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Strukturierte Investmentprodukte - Universität St.Gallen

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<strong><strong>St</strong>rukturierte</strong> <strong>Investmentprodukte</strong> (SIP) 68<br />

ko/Rendite-Profile. 275 Die Einbindung von Derivaten bietet die Flexibilität, beinahe jedes<br />

beliebige Risikoprofil darzustellen und in einem strukturierten Produkt verpackt dem Investor<br />

als Anlagelösung zugänglich zu machen. Damit kann theoretisch in jeder Marktphase einem<br />

bestimmten Risikoprofil entsprechend eine passende Produkt- respektive Anlagestrategielösung<br />

strukturiert werden, die vom breiten Anlegerpublikum auch genutzt werden kann. 276 Es<br />

können sowohl risikoreduzierende als auch risikoerhöhende Produkte strukturiert werden. Der<br />

Anleger kann frei wählen, mittels einer entsprechenden Derivatestruktur zusätzliche Risiken<br />

für eine entsprechende Entschädigung zu übernehmen oder Risiken gegen eine Prämie abzugeben,<br />

je nach Situation, ob Risiken gerade als Chance gesehen und bewusst gesucht, oder<br />

aber eher als Gefahr betrachtet und damit bewusst gemieden werden sollen. Damit vervollständigen<br />

strukturierte Produkte insbesondere für Retailkunden das Anlagespektrum und tragen<br />

auch zu einer effizienteren Risikoallokation auf den Kapitalmärkten bei. 277 Diese Eigenschaften<br />

bilden wohl den Kern der Vorteile von strukturierten Produkten, zumal deren Einsatz<br />

in der Asset Allokation auch in wissenschaftlichen Untersuchungen positive Aspekte entgegengebracht<br />

werden.<br />

Eine wissenschaftliche <strong>St</strong>udie der französischen Edhec Business School 278 zeigt, dass mittels<br />

strukturierter Produkte definierte, massgeschneiderte Risiko/Rendite-Profile einfacher und<br />

effizienter abgebildet werden können als mit Direktanlagen in Produkte der klassischen Anlageklassen<br />

(v.a. Aktien und Bonds). Dies bedeutet, dass der Einsatz von SIP in der Asset Allokation<br />

überlegen ist, da die in den Produkten eingebetteten Derivate nicht nur eine dynamische<br />

Asset Allokation erlauben, sondern auch insbesondere nicht-lineare Risiko/Rendite-<br />

Profile konstruieren respektive strukturieren lassen. Schon ein kleiner Anteil an strukturierten<br />

Produkten im Portfolio kann das Risiko/Rendite-Verhältnis aus Anlegersicht klar verbessern.<br />

In Beispielrechnungen mit kapitalgeschützten Produkten zeigt die <strong>St</strong>udie, dass zur Optimierung<br />

des Verhältnisses von Risiko und Ertrag eine Gewichtung dieser Produkte von bis zu 70<br />

% anzustreben ist. Auch wenn diese Modellrechnungen auf institutionelle Investoren ausgerichtet<br />

sind, auf relativ starken Vereinfachungen basieren, obwohl die Risikoaversion der Anleger<br />

miteinbezogen wird, und nur einen Produkttypen (Kapitalschutzprodukt) 279 neben den<br />

klassischen Anlageklassen berücksichtigen, illustriert diese <strong>St</strong>udie das grosse Potential der<br />

SIP zur Effizienzsteigerung in Anlagelösungen für die Investoren.<br />

Selbstverständlich orientieren sich auch die sogenannten individuellen Risiko/Rendite-Profile<br />

an allgemeinen Anlegertypen und Anlagebedürfnissen wie der erwähnten Portfolio Insurance.<br />

Eine tatsächlich massgeschneiderte Lösung für das persönliche Portfolio eines einzelnen Pri-<br />

275 Vgl. Martellini/Simsek/Goltz (2005), S. 35. Vgl. die Ausführungen und Darstellungen der Pay-off-Diagramme der Grundtypen<br />

strukturierter Produkte unter den Abschnitten 3.3 und 3.4. Vgl. dazu auch Ammann (2006), S. B7 sowie Ammann/Ising<br />

(2007), S. 576.<br />

276 Vgl. Piel (2006), S. B12.<br />

277 Vgl. Ammann/Ising (2007), S. 585 sowie die Angaben und Verweise unter Fussnote 11.<br />

278 Vgl. Martellini/Simsek/Goltz (2005).<br />

279<br />

Siehe zur Erklärung von Kapitalschutzprodukten die Typologie von SIP unter Kapitel 3.3 und die Erklärungen unter 3.4<br />

(insbesondere unter 3.4.4).

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