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Strukturierte Investmentprodukte - Universität St.Gallen

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Einleitung 3<br />

beitragen. 11 <strong><strong>St</strong>rukturierte</strong> Produkte ihrerseits öffnen den Derivatemarkt auch für Retailkunden<br />

und fördern das Bewusstsein für die preistreibenden Komponenten von Derivaten für Anleger.<br />

Dabei spielt das Verständnis der Komponente Volatilität gleichfalls eine wichtige Rolle,<br />

was sich auch entsprechend in neuen Produktarten niederschlägt. 12 Die Volatilität wird allmählich<br />

als eigene Anlageklasse wahrgenommen, wobei entsprechende Anlageprodukte spezifisch<br />

auf die Volatilität ausgerichtet werden und diese damit vermehrt in den Fokus der Finanzgemeinde<br />

rückt. Nicht zuletzt daher lohnt es sich, in dieser Forschungsarbeit die Marktvolatilität<br />

etwas genauer zu betrachten, ohne allerdings spezifische Untersuchungen über die<br />

Volatilität als Assetklasse vorzunehmen oder Vor- und Nachteile aus portfoliotheoretischer<br />

Sicht herauszuarbeiten. Die Betrachtung ist fokussiert auf die aufgrund der in einem Produkt<br />

eingebetteten Derivate konkret eingegangene Volatilitätsposition und deren aufgrund der erwarteten<br />

Volatilitätsentwicklung Einfluss auf den Absatz strukturierter <strong>Investmentprodukte</strong>.<br />

1.2 Begriffsdefinitionen<br />

Um Klarheit über die zentralen Begriffe dieser Arbeit zu schaffen, werden diese nachfolgend<br />

kurz definiert.<br />

1.2.1 Derivat<br />

Eine derivative Anlage wird dadurch charakterisiert, dass sich deren Wert von der Wertentwicklung<br />

einer Direktanlage, sprich eines Basisproduktes (Underlying), ableiten lässt, respektive<br />

direkt davon abhängig ist. 13 Derivate sind Terminkontrakte, zu denen Optionen, Futures,<br />

Forwards, Warrants, Swaps – um nur einige zu nennen – und Kombinationen davon gezählt<br />

werden, deren Spezifika später noch genauer betrachtet werden. 14 In der Entwicklung spezifischer<br />

Ausgestaltungen von strukturierten Produkten spielen Derivate eine entscheidende Rolle,<br />

da sie in Form von "Bausteinen" 15 quasi beliebig miteinander kombiniert werden können.<br />

In der Forschungsarbeit wird unter der Bezeichnung "Derivat" eine Art Oberbegriff aller Produkte<br />

mit derivativem Charakter verstanden und umfasst sowohl die strukturierten Produkte<br />

als auch die Warrants.<br />

11 Vgl. Ross (1976b) und die Bemerkungen in Amann/Ising (2007), S. 581f. Hakansson (1978) seinerseits zeigt Wohlfahrtseffekte,<br />

die mit dem Einsatz von Derivaten einhergehen. Merton (1992) wiederum beschäftigt sich mit den positiven Effekten<br />

von Finanzinnovationen (z.B. Derivate) auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Weiter führt insbesondere<br />

<strong>St</strong>ulz (2004) in seiner <strong>St</strong>udie eine grundsätzliche Diskussion über Sinn und Unsinn, <strong>St</strong>ärken und Schwächen eines Einsatzes<br />

von Derivaten. Dabei kommt <strong>St</strong>ulz zum Schluss, dass die sich aus dem Einsatz von Derivaten ergebenden Chancen<br />

die Risiken daraus bei weitem übersteigen. <strong>St</strong>ulz' Fokus liegt dabei auf Unternehmen, seine Schlussfolgerungen sind<br />

allerdings allgemeiner Natur und können analog auch für (Privat-) Investoren herangezogen werden.<br />

Géczy/Minton/Schrand (2007) wiederum untersuchen den Einsatz von Derivaten zu Spekulationszwecken von Unternehmungen<br />

und kommen auch zu weitgehend positiven Ergebnissen, ohne allerdings die Gefahren der mit Derivaten<br />

einhergehenden Spekulation zu vernachlässigen und mit eindringlichen Negativbeispielen zu untermauern.<br />

12 Siehe die Ausführungen über die Handelbarkeit der Volatilität in Abschnitt 2.6.<br />

13 lat.: derivare = sich ableiten, herleiten, abstammen.<br />

14 Siehe Kapitel 2.1 über Optionstypen und -modelle.<br />

15<br />

Tolle et al. (2005) benutzen in ihrer Arbeit über strukturierte Produkte die nach Meinung des Autors sehr gelungene Bezeichnung<br />

"Bausteine" für Derivate (vgl. S. 15ff.).

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