Strukturierte Investmentprodukte - Universität St.Gallen
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Empirische Auswertungen 135<br />
sich keine währungstechnischen Verzerrungen bei der Aggregation der Umsätze verschiedener<br />
Einzelprodukte innerhalb eines bestimmten Produkttyps, einer Volatilitätsposition oder<br />
auf der Gesamtabsatzebene.<br />
Die Datenbasis wurde schliesslich dahingehend bereinigt, dass nur strukturierte Produkte und<br />
Hebelprodukte berücksichtigt wurden, die sich auf ein Underlying von Aktien, Aktienindizes<br />
oder Aktienbaskets beziehen. SIP, die sich beispielsweise auf Währungen oder Commodities<br />
bezogen, wurden aus der Datenbasis ausgeschlossen. Der Ansatz der Volatilitätsabhängigkeit<br />
von Derivatumsätzen wurde zwar auch schon in diesen Märkten untersucht und führte zu den<br />
gleichen Ergebnissen wie am Aktienmarkt. 472 Gleichwohl wird auf diese Produkte verzichtet,<br />
da einerseits nur wenige SIP mit einem "aktienfremden" Underlying überhaupt in der originären<br />
Datenbasis vorhanden waren, denn insbesondere Commodities als Underlying erfreuen<br />
sich erst in jüngerer Vergangenheit grösserer Beliebtheit, waren aber während der Beobachtungsperiode<br />
noch nicht verbreitet, und andererseits wird bewusst darauf verzichtet, die Volatilität<br />
auf den Aktienmärkten in Bezug zur Volatilität auf den Rohwarenmärkten zu untersuchen.<br />
Des Weiteren wurden die Daten nach offensichtlichen Fehlern durchkämmt, wie zum Beispiel<br />
unerklärbare und im Rahmen der offiziellen Gesamtstatistik der SWX nicht nachvollziehbare<br />
Ausreisser oder auch einzelne Handelsabschlüsse an Schweizer Feiertagen. Feiertage wurden<br />
aus der Datenbasis entfernt, die offensichtlichen Ausreisserfehler insofern korrigiert, als diese<br />
Tage den Durchschnittswert der jeweils angrenzenden Tage annahmen.<br />
5.1.2.2 Daten Derivative Partners<br />
Die Daten von Derivative Partners (DP) sollten als sekundäre Datenbasis die Auswertungen<br />
der SWX-Daten ergänzen. Insbesondere die für strukturierte Produkte relativ lange Zeitreihe<br />
von Juni 2001 bis November 2005 liess zusätzliche Erkenntnisse aus der <strong>St</strong>ichprobe erwarten.<br />
Es zeigte sich aber, dass die Rohdaten von DP bei weitem nicht den gleichen Akkuratswert<br />
aufwiesen wie die SWX-Daten und damit eine komplementäre Nutzung der Datenquellen<br />
nicht zu realisieren war. Die Typologie der Produkte beispielsweise ist zwar ähnlich gewählt,<br />
weist aber insbesondere im Bereich der SIP kleine, aber für die Einteilung der Produkte bezüglich<br />
ihrer Volatilitätsposition und damit ihrer präzisen Typisierung in der Forschungsarbeit<br />
entscheidende Unterschiede auf. So werden beispielsweise die in der hier geltenden Typologie<br />
unterschiedlichen Kapitalschutzprodukte, welche eine jeweils unterschiedliche Volatilitätsposition<br />
aufweisen, nicht voneinander unterschieden. Zudem zeigte eine Analyse der<br />
sich über die Monate Januar 2004 bis November 2005 überschneidenden Datensätze von DP<br />
und der SWX ein uneinheitliches Bild. Plausibilitätschecks einerseits von Absatzdaten und<br />
andererseits von der schlichten typologischen Einordnung einzelner Produkte via deren ISIN-<br />
Nummern verdeutlichten dabei, dass die beiden Zeitreihen einige nicht nachvollziehbare Divergenzen<br />
aufweisen. Darüber hinaus sind die jeweils per Ende Monat aggregierten Rohdaten<br />
von DP unhandlich und können damit nur geschätzte, relativ ungenaue Durchschnittswerte<br />
für eine spezifische Periode liefern.<br />
472 Vgl. die Ausführungen in Kapitel 4.1 und insbesondere die darin vorgestellte <strong>St</strong>udie von Karpoff (1987).