Strukturierte Investmentprodukte - Universität St.Gallen
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Empirische Auswertungen 184<br />
5.4.2.1 Aggregierte Ebene<br />
Auf aggregierter Gesamtabsatzebene zeigen sich die Resultate der Warrants ambivalent. Einerseits<br />
wird auf täglicher Basis die Nullhypothese auf signifikantem Niveau (5 % - Level)<br />
und damit ein signifikant positiver Einfluss der Volatilität auf den Warrantabsatz angenommen.<br />
Diese Erkenntnis entspricht weitestgehend den gefundenen Ergebnissen in der Forschung<br />
über die Korrelation zwischen Derivativumsätzen und der Marktvolatilität. 560 Andererseits<br />
wird die Nullhypothese für die Warrants sowohl auf wöchentlicher und monatlicher<br />
Datenbasis als auch in den relativen Auswertungen verworfen und damit für diese Periodizitäten<br />
kein Einfluss der Volatilität auf den Warrantabsatz festgestellt. Ein analoger Befund wurde<br />
in einer <strong>St</strong>udie der BIZ gefunden und die Beziehung zwischen den Derivatabsätzen und<br />
der Volatilität als wenig ausgeprägt (tenuous) bezeichnet. 561<br />
Auf aggregierter Ebene wird für die Warrants demzufolge auf täglicher Basis ein positiver<br />
Einfluss, auf Basis höherer Periodizitäten hingegen kein Einfluss der Marktvolatilität auf den<br />
Produktabsatz festgestellt.<br />
Auf eine separate Betrachtung der einzelnen Volatilitätspositionen wird verzichtet, da die<br />
beiden Warrant-Typen nur als Einzelprodukte je eine Volatilitätsposition vertreten und diese<br />
Sicht demnach mit der Einzelproduktebene identisch ist.<br />
5.4.2.2 Einzelproduktebene<br />
Es werden hier zwei Warrant-Typen unterschieden mit gegensätzlicher Volatilitätsposition.<br />
Einerseits die klassischen, weit verbreiteten plain vanilla Warrants, welche eine positive Volatilitätsposition<br />
aufweisen, und andererseits die zur Familie der exotischen Optionen gehörenden<br />
knock-out Warrants, welche ihrerseits eine negative Volatilitätsposition einnehmen. 562<br />
Die Regressionsergebnisse der Einzelprodukte entsprechen exakt denjenigen der Gesamtabsatzebene:<br />
Sowohl die plain vanilla als auch die knock-out Warrants zeigen auf Basis täglicher<br />
Daten einen signifikant positiven Einfluss des VSMI auf den Produktabsatz, wohingegen<br />
auf Basis wöchentlicher und monatlicher sowie in den Auswertungen der relativen Volatilitätsabhängigkeit<br />
je die Nullhypothese durchwegs abgelehnt und damit kein Einfluss der Volatilität<br />
auf den Absatz angenommen wird.<br />
Auf Einzelproduktebene wird demzufolge sowohl für plain vanilla Warrants als auch für<br />
knock-out Warrants auf täglicher Basis ein positiver, auf Basis höherer Periodizitäten hingegen<br />
kein Einfluss der Marktvolatilität auf den Produktabsatz festgestellt. Dass die beiden<br />
Warrant-Typen trotz gegenläufiger Volatilitätspositionen eine gleichgerichtete (positive) Abhängigkeit<br />
des Absatzes mit dem VSMI auf täglicher Basis aufweisen, wird in Kapitel 6 noch<br />
einmal aufgenommen.<br />
560 Vgl. die Übersicht und Verweise in Abschnitt 4.1.1.<br />
561 Vgl. Jeanneau/Micu (2003). Die <strong>St</strong>udie fand auf täglicher Basis ebenfalls eine positive Beziehung zwischen dem Absatz<br />
und der Volatilität, die sich auf monatlicher Datenbasis nicht mehr zeigte.<br />
562 Vgl. die Ausführungen über die Charakteristika unterschiedlicher Optionstypen in Abschnitt 2.1.1.