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Strukturierte Investmentprodukte - Universität St.Gallen

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Marktvolatilität 23<br />

von Black/Scholes lässt den fairen, sprich arbitragefreien Wert einer europäischen Option<br />

berechnen, indem eine Option jederzeit über eine Kombination aus einem Basiswert und einer<br />

verzinslichen Anlage dynamisch nachgebildet, sprich repliziert, werden kann: Dadurch wird<br />

ein arbitragefreier Wert für eine Option exakt bestimmbar. Die für den Optionspreis relevanten<br />

sechs Parameter sind neben dem Preis des Underlyings, dem <strong>St</strong>rike und der Laufzeit, auch<br />

die Volatilität, der risikolose Zinssatz sowie allfällige Dividendenzahlungen des Underlyings<br />

während der Laufzeit. 78 Keine Rolle spielt in der Bewertung hingegen die erwartete Rendite<br />

des Basiswerts, obwohl dies intuitiv wohl erwartet würde. 79 Die relevanten Parameter finden<br />

sich nachfolgend anschaulich in der Black/Scholes-Formel zur Bewertung einer europäischen<br />

Call-Option (Annahme: keine Dividendenzahlungen):<br />

Gleichung 4<br />

c = S Φ<br />

Gleichung 5<br />

d<br />

1<br />

Gleichung 6<br />

0<br />

−rT<br />

( d ) − Ke Φ(<br />

d )<br />

1<br />

2<br />

( S / K ) + ( r + σ / 2)<br />

2<br />

, wobei<br />

ln 0<br />

T<br />

= und<br />

σ T<br />

d d −σ<br />

Gleichung 7<br />

T<br />

2 = 1<br />

sowie<br />

1<br />

− z<br />

2<br />

x<br />

( x)<br />

= exp dz<br />

Φ ∫− ∞ 2π<br />

Die Parameter sind:<br />

• Volatilität σ<br />

• risikofreier Zinssatz r<br />

• Laufzeit der Option T<br />

• Kurs des Underlyings S<br />

• <strong>St</strong>rikepreis K<br />

2<br />

die Verteilungsfunktion der Normalverteilung bezeichnet.<br />

78 Im ursprünglichen Modell von Black/Scholes galt die Annahme, dass während der Laufzeit der Option keine Dividenden<br />

gezahlt werden. Dividendenzahlungen können über kontinuierliche Dividendenrenditen aber relativ einfach in die Formel<br />

integriert werden, soweit die kontinuierliche Dividendenrendite eine gute Approximation zu den diskreten Dividenden<br />

darstellt. Weitere Annahmen des Modells sind: konstante Zins- und Volatilitätsentwicklung, keine Transaktionskosten<br />

und <strong>St</strong>euern, das Underlying (Aktie) folgt einer geometrischen Brown'schen Bewegung, Debitzins ist gleich Kreditzins<br />

und eine Normalverteilung der Renditen des Underlyings (vgl. Black/Scholes (1973).<br />

79 Daneben wird in der Literatur auch die Risikoaffinität des Investors als Faktor genannt, die als Einflussgrösse zu erwarten<br />

wäre, aber ebenfalls keinen direkten Einfluss auf die Optionsbewertung hat (vgl. u.a. Cox/Rubinstein (1985), S. 36f.).

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