Strukturierte Investmentprodukte - Universität St.Gallen
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Empirische Auswertungen 183<br />
Die Resultate für Tracker-Zertifikate und Kapitalschutzprodukte mit Cap, SIP-Produkte mit<br />
Volatilitätsposition neutral, unterscheiden sich nur unwesentlich von denjenigen der SIP-<br />
Produkte mit Volatilitätsposition long. Die Nullhypothese wird für Kapitalschutzprodukte mit<br />
Cap über alle Zeiträume und für die relative Volatilitätsabhängigkeit durchwegs verworfen.<br />
Tracker-Zertifikate zeigen eine Ausnahme bei den Analysen der monatlichen Datenbasis, die<br />
eine schwach signifikante, negative Volatilitätsabhängigkeit des Absatzes suggerieren. Analog<br />
der Schlussfolgerungen für die aggregierte <strong>St</strong>ufe der strukturierten Produkte mit neutraler<br />
Volatilitätsposition wird diese Annahme der Nullhypothese aufgrund der Ergebnisse auf Basis<br />
täglicher und wöchentlicher Datenperioden stark relativiert und schliesslich mit der Ablehnung<br />
der Nullhypothese in den relativen Auswertungen als nicht repräsentativ betrachtet.<br />
Für Tracker-Zertifikate und Kapitalschutzprodukte mit Cap wird demnach insgesamt kein<br />
Einfluss der Marktvolatilität auf den Produktabsatz festgestellt.<br />
Teilweise entgegengesetzt präsentieren sich die Ergebnisse der strukturierten Produkte mit<br />
Volatilitätsposition short, welche die Produkte Reverse Convertibles und Discount-Zertifkate<br />
umfassen. Während die Reverse Convertibles die analogen Resultate aufweisen wie die SIP<br />
mit Volatilitätsposition long und neutral und damit die Nullhypothese durchwegs ablehnen,<br />
verhält es sich mit den Discount-Zertifikaten anders. Dieser SIP-Typ lehnt die Nullhypothese<br />
lediglich auf Basis täglicher Daten ab, auf wöchentlicher und monatlicher Datenperiodizität<br />
sowie in den relativen Auswertungen hingegen nehmen die Regressionskoeffizienten (im<br />
Verhältnis zum <strong>St</strong>andardfehler) des VSMI signifikante, negative Werte an und unterstellen<br />
damit einen, wenn auch nur schwachen, signifikanten, negativen Einfluss des VSMI auf den<br />
Produktabsatz. Für Reverse Convertibles wird demnach insgesamt kein Einfluss der Marktvolatilität<br />
auf den Produktabsatz festgestellt, wohingegen für Discount-Zertifikate schon.<br />
Auf Einzelproduktebene wird lediglich für Discount-Zertifikate auf Basis wöchentlicher und<br />
insbesondere monatlicher Daten ein schwach negativer Einfluss der Marktvolatilität auf den<br />
Produktabsatz festgestellt. Für die übrigen SIP-Typen hingegen lassen die empirischen Ergebnisse<br />
keinen Einfluss der Marktvolatilität auf den Produktabsatz erkennen.<br />
5.4.2 Warrants (SIP i.w.S.)<br />
Die Untersuchungen der Volatilitätsabhängigkeit der Warrants werden hier noch einmal spezifisch<br />
betrachtet, da diese Hebelprodukte in der Praxis regelmässig zur Familie der strukturierten<br />
Produkte unter dem Begriff der verbrieften derivativen Instrumente gezählt werden. 558<br />
<strong>St</strong>atistiken zu strukturierten Produkten integrieren die Warrants auch entsprechend oft. Daher<br />
wird in dieser Forschungsarbeit bei den Hebelprodukten respektive Warrants von strukturierten<br />
Produkten im weiteren Sinne gesprochen (SIP i.w.S), da diese per Definitionem nicht zu<br />
den strukturierten Produkte (SIP i.e.S.) gehören. 559<br />
558 Neben dem Branchenverband für strukturierte Produkte SVSP zählen dazu auch die SWX respektive Scoach, ihre Handelsplattform<br />
für strukturierte Produkte, sowie die deutsche Derivatebörse EUWAX.<br />
559 Vgl. die Definition der SIP unter Abschnitt 1.2.2.