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Strukturierte Investmentprodukte - Universität St.Gallen

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Marktvolatilität 31<br />

Für den Schweizer Markt existiert ebenfalls eine spezifische <strong>St</strong>udie über die Prognosequalität<br />

von verschiedenen Modellen bezüglich der Volatilität des Swiss Market Index (SMI) aus dem<br />

Jahre 1998. Dabei untersuchen die Autoren die Schlusskurse des SMI und der Soffex-<br />

Optionen zwischen Februar 1991 und September 1993 und kommen ebenfalls zum Ergebnis,<br />

dass die implizite Volatilität eine im Vergleich zu Time-Series-Modellen überlegene Prognosegenauigkeit<br />

liefert. Zudem zeigen die Analysen, dass die implizite Volatilität bis zu einer<br />

Periode von zwanzig Tagen sogar ein nicht verzerrter (unbiased) Vorhersagefaktor darstellt<br />

und erst danach die Prognosegüte langsam abnimmt. 116 Aufgrund der Gesamtanalyse der verschiedenen<br />

<strong>St</strong>udien durch Poon und Granger im Allgemeinen und der Kongruenz mit den<br />

Ergebnissen der <strong>St</strong>udie über den Schweizer Markt im Speziellen wird in der Forschungsarbeit<br />

ebenfalls auf die implizite Volatilität als Spiegelbild der erwarteten Volatilitätsveränderungen<br />

abgestützt.<br />

2.3.2 Time-Series-Modelle<br />

Zu den Time-Series-Modellen werden neben Modellen der historischen Volatilität und der<br />

stochastischen Volatilität insbesondere die Modelle der GARCH-Familie gezählt, für deren<br />

Entwicklung Robert F. Engle 2003 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften verliehen<br />

bekam. 117<br />

2.3.2.1 GARCH-Modelle<br />

ARCH-Modelle brechen mit der Annahme von im Zeitverlauf konstanten Volatilitäten und<br />

nehmen eine schwankende Volatilität an. Heteroskedastizität bedeutet, dass die Varianz der<br />

<strong>St</strong>örterme in einem Regressionsmodell nicht zu jedem Zeitpunkt gleich (Homoskedastizität)<br />

ist. Die bedingte Varianz (conditional) wiederum hängt von der eigenen Vergangenheit (autoregressiv)<br />

der Zeitreihe ab, womit die bedingte Varianz der Gegenwart eine Funktion der gewichteten<br />

Varianzen der Vergangenheit ist.<br />

ARCH (m)-Modell:<br />

Gleichung 10<br />

m<br />

2<br />

2<br />

t = ω + ∑α<br />

iε<br />

t−1<br />

i=<br />

1<br />

σ , wobei<br />

• ω = Konstante<br />

• εt = Abweichung der stetigen Rendite zum Zeitpunkt t zur Durchschnittsrendite<br />

• α = Gewichtungsfaktor, mit der die Abweichungen von der Durchschnittsrendite gewichtet<br />

werden.<br />

116 Vgl. Adjaoute/Bruand/Gibson-Asner (1998), S. 298f. sowie insbesondere S. 316f.<br />

117 ARCH steht für autoregressive conditional heteroskedasticity. Engles Originalarbeit beschäftigte sich mit der Inflation (in<br />

UK), also einer makroökonomischen Zeitreihe (vgl. Engle (1982).

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