong> Begleitung e<strong>in</strong>es Erwachsenen oder e<strong>in</strong>es älteren K<strong>in</strong>des. Natürlich<br />

können sie auch von oben <strong>in</strong> die Spalte rutschen.<br />

Material:<br />

Klappbare Weichbodenmatte<br />

Sprossenwand<br />

Großkasten<br />

Matten zum Absichern<br />

Seile<br />

Organisationsh<strong>in</strong>weise/methodische<br />

Hilfen:<br />

Die Weichbodenmatte wird mit Seilen<br />

jeweils so am Kasten und an der Sprossenwand<br />

befestigt, dass die V-förmige<br />

Spalte erhalten bleibt.<br />

Räumlichkeit:<br />

Bewegungsraum/Turnhalle<br />

Variationen:<br />

Ergänzungen: Für etwas ältere <strong>K<strong>in</strong>der</strong><br />

können Seile an der Sprossenwand<br />

befestigt werden, so dass sie sich <strong>in</strong><br />

der Gletscherspalte nach oben ziehen<br />

können.<br />

Zwei Weichbodenmatten werden quer<br />

und V-förmig auf Leichtbodenmatten<br />

gestellt.<br />

<strong>Wie</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Bewegungslandschaften</strong> <strong>selbsttätig</strong> <strong>handeln</strong> Große Gletscherspalte


Schiefe Ebenen<br />

Schiefe Ebenen h<strong>in</strong>auf oder h<strong>in</strong>unter zu krabbeln oder zu laufen, fordert die Körperkoord<strong>in</strong>ation<br />

und das Gleichgewicht der <strong>K<strong>in</strong>der</strong>. Entsprechend s<strong>in</strong>d schiefe<br />

Ebenen <strong>in</strong> den <strong>Bewegungslandschaften</strong> für die Kle<strong>in</strong>sten e<strong>in</strong> wichtiger Bestandteil<br />

und gehören zum Standardrepertoire der psychomotorischen Praxis. Leichtbodenmatten<br />

werden an e<strong>in</strong>er Seite so mit kle<strong>in</strong>en Kästen, Hockern oder Schaumstoffkissen<br />

unterlegt, dass e<strong>in</strong>e stabile, schiefe Ebene entsteht. Die Schräge wird<br />

dem Alter und den Fähigkeiten der <strong>K<strong>in</strong>der</strong> angepasst.<br />

Material:<br />

Leichtbodenmatte<br />

Kle<strong>in</strong>e Kästen, Hocker oder Kissen<br />

Organisationsh<strong>in</strong>weise/methodische<br />

Hilfen:<br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Räumlichkeit:<br />

Gruppenraum/Turnraum<br />

Variationen:<br />

Ideal ist es, wenn bei der Raumgestaltung<br />

von Gruppen- oder Funktionsräumen<br />

schiefe Ebenen e<strong>in</strong>geplant<br />

werden.<br />

<strong>Wie</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Bewegungslandschaften</strong> <strong>selbsttätig</strong> <strong>handeln</strong> Schiefe Ebenen 75


76<br />

Kle<strong>in</strong>er Berg<br />

Berge zu erklimmen und oben zu stehen ist für kle<strong>in</strong>e und große Menschen e<strong>in</strong>e<br />

Herausforderung und beim Gel<strong>in</strong>gen mit e<strong>in</strong>em Erfolgserlebnis verbunden. Der<br />

kle<strong>in</strong>e Berg ist für die Kle<strong>in</strong>sten ideal und lässt sich gut <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er rechtw<strong>in</strong>kligen<br />

Ecke e<strong>in</strong>es Raumes aufbauen. Der Berg entsteht, z. B. <strong>in</strong>dem die Bodenmatten<br />

über kle<strong>in</strong>e Kästen, Hocker oder Schaumstoffkissen gelegt werden.<br />

Material:<br />

2 – 4 kle<strong>in</strong>e Kästen, zwei Bodenmatten, Schaumstoffkissen oder Hocker<br />

Organisationsh<strong>in</strong>weise/methodische Hilfen:<br />

Den Berg je nach Höhe an den Seiten mit Matten absichern<br />

Räumlichkeit:<br />

Turnhalle/Bewegungsraum<br />

Variationen:<br />

Die Höhe und die Zugänge lassen sich vielfältig variieren.<br />

<strong>Wie</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Bewegungslandschaften</strong> <strong>selbsttätig</strong> <strong>handeln</strong> Kle<strong>in</strong>er Berg

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!