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Strukturierte Investmentprodukte - Universität St.Gallen

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Einleitung 4<br />

1.2.2 <strong><strong>St</strong>rukturierte</strong>s Investmentprodukt (SIP)<br />

In der Forschungsarbeit wird auf eine eigenständige, neue Definition verzichtet und vielmehr<br />

auf die existierende konsistente Definition von Hanspeter Wohlwend zurückgegriffen, der mit<br />

seiner Dissertation über strukturierte Produkte aus dem Jahre 2001 eine Art Referenzwerk für<br />

den Schweizer Markt verfasste. Zusätzlich wird mit der Berücksichtigung der Definition der<br />

strukturierten Produkte von der Neuen Aargauer Bank (NAB) ein aktueller Praxisbezug gewährleistet,<br />

welcher hier insofern relevant ist, da sich die Forschungsfrage im Umfeld der<br />

NAB entwickelte und sowohl das theoretische Absatzmodell als auch die empirischen Auswertungen<br />

von praktischem Wert sein sollen.<br />

Wohlwend definiert ein strukturiertes Produkt anhand der Elemente Kombination, Emittententyp<br />

und Art der Emission. Dabei steht das Element der Kombination für das Zusammenfügen<br />

16 mindestens zweier Finanzanlagen, wobei eine davon ein Derivat sein muss. Wohlwend<br />

unterscheidet Finanzinstitutionen und andere Unternehmen als Emittenten und betrachtet in<br />

seiner Arbeit nur Produkte, die öffentlich emittiert werden als strukturierte Produkte. 17 Dies<br />

führt schliesslich zu folgender Definition der strukturierten Produkte: 18<br />

"Ein durch eine Bank oder Finanzgesellschaft im Rahmen einer öffentlichen Emission<br />

begebenes Finanzprodukt, in welchem mindestens zwei Finanzanlagen in einem Produkt<br />

kombiniert werden, wovon mindestens eine der Komponenten ein derivatives Produkt ist."<br />

Die Definition der Neuen Aargauer Bank (NAB) ihrerseits zeigt sich dazu im Vergleich weniger<br />

formal, dafür einfacher verständlich, da sie schon erklärende Faktoren der Anwendung<br />

mit einbezieht, sowie – aus naheliegenden Gründen – praxisnaher: 19<br />

"<strong><strong>St</strong>rukturierte</strong> Produkte sind Finanzprodukte, die aus einer Kombination von Aktien,<br />

Obligationen und Derivaten bestehen. Sie bieten dem Investor die Möglichkeit, (mit begrenztem<br />

Risiko) an einer Marktentwicklung zu partizipieren. Bei kapitalgeschützten Produkten ist<br />

die Rückzahlung des nominellen Kapitals garantiert. <strong><strong>St</strong>rukturierte</strong> Produkte können auf verschiedene<br />

zukünftige Marktszenarien setzen, deren inhärente <strong>St</strong>rategie durch einen Privatinvestor<br />

mittels traditionellen Anlagevehikeln regelmässig nicht nachvollziehbar wäre, und<br />

dabei je nach deren Eintreffen attraktive Gewinne erzielen."<br />

Insbesondere gilt es hervorzuheben, dass strukturierte Produkte in der Definition der NAB<br />

selbst als Anlagestrategie und nicht bloss als Anlageprodukt bezeichnet werden. Diesen Punkt<br />

gilt es für die Forschungsarbeit zu beachten und entsprechend zu berücksichtigen. Ansonsten<br />

soll die Definition von Wohlwend Gültigkeit haben in der Forschungsarbeit, auch wenn die<br />

nichtkotierten Produkte nicht per definitionem, sondern aus Praktikabilitätsgründen ausgeschlossen<br />

werden sollen, da solche nicht in die empirischen Auswertungen einfliessen und<br />

auch nicht genau spezifiziert werden können.<br />

16 lat. struere = zusammenfügen, anordnen der Teile.<br />

17 Vgl. Wohlwend (2001), S. 5ff.<br />

18 Vgl. Wohlwend (2001), S. 9.<br />

19 Vgl. NAB (2005).

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