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Strukturierte Investmentprodukte - Universität St.Gallen

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Einleitung 1<br />

1 Einleitung<br />

<strong><strong>St</strong>rukturierte</strong> <strong>Investmentprodukte</strong> (SIP) erfreuen sich seit einigen Jahren stetig wachsender<br />

Beliebtheit und sind als eine Art Modeerscheinung 1 ein Grosserfolg. Die Zeitungen sind übersät<br />

mit Inseraten und Ankündigungen von neu entwickelten strukturierten Produkten, und<br />

einige Anbieter versuchen sich mit speziellen Newslettern über die neusten Produktinnovationen<br />

bei potentiellen Investoren relativ aggressiv zu positionieren. Die Bezeichnung "<strong><strong>St</strong>rukturierte</strong>s<br />

Investmentprodukt (SIP)" wird in Wissenschaft und Praxis nicht einheitlich verwendet;<br />

es existieren in der Literatur und vor allem in der Praxis beinahe so viele Definitionen wie<br />

Produktvariationen. Diese regelrechte Flut an verschiedenen Bezeichnungen für die jeweils<br />

gleiche Art von Produkten sorgt denn auch in Anlegerkreisen für mehr Verwirrung als Klarheit;<br />

es wird gar von einem Dschungel der strukturierten Produkte gesprochen. 2 Beispielhaft<br />

sollen an dieser <strong>St</strong>elle einige genannt werden: strukturierte Produkte, strukturierte Finanzprodukte,<br />

strukturierte <strong>Investmentprodukte</strong> (SIP), strukturierte Anlageprodukte, strukturierte<br />

Kapitalmarktprodukte, hybride Anlageprodukte, hybrid instruments, usw. Es existieren gegenwärtig<br />

keine offiziellen Produktnamen für die spezifischen Produkte, weder von den Banken<br />

respektive Emittenten noch von den Aufsichtsorganen. 3 So werden teilweise strukturierte<br />

Produkte schon mit Sportwetten in Verbindung gebracht, was zwar durchaus seine Berechtigung<br />

haben mag, in der vorliegenden Arbeit aber nicht berücksichtigt und nicht weiter verfolgt<br />

wird. 4 Auf die sehr weitreichende Produktvielfalt wird später noch spezifisch in dieser<br />

Forschungsarbeit ein Augenmerk gelegt. 5 Die uneinheitliche Namensgebung der Produkte,<br />

die mehrheitlich auf Marketingüberlegungen basiert und von den Emittenten jeweils individuell<br />

vorgenommen wird, trägt auch nicht zu einer einheitlichen Lösung der Problematik der<br />

Nomenklatur bei. Daher wird in der Forschungsarbeit die Bezeichnung strukturiertes Investmentprodukt<br />

respektive die Abkürzung SIP für solche Anlageprodukte verwendet, und sie<br />

soll gleichzeitig als Synonym der aufgezählten verschiedenen in der Praxis gebräuchlichen<br />

Namen gelten. Die uneinheitliche Nomenklatur der Produkte ist nun auch in der Branche<br />

selbst als problematisch anerkannt, was in den Zielen des im April 2006 gegründeten Branchenverbandes<br />

(Schweizerischer Verband für <strong><strong>St</strong>rukturierte</strong> Produkte, SVSP) auch explizit<br />

genannt wird und in Zukunft entsprechend verbessert werden soll, um "Bekanntheit, Akzeptanz<br />

und Ansehen der strukturierten Produkte zu fördern". 6 Mit der im Herbst 2006 vorge-<br />

1 Vgl. Piel (2005), S. 13.<br />

2 Vgl. Tolle/Adamovich (2005).<br />

3 Vgl. Rasch (2005), EBK (2005), E<strong>St</strong>V (1999/2002/2007) und Wohlwend (2001), S. 3f.<br />

4 Wilkens (2005) beschreibt Produkte von Finanzinstituten, deren Rendite vom Erfolg eines Sportvereins oder vom Ausgang<br />

eines Sportereignisses abhängt. Wilkens zeigt dabei den finanzmathematischen Hintergrund, auf dem sich die Kalkulation<br />

von Produkten auf Sportereignisse als Underlying durchführen lässt. Vgl. dazu auch die Ausführungen und Verweise<br />

in Abschnitt 3.4.5 über strukturierte Produkte mit wettähnlichem Charakter, welche in dieser Forschungsarbeit explizit<br />

von den Analysen ausgeschlossen werden. In diesem Zusammenhang sind auch die Warnungen vor illegalen Sportwetten<br />

des Deutschen Derivate Instituts bei der Auflage von Zertifikaten zu beachten (vgl. DDI (2007).<br />

5<br />

Siehe auch Ausführungen in Kapitel 3.4.5, die u.a. auch noch weitere Formen von Finanzprodukten in Zusammenhang mit<br />

Sportereignissen beschreiben.<br />

6 Vgl. SVSP (2006b).

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