Strukturierte Investmentprodukte - Universität St.Gallen
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Schlussfolgerungen und Ausblick 201<br />
7 Schlussfolgerungen und Ausblick<br />
Die vorliegende Forschungsarbeit untersucht den Zusammenhang zwischen der Marktvolatilität<br />
und dem Absatz der strukturierten <strong>Investmentprodukte</strong>. Die Frage nach einer Abhängigkeit<br />
des Produktabsatzes von der Volatilität wird zunächst auf theoretischer Basis analysiert und<br />
danach anhand der Empirie getestet. Die in den strukturierten Produkten eingebetteten Optionen<br />
standen schon mehrmals im Mittelpunkt verwandter Forschungsarbeiten über strukturierte<br />
Produkte und zeigen zusammen mit der Theorie der Optionsbewertung die Wichtigkeit des<br />
Parameters Volatilität für die Bewertung und damit Attraktivität strukturierter Produkte auf.<br />
Auf dieser Erkenntnis basiert das in dieser Forschungsarbeit hergeleitete theoretische Absatzmodell,<br />
welches entsprechend anhand konkreter Absatzbewegungen der Produkte am<br />
Markt getestet wird. Als Absatz wird der Umsatz am Sekundärmarkt der an der Schweizer<br />
Börse SWX kotierten strukturierten Produkte definiert, der Volatilitätsindex VSMI wiederum<br />
verkörpert die Marktvolatilität. Es wird gezeigt, dass die aus der Theorie abgeleitete Volatilitätsabhängigkeit<br />
des Produktabsatzes mit der Realität bricht, d.h. der Absatz strukturierter<br />
Produkte keine Anzeichen einer Volatilitätsabhängigkeit zeigen.<br />
Nachfolgend werden die zentralen Erkenntnisse der Forschungsarbeit zusammengefasst,<br />
Handlungsempfehlungen daraus abgeleitet und ein Ausblick auf weiterführende Forschungsfragen<br />
gewährt.<br />
7.1 Schlüsselerkenntnisse der Forschungsarbeit<br />
Über eine Extraktion der in den strukturierten Produkten eingebetteten Derivate kann eine<br />
richtungsbezogene Volatilitätsposition der Produkte bestimmt werden, welche eine theoretische<br />
Abhängigkeit des Produkts von der Marktvolatilität anzeigt. Die beiden Grundkomponenten<br />
Underlying und Derivat, welche miteinander kombiniert ein strukturiertes Produkt<br />
nach der in dieser Arbeit gültigen Definition bilden, werden separiert und bestimmen auf Basis<br />
der Put-Call-Parität eine richtungsbezogene Volatilitätsposition für das spezifische strukturierte<br />
Produkt. Richtungsbezogen bedeutet eine positive (long), negative (short) oder neutrale<br />
(neutral) Interdependenz mit der Volatilitätsentwicklung, ohne allerdings die theoretische<br />
Abhängigkeit zu quantifizieren. Die gängigen am Markt gehandelten strukturierten Produkte<br />
können über ihre Volatilitätsposition den drei Positionen long, short und neutral eindeutig<br />
zugeordnet und damit nach ihrer Volatilitätsabhängigkeit typologisiert werden. Diese Typologie<br />
der strukturierten Produkte bildet die Basis für das theoretische Modell und die empirischen<br />
Auswertungen dieser Forschungsarbeit.<br />
Die richtungsbezogene Volatilitätsabhängigkeit der Produkte lässt für die drei Typen der<br />
strukturierten Produkte eine Investitionsempfehlung und damit eine Absatzerwartung aufgrund<br />
der zu einem gegebenen Zeitpunkt erwarteten Volatilitätsentwicklung ableiten. Auf<br />
Basis der Mean-Reversion-Annahme der Volatilitätsentwicklung kann anhand der gegenwärtig<br />
am Markt beobachteten impliziten Volatilität im Vergleich mit dem langfristigen Durchschnitt<br />
der Volatilitätskennzahl (Mean) eine richtungsbezogene erwartete Volatilitätsentwick-