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Strukturierte Investmentprodukte - Universität St.Gallen

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Marktvolatilität 19<br />

und deren Bedürfnis nach Absicherung dieser Risiken, was die Nachfrage nach derivativen<br />

Instrumenten stark steigen liess. 59 Es dauerte zwar eine Weile, doch dann folgten relativ rasch<br />

hintereinander die Gründung weiterer spezifischer Börsen für den Handel von standardisierten<br />

Optionen und Futures, so 1984 die London International Financial Futures Exchange<br />

(LIFFE) in London, 1988 die Swiss Financial Futures and Options Exchange (SOFFEX) in<br />

Zürich und 1990 die Deutsche Terminbörse (DTB) in Frankfurt. 60<br />

2.1.1 Optionstypen<br />

Eine kurze Einführung über unterschiedliche Optionstypen dient als Einleitung, um zu verstehen,<br />

was Optionen überhaupt sind, die in der Forschungsarbeit im Zusammenhang mit der<br />

Marktvolatilität eine wichtige Rolle spielen. Grundsätzlich wird bei Optionen zwischen den<br />

zwei Grundtypen Call- und Put-Optionen unterschieden. Call-Optionen werden auch als<br />

Kaufs-Optionen, Put-Optionen als Verkaufs-Optionen bezeichnet. In dieser Arbeit liegt das<br />

Augenmerk auf Optionen, welche dem Käufer ein Recht, aber keine Pflicht, zu einer bestimmten<br />

Transaktion (z. B. Kauf), zu einem bestimmten Zeitpunkt (z. B. Laufzeitende) oder<br />

während einer bestimmten Laufzeit, mit einem gegebenen Basiswert (Underlying), zu einem<br />

gegebenen Preis, einräumen.<br />

2.1.1.1 Europäische vs. amerikanische Optionen<br />

Bei Optionskontrakten werden grundsätzlich drei Typen unterschieden: Europäische und<br />

amerikanische Optionen sowie Optionen exotischen Typs. Europäische Optionen haben eine<br />

feste Laufzeit und können nur am Laufzeitende ausgeübt werden, wohingegen amerikanische<br />

Optionstypen auch schon vor Laufzeitende (d.h. jederzeit während der Laufzeit) ausgeübt<br />

werden können. Das bekannte Black/Scholes-Optionsbewertungsmodell wurde für den europäischen<br />

Optionstyp entwickelt, amerikanische Optionen können mittels anderer Modelle<br />

(z.B. Binomialmodell) einfacher und genauer bewertet werden. 61<br />

2.1.1.2 Exotische Optionen<br />

Als exotische Optionen werden generell nicht-standard Optionen bezeichnet, die sich von den<br />

gängigen Call- und Put-Optionen unterscheiden, wobei es keine allgemein gültige Definition<br />

für exotische Optionen gibt. Exotische Optionen werden in der Regel nicht standardisiert gehandelt,<br />

sondern werden als OTC-Produkte auf den Markt gebracht, obwohl es mittlerweile<br />

auch "exotische" Optionslösungen gibt, die quasi standardisiert eingesetzt werden. Exotische<br />

Optionen lassen sich auch in spezifische Unterkategorien einteilen, dabei stellen die sogenannten<br />

pfadabhängigen Optionen die wohl wichtigste Kategorie. Ebenfalls erwähnenswert<br />

sind Multifaktoroptionen, deren Preis nicht von einem, sondern mehreren Underlyings abhängig<br />

ist.<br />

59 Vgl. stellvertretend die Beschreibungen hierzu in Rasch (2006a), S. B7.<br />

60 Vgl. Petrachi (1997), S. 45. Siehe auch ebenda eine detaillierte Auflistung der wichtigsten Terminbörsen Europas inklusive<br />

ihres Eröffnungsdatums und dem Zeitpunkt der Handelseinführung von Optionen und Futures.<br />

61 Vgl. den Abschnitt 2.1.2 über Optionsmodelle.

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