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Strukturierte Investmentprodukte - Universität St.Gallen

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Theoretisches Absatzmodell von SIP 123<br />

gebettete Optionsstrategie bezüglich der Volatilitätsposition richtungweisend ist, kann über<br />

die Attraktivität des Produkts bei einem gegebenen Volatilitätsumfeld und einer erwarteten<br />

Volatilitätsveränderung eine klare Aussage gemacht werden. Die Volatilitätsposition der<br />

strukturierten Produkte wird anhand des Vegas der Einzelkomponenten und der Put-Call-<br />

Parität hergeleitet. Eine neutrale Position gegenüber der Volatilität bedeutet demnach ein<br />

hinsichtlich der Grundposition der Put-Call-Parität unverändertes Engagement, was dem Halten<br />

des Basiswerts entspricht. Das Vega des Basiswerts beträgt konsequenterweise null. Eine<br />

positive Volatilitätsposition basiert auf einem positiven Vega und einer Long-Position in<br />

(mindestens) einer Option gegenüber der von der Put-Call-Parität definierten Grundposition.<br />

Eine Short-Position in (mindestens) einer Optionskomponente gegenüber der Put-Call-Parität<br />

zieht ein negatives Vega mit sich und führt schliesslich zu einer negativen Volatilitätsposition.<br />

Diese Volatilitätsausrichtungen stehen folglich für die Volatilitätsabhängigkeit der Produkte<br />

und bestimmen die relative Attraktivität der Produkte bei einer bestimmten erwarteten<br />

Volatilitätsveränderung, was im nachfolgenden theoretischen Modell gezeigt wird. 461<br />

4.3 Theoretisches Modell<br />

Das theoretische Absatzmodell der strukturierten Produkte basiert auf den beschriebenen konzeptionellen<br />

Grundlagen und dem Ansatz, dass die Volatilität und der Absatz dieser Produkte<br />

aufgrund der eingebetteten Derivate in einer bestimmten Wechselwirkung stehen.<br />

4.3.1 Erwartete Volatilitätsveränderung<br />

Die erwartete Volatilitätsveränderung am Markt orientiert sich an der impliziten Volatilität,<br />

gemessen und angezeigt mittels des Volatilitätsindizes VSMI. Dem gegenwärtigen <strong>St</strong>and des<br />

VSMI wird dabei ein Durchschnittswert (Mean, µ(σ) ) desselben gegenübergestellt, anhand<br />

dessen – basierend auf der Annahme der mean-reverting Eigenschaft der Volatilität – eine<br />

richtungsbezogene Volatilitätserwartung abgeleitet werden kann. Dabei wird der Vergleichswert<br />

als gleitender Durchschnitt über eine definierte Periode berechnet, d.h. die Werte der<br />

jeweils letzten n Handelstage fliessen in den Durchschnitt mit ein. 462 Es werden jeweils die<br />

Tagesschlusskurse des VSMI für die Berechnung vom Mean µ(σ) berücksichtigt. Formal<br />

wird der gleitende Durchschnitt anhand folgender Formel berechnet:<br />

461<br />

Siehe dazu die Ausführungen zur Typologie unter Kapitel 3.5 und dabei zur Bestimmung der Volatilitätsposition der<br />

Produkte insbesondere Abschnitt 3.5.3.<br />

462 Es sollte eine möglichst lange Periode gewählt werden zur Berechnung des Durchschnitts, um einen möglichst aussagekräftigen<br />

Mittelwert µ zu erhalten, der nicht von kurzfristigen Schwankungen oder dem Phänomen des Clusterings zu<br />

stark beeinflusst ist. Wie lange und wie viele Handelstage, Monatswerte oder sogar Jahreswerte dieser Mittelwert umfassen<br />

soll, ist nicht genau spezifizierbar und empirisch nicht eindeutig zu beantworten (vgl. dazu die Ausführungen über<br />

empirisch gesehen verschiedene Levels (bezgl. Niveauhöhe) der Volatilität sowie zu langfristigen Entwicklungen und<br />

womöglichen Volatilitätsregimewechseln in den Abschnitten 2.3.1 sowie 2.4.2).

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