Wie Kinder in Bewegungslandschaften selbsttätig handeln - verlag ...
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<strong>Wie</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Bewegungslandschaften</strong><br />
<strong>selbsttätig</strong> <strong>handeln</strong>
66<br />
<strong>Wie</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Bewegungslandschaften</strong><br />
<strong>selbsttätig</strong> <strong>handeln</strong><br />
In <strong>Bewegungslandschaften</strong> erhalten die <strong>K<strong>in</strong>der</strong> viel Raum für <strong>selbsttätig</strong>es Handeln.<br />
Wenn sie z. B. über Turnkästen klettern, von e<strong>in</strong>er schrägen Bank rutschen,<br />
e<strong>in</strong>e Weichbodenmatte herunter rollen oder durch e<strong>in</strong>en Mattentunnel krabbeln,<br />
haben sie Gelegenheiten für großräumige Bewegungen und eigenständige Entscheidungen.<br />
Sie lernen so ihre Fähigkeiten e<strong>in</strong>zuschätzen und erweitern diese<br />
mit der Zeit, <strong>in</strong>dem sie sich neue Aufgaben suchen. <strong>Bewegungslandschaften</strong> lassen<br />
sich durch vielfältige Aufbauten mit unterschiedlichen Höhen, Schrägen und<br />
Formen variieren und so dem Alter und den motorischen Fähigkeiten anpassen.<br />
Die <strong>K<strong>in</strong>der</strong> suchen sich <strong>selbsttätig</strong> ihre Herausforderungen, d. h. es gibt ke<strong>in</strong>e<br />
festen Aufgaben oder identische Wege für alle <strong>K<strong>in</strong>der</strong>. Z. B. würde das Balancieren<br />
über e<strong>in</strong>e Langbank das e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>d überfordern und das andere langweilen.<br />
So kann e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d krabbeln und das andere rückwärts über die Bank gehen. Individuelle<br />
Lösungen beim Überqueren von H<strong>in</strong>dernissen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Psychomotorik<br />
erwünscht und regen die anderen <strong>K<strong>in</strong>der</strong> zu Variationen an.<br />
Die klassische Bewegungsbaustelle (vgl. Miedz<strong>in</strong>ski/Fischer 2009) auf der z. B.<br />
aus Brettern, Reifen und LKW-Schläuchen Stege oder Wippen entstehen, fordert<br />
die <strong>K<strong>in</strong>der</strong> ebenfalls zu vielfältigen und <strong>in</strong>dividuellen Bewegungen heraus. Darüber<br />
h<strong>in</strong>aus haben die <strong>K<strong>in</strong>der</strong> immer wieder Gelegenheit diese Anordnung der<br />
Materialien zu verändern. So schaffen sie sich selbst ihre Spielräume. Dies hat<br />
natürlich bei kle<strong>in</strong>en <strong>K<strong>in</strong>der</strong>n se<strong>in</strong>e Grenzen, da<br />
sie bestimmte Materialien kaum gefahrlos transportieren<br />
können. Die Grundhaltung und -idee<br />
bleibt trotzdem erhalten. Dazu bekommen die<br />
<strong>K<strong>in</strong>der</strong> z. B. Schaumstoffbauste<strong>in</strong>e oder Hocker,<br />
die sie gut bewegen können. Sie schieben diese<br />
<strong>in</strong> immer neue Formationen und schaffen sich so<br />
spannende Spiel- und Bewegungsaufgaben.<br />
<strong>Wie</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Bewegungslandschaften</strong> <strong>selbsttätig</strong> <strong>handeln</strong><br />
Egal ob <strong>in</strong> <strong>Bewegungslandschaften</strong> oder klassischen<br />
Bewegungsbaustellen, das <strong>selbsttätig</strong>e<br />
Handeln und die <strong>in</strong>dividuellen und vielfältigen Lösungen<br />
der <strong>K<strong>in</strong>der</strong> beim Bauen und <strong>in</strong> der Bewegung<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Praxis auch bei kle<strong>in</strong>en <strong>K<strong>in</strong>der</strong>n<br />
zu beobachten. Erwachsene brauchen Anregungen<br />
für mögliche Aufbauten und Situationen, die<br />
sie dann abwandeln und anpassen können. Darüber<br />
h<strong>in</strong>aus sollten Sie die <strong>K<strong>in</strong>der</strong> beobachtend<br />
begleiten, um ihnen über passende Materialien<br />
und Aufbauten entwicklungsgemäße Herausforderungen<br />
zu eröffnen.
Umsonst und draußen<br />
Bevor wir die vielfältigen <strong>Bewegungslandschaften</strong> für Bewegungsräume und<br />
Turnhallen beschreiben, sollten wir uns bewusst se<strong>in</strong>, dass dies alles (unzureichende)<br />
Versuche s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong>e spannende natürliche Umgebung zu simulieren. E<strong>in</strong>e<br />
natürliche oder naturnahe Landschaft mit Hügeln, Bäumen, Felsen, Sand, <strong>Wie</strong>sen<br />
oder Wasser eröffnet vielfältige Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten, bei denen<br />
alle S<strong>in</strong>ne genutzt werden können. Der Untergrund ist mal weich und mal hart, es<br />
gibt Schrägen und kle<strong>in</strong>e H<strong>in</strong>dernisse, Bäume und Felsen warten formlich darauf<br />
erklommen zu werden. Die <strong>K<strong>in</strong>der</strong> entdecken Pflanzen, kle<strong>in</strong>e Tiere oder Ste<strong>in</strong>e.<br />
Die Jahreszeiten und das Wetter verändern die Natur und so auch die Spielmöglichkeiten.<br />
Insofern ist e<strong>in</strong> spannendes und naturnahes Außengelände für e<strong>in</strong>e<br />
Kita oder Krippe e<strong>in</strong> Segen. Natürlich ist auch der Besuch von nahegelegenen<br />
Waldstücken für manche E<strong>in</strong>richtungen e<strong>in</strong>e ideale Alternative.<br />
Material:<br />
E<strong>in</strong> Bollerwagen mit e<strong>in</strong>er Grundausstattung (Wasser, 1. Hilfe-Set, Lupengläser,<br />
evtl. Seile…) ist erfahrungsgemäß hilfreich.<br />
Organisationsh<strong>in</strong>weise/methodische Hilfen:<br />
Der regelmäßige Besuch von Waldstücken sollte zuvor mit dem heimischen<br />
Förster geklärt werden.<br />
Räumlichkeit:<br />
Draußen, naturnahes Außengelände, Wald<br />
Variationen:<br />
ke<strong>in</strong>e<br />
<strong>Wie</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Bewegungslandschaften</strong> <strong>selbsttätig</strong> <strong>handeln</strong> Umsonst und draußen 67
68<br />
Hügelkette<br />
Kle<strong>in</strong>e Hügel bieten den <strong>K<strong>in</strong>der</strong>n im Unterschied zu e<strong>in</strong>er ebenen Fläche neue<br />
motorische Herausforderungen. Unter e<strong>in</strong>e flexible Bodenmatte werden mittig 3<br />
Plastikhocker oder flache Kissen gelegt, so dass e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Hügel entsteht. Bei<br />
zwei oder mehreren Bodenmatten mit entsprechendem Unterbau, die h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>ander<br />
gelegt werden, entsteht e<strong>in</strong>e Hügelkette, die die <strong>K<strong>in</strong>der</strong> krabbelnd, laufend<br />
oder rollend überw<strong>in</strong>den.<br />
Material:<br />
zwei oder mehrere flexible Bodenmatten,<br />
zum Unterfüttern Plastikhocker, Kissen o. ä.<br />
Organisationsh<strong>in</strong>weise/methodische Hilfen:<br />
In der Nähe e<strong>in</strong>er Wand aufbauen, so dass junge <strong>K<strong>in</strong>der</strong>, die bereits <strong>in</strong> der<br />
Aufrichtung s<strong>in</strong>d und lieber laufen möchten, die Wand zum Abstützen nutzen<br />
können.<br />
Räumlichkeit:<br />
Bewegungsraum/Turnhalle/Flur<br />
Variationen:<br />
Statt der Hocker oder der flachen Kissen können auch Kästen, Langbänke,<br />
Kastenoberteile genutzt werden, der Hügel wird dann entsprechend höher.<br />
S<strong>in</strong>d die Bodenmatten nicht<br />
flexibel, entstehen bei dem<br />
Aufbau kle<strong>in</strong>e Wippen.<br />
<strong>Wie</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Bewegungslandschaften</strong> <strong>selbsttätig</strong> <strong>handeln</strong> Hügelkette
Tunnelbau<br />
Tunnel können auf vielfältige Weise entstehen. So z. B. wenn e<strong>in</strong>e Decke oder<br />
e<strong>in</strong> Schwungtuch über e<strong>in</strong>en Tisch gelegt wird. Im Bewegungsraum entsteht der<br />
Tunnel mit Hilfe von 4 großen und 2 kle<strong>in</strong>en Bauste<strong>in</strong>quadern. Darauf wird e<strong>in</strong>e<br />
Leichtbodenmatte gelegt. Dieser Tunnel ist 2 m lang und 1 m breit. Die Bauste<strong>in</strong>e<br />
werden so angeordnet, dass die Stabilität des Tunnels gewährleistet ist. Die Seiten<br />
des Tunnels s<strong>in</strong>d jeweils mit e<strong>in</strong>er Öffnung versehen, dadurch erhält der Tunnel<br />
mehr Licht und zusätzliche Ausstiege neben den Frontseiten. Die Tunnellänge<br />
kann mit entsprechend mehr Material beliebig vergrößert werden.<br />
Material:<br />
4 große Schaumstoffquader (Bauste<strong>in</strong>e) 60 x 40 x 30 cm und 2 kle<strong>in</strong>e Schaumstoffquader<br />
30 x 40 x 30 (Bezugsquelle siehe Anhang)<br />
1 Leichtbodenmatte (Bezugsquelle siehe Anhang)<br />
2 – 3 Luftmatratzen<br />
Organisationsh<strong>in</strong>weise/methodische Hilfen:<br />
Die farbenfrohen, multifunktionalen Elemente laden <strong>K<strong>in</strong>der</strong> zu „Veränderungen<br />
am Bauwerk“ e<strong>in</strong>, daher ist es wichtig die Statik immer wieder zu überprüfen.<br />
Räumlichkeit:<br />
Gruppenraum<br />
Bewegungsraum/Turnraum<br />
Variationen:<br />
Statt der Schaumstoffkissen können auch Getränkekisten, Stühle o. ä. verwendet<br />
werden.<br />
Luftmatratzen lassen sich zum Tunnelbau sehr gut e<strong>in</strong>setzen. Damit diese<br />
Halt f<strong>in</strong>den, benötigen wir e<strong>in</strong>e seitliche Begrenzung. Begrenzungen können<br />
Wände, Kastenoberteile, Podeste, Stühle u.v.m. se<strong>in</strong>.<br />
<strong>Wie</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Bewegungslandschaften</strong> <strong>selbsttätig</strong> <strong>handeln</strong> Tunnelbau 69
70<br />
Kle<strong>in</strong>e Gletscherspalte<br />
Die kle<strong>in</strong>e Gletscherspalte entsteht, <strong>in</strong>dem wir zwei Tunnel h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>ander bauen.<br />
E<strong>in</strong> Tunnel entsteht mit Hilfe von 4 großen Bauste<strong>in</strong>quadern und 2 kle<strong>in</strong>en Bauste<strong>in</strong>quadern.<br />
Darauf wird e<strong>in</strong>e Leichtbodenmatte gelegt. Zwischen den beiden<br />
Tunneln entsteht die kle<strong>in</strong>e Gletscherspalte von ca. 30 cm. Durch die Spalte fällt<br />
Licht <strong>in</strong> den Tunnel. Bereits junge <strong>K<strong>in</strong>der</strong> lieben es, sich durch den kle<strong>in</strong>en Spalt<br />
zu drängen und sich im Tunnel zu verstecken. Andere <strong>K<strong>in</strong>der</strong> nehmen die Herausforderung<br />
an, auf dem langen „Tunnelpodest“ zu laufen und mit e<strong>in</strong>em Hüpfer<br />
die kle<strong>in</strong>e Gletscherspalte zu überspr<strong>in</strong>gen. Es entstehen vielfältige Möglichkeiten<br />
des H<strong>in</strong>e<strong>in</strong>- und H<strong>in</strong>auskletterns, des Versteckspiels sowie die Möglichkeit<br />
krabbelnd den Tunnel zu erkunden.<br />
Material:<br />
Zwei Leichtbodenmatten (Bezugsquelle siehe Anhang)<br />
8 große Schaumstoffquader (Bauste<strong>in</strong>e) 60 x 40 x 30 cm und 4 kle<strong>in</strong>e<br />
Schaumstoffquader 30 x 40 x 30 cm (Bezugsquelle siehe Anhang)<br />
Organisationsh<strong>in</strong>weise/methodische Hilfen:<br />
Die farbenfrohen, multifunktionalen Elemente laden <strong>K<strong>in</strong>der</strong> zu „Veränderungen<br />
am Bauwerk“ e<strong>in</strong>. Daher ist es wichtig, die Statik immer wieder zu<br />
überprüfen.<br />
Räumlichkeit:<br />
Bewegungsraum/ Turnhalle<br />
Variationen:<br />
siehe Tunnelbau und<br />
große Gletscherspalte<br />
<strong>Wie</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Bewegungslandschaften</strong> <strong>selbsttätig</strong> <strong>handeln</strong> Kle<strong>in</strong>e Gletscherspalte
Podestlandschaften<br />
Im Krippenbereich s<strong>in</strong>d Podeste nicht mehr wegzudenken. Meist s<strong>in</strong>d sie fester<br />
Bestandteil <strong>in</strong> der räumlichen Gestaltung e<strong>in</strong>es Gruppenraums und bieten dem<br />
K<strong>in</strong>d erste Herausforderungen im Bewegungsalltag, z. B. den Höhenunterschied<br />
zwischen Fußboden und Podest wahrzunehmen. Das frühe Bedürfnis zu Klettern<br />
und sich den Raum zu erobern wird erfüllt und Podeste laden junge <strong>K<strong>in</strong>der</strong> buchstäblich<br />
dazu e<strong>in</strong> auf „ihrer Bühne“ aktiv zu se<strong>in</strong>.<br />
Unter dem Begriff Podest s<strong>in</strong>d hier „mobile Podeste“ geme<strong>in</strong>t. Jederzeit kann<br />
mit Hilfe e<strong>in</strong>er Leichtbodenmatte und entsprechendem Unterbau e<strong>in</strong> Podest auf-<br />
bzw. abgebaut werden. Sie können als Insel frei im Raum stehen oder angelehnt<br />
an e<strong>in</strong>e Wand oder <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit anderen Bewegungsstationen. Mobile Podeste<br />
lassen sich <strong>in</strong> unterschiedlichen Variationen bauen. Die Höhe des Podests<br />
hängt vom Unterbau ab. Hocker <strong>in</strong> verschiedenen Größen und Schaumstoffteile<br />
geben dem Podest se<strong>in</strong>e Höhe vor. Verschiedene Auf- und Abstiegsmöglichkeiten,<br />
z. B. schiefe Ebenen oder Stufen ergänzen die Variationsvielfalt.<br />
Material:<br />
Leichtbodenmatten<br />
Große und kle<strong>in</strong>e Hocker (ersatzweise Getränkekisten, stabile Plastikkisten)<br />
4 große Schaumstoffquader (Bauste<strong>in</strong>e) 60 x 40 x 30 cm und 2 kle<strong>in</strong>e Schaumstoffquader<br />
30 x 40 x 30 cm (Bezugsquelle siehe Anhang)<br />
<strong>Wie</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Bewegungslandschaften</strong> <strong>selbsttätig</strong> <strong>handeln</strong> Podestlandschaften 71
72<br />
Organisationsh<strong>in</strong>weise/methodische Hilfen:<br />
ke<strong>in</strong>e<br />
Räumlichkeit:<br />
Gruppenraum<br />
Turnraum/Bewegungsraum<br />
Variationen:<br />
Statt der Schaumstoffkissen können<br />
auch Getränkekisten o. ä. verwendet<br />
werden.<br />
Häuserbau<br />
Haben die <strong>K<strong>in</strong>der</strong> schon Erfahrungen mit kle<strong>in</strong>en Tunneln oder Höhlen gemacht,<br />
werden größere Bauwerke wie Häuser reizvoll. Ausgehend von e<strong>in</strong>em oder zwei<br />
Tunnelbauten wird e<strong>in</strong> weiteres „Stockwerk“ aufgesetzt. Die Anordnung kann<br />
beliebig se<strong>in</strong>. Nun besteht die Möglichkeit sich im „Haus“ auf verschiedenen<br />
Ebenen zu verstecken, die „Etagen“ zu erkunden, Begegnungen mit anderen <strong>K<strong>in</strong>der</strong>n<br />
zu erfahren und vielleicht auch e<strong>in</strong>en Ausblick vom „Dach des Hauses“ zu<br />
wagen.<br />
Material:<br />
M<strong>in</strong>destens 8 große Schaumstoffquader (Bauste<strong>in</strong>e) 60 x 40 x 30 cm und 4<br />
kle<strong>in</strong>e Schaumstoffquader 30 x 40 x 30 cm<br />
M<strong>in</strong>destens zwei Leichtbodenmatten<br />
Zusätzliche Matten zum Absichern<br />
Organisationsh<strong>in</strong>weise/methodische Hilfen:<br />
Statik überprüfen<br />
Fallschutz<br />
Räumlichkeit:<br />
Gruppenraum<br />
Bewegungsraum/Turnhalle<br />
<strong>Wie</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Bewegungslandschaften</strong> <strong>selbsttätig</strong> <strong>handeln</strong> Häuserbau
Variationen:<br />
Labyr<strong>in</strong>th: Beim Labyr<strong>in</strong>th werden zwei Tunnelbauten parallel aufgebaut, nur<br />
mit dem Unterschied, dass die Schaumstoffquader hochkant stehen. Dadurch<br />
wird das „Gebäude“ <strong>in</strong>stabiler.<br />
Seitlich können kle<strong>in</strong>e Öffnungen für weitere Ausstiege se<strong>in</strong>, dadurch erhält<br />
der Tunnel mehr Licht.<br />
<strong>Wie</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Bewegungslandschaften</strong> <strong>selbsttätig</strong> <strong>handeln</strong> Häuserbau 73
74<br />
Große Gletscherspalte<br />
Die Gletscherspalte ist <strong>in</strong> angepasster Höhe auch für kle<strong>in</strong>e <strong>K<strong>in</strong>der</strong> schon e<strong>in</strong><br />
spannender Bewegungsanlass. E<strong>in</strong>e klappbare Weichbodenmatte wird V-förmig<br />
zwischen e<strong>in</strong>er Sprossenwand und e<strong>in</strong>em Großkasten positioniert. Statt e<strong>in</strong>er<br />
Sprossenwand kann ersatzweise e<strong>in</strong> zweiter Großkasten genutzt werden. Die<br />
Matte wird mit Spr<strong>in</strong>gseilen/Kunststoffseilen beidseitig befestigt. Erfahrungsgemäß<br />
nutzen junge <strong>K<strong>in</strong>der</strong> die Gletscherspalte zunächst, um sich durchzuzwängen<br />
– gerne <strong>in</strong> Begleitung e<strong>in</strong>es Erwachsenen oder e<strong>in</strong>es älteren K<strong>in</strong>des. Natürlich<br />
können sie auch von oben <strong>in</strong> die Spalte rutschen.<br />
Material:<br />
Klappbare Weichbodenmatte<br />
Sprossenwand<br />
Großkasten<br />
Matten zum Absichern<br />
Seile<br />
Organisationsh<strong>in</strong>weise/methodische<br />
Hilfen:<br />
Die Weichbodenmatte wird mit Seilen<br />
jeweils so am Kasten und an der Sprossenwand<br />
befestigt, dass die V-förmige<br />
Spalte erhalten bleibt.<br />
Räumlichkeit:<br />
Bewegungsraum/Turnhalle<br />
Variationen:<br />
Ergänzungen: Für etwas ältere <strong>K<strong>in</strong>der</strong><br />
können Seile an der Sprossenwand<br />
befestigt werden, so dass sie sich <strong>in</strong><br />
der Gletscherspalte nach oben ziehen<br />
können.<br />
Zwei Weichbodenmatten werden quer<br />
und V-förmig auf Leichtbodenmatten<br />
gestellt.<br />
<strong>Wie</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Bewegungslandschaften</strong> <strong>selbsttätig</strong> <strong>handeln</strong> Große Gletscherspalte
Schiefe Ebenen<br />
Schiefe Ebenen h<strong>in</strong>auf oder h<strong>in</strong>unter zu krabbeln oder zu laufen, fordert die Körperkoord<strong>in</strong>ation<br />
und das Gleichgewicht der <strong>K<strong>in</strong>der</strong>. Entsprechend s<strong>in</strong>d schiefe<br />
Ebenen <strong>in</strong> den <strong>Bewegungslandschaften</strong> für die Kle<strong>in</strong>sten e<strong>in</strong> wichtiger Bestandteil<br />
und gehören zum Standardrepertoire der psychomotorischen Praxis. Leichtbodenmatten<br />
werden an e<strong>in</strong>er Seite so mit kle<strong>in</strong>en Kästen, Hockern oder Schaumstoffkissen<br />
unterlegt, dass e<strong>in</strong>e stabile, schiefe Ebene entsteht. Die Schräge wird<br />
dem Alter und den Fähigkeiten der <strong>K<strong>in</strong>der</strong> angepasst.<br />
Material:<br />
Leichtbodenmatte<br />
Kle<strong>in</strong>e Kästen, Hocker oder Kissen<br />
Organisationsh<strong>in</strong>weise/methodische<br />
Hilfen:<br />
ke<strong>in</strong>e<br />
Räumlichkeit:<br />
Gruppenraum/Turnraum<br />
Variationen:<br />
Ideal ist es, wenn bei der Raumgestaltung<br />
von Gruppen- oder Funktionsräumen<br />
schiefe Ebenen e<strong>in</strong>geplant<br />
werden.<br />
<strong>Wie</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Bewegungslandschaften</strong> <strong>selbsttätig</strong> <strong>handeln</strong> Schiefe Ebenen 75
76<br />
Kle<strong>in</strong>er Berg<br />
Berge zu erklimmen und oben zu stehen ist für kle<strong>in</strong>e und große Menschen e<strong>in</strong>e<br />
Herausforderung und beim Gel<strong>in</strong>gen mit e<strong>in</strong>em Erfolgserlebnis verbunden. Der<br />
kle<strong>in</strong>e Berg ist für die Kle<strong>in</strong>sten ideal und lässt sich gut <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er rechtw<strong>in</strong>kligen<br />
Ecke e<strong>in</strong>es Raumes aufbauen. Der Berg entsteht, z. B. <strong>in</strong>dem die Bodenmatten<br />
über kle<strong>in</strong>e Kästen, Hocker oder Schaumstoffkissen gelegt werden.<br />
Material:<br />
2 – 4 kle<strong>in</strong>e Kästen, zwei Bodenmatten, Schaumstoffkissen oder Hocker<br />
Organisationsh<strong>in</strong>weise/methodische Hilfen:<br />
Den Berg je nach Höhe an den Seiten mit Matten absichern<br />
Räumlichkeit:<br />
Turnhalle/Bewegungsraum<br />
Variationen:<br />
Die Höhe und die Zugänge lassen sich vielfältig variieren.<br />
<strong>Wie</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Bewegungslandschaften</strong> <strong>selbsttätig</strong> <strong>handeln</strong> Kle<strong>in</strong>er Berg