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Strukturierte Investmentprodukte - Universität St.Gallen

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Theoretisches Absatzmodell von SIP 118<br />

also, an denen sowohl Optionen als auch Futures sowie Optionen auf Futures und Aktienindizes<br />

fällig werden, analysierte. Die verbreitet kolportierte Meinung, dass an solchen "Verfallstagen"<br />

die Volatilität unüblich hoch sei, konnte er statistisch nicht erhärten. Die Volumina<br />

nahmen zwar jeweils insbesondere aus Hedgegründen zu, doch die Volatilität veränderte<br />

sich jeweils nicht signifikant. Insgesamt wies aber auch Schwert in seinen Untersuchungen<br />

eine positive Korrelation zwischen Volatilität und Handelsvolumen nach. 448<br />

Wu und Guo ihrerseits entwickelten ein theoretisches Modell unter Einbezug von rationalen,<br />

sich unter den Markteilnehmern jedoch unterscheidenden Erwartungen ("rational beliefs"),<br />

anhand dessen sie eine positive Beziehung zwischen dem Handelsvolumen und den Preisänderungen<br />

der Wertpapiere aufzeigen konnten. Ihre Ergebnisse decken sich folglich mit denjenigen<br />

von Karpoff. 449<br />

Von daher ist der Ansatz, den Zusammenhang zwischen dem Absatz von strukturierten Produkten<br />

und der Marktvolatilität zu untersuchen, nicht nur vom theoretischen Gesichtspunkt<br />

her interessant, vielmehr zeigen auch die empirischen Ergebnisse verwandter Gebiete auf,<br />

dass in dieser Richtung viel versprechend geforscht werden kann.<br />

Eine Untersuchung allerdings spezifisch auf die Volatilitätsposition eines Produktes zu fokussieren,<br />

ist ein neuer Ansatz, von dem nicht unbedingt dieselben Resultate zu erwarten sind.<br />

Der Fokus in der Empirie wird primär auf dem Bestreben eines Nachweises einer generellen<br />

Volatilitätsabhängigkeit des Absatzes der strukturierten Produkte liegen.<br />

4.1.2 Volatilitätsstrategien<br />

Wie die Betrachtung der verwandten Forschungsergebnisse zeigt, spielen neben Futureskontrakten<br />

vor allem Optionen eine wichtige Rolle bei der Betrachtung des Zusammenhangs zwischen<br />

der Volatilität und dem Handelsvolumen. Insofern ist der Ansatz des theoretischen Absatzmodells<br />

in der vorliegenden Forschungsarbeit, ebenfalls die Volatilität ins Zentrum zu<br />

stellen, eine konsequente Fortführung der Ausführungen der kurz skizzierten vorangegangenen<br />

Forschungsarbeiten. Wie insbesondere in Kapitel 3.5 beschrieben und hergeleitet definieren<br />

die in den strukturierten Produkten eingebetteten Derivate die Volatilitätspositionen dieser<br />

Produkte und damit deren Volatilitätsabhängigkeit, welche schliesslich auch das Absatzverhalten<br />

der Produkte bestimmen.<br />

Volatilitätsstrategien an sich sind nicht erst seit dem Aufkommen der strukturierten Produkte<br />

ein Thema an den Finanzmärkten, sondern über relativ einfache Optionsstrategien schon lange<br />

umsetzbar. Damit konnte die Volatilität eines Produkts (d.h. des Underlyings des Derivats)<br />

schon vor dem Aufkommen von Volatilitätsindizes und Zertifikaten auf diesen Indizes gehandelt<br />

werden, allerdings lediglich auf Einzelproduktebene (inkl. Indexprodukte) und insbesondere<br />

nur unter Inkaufnahme einer Risikoposition, d.h. eines Exposures, gegenüber der<br />

Entwicklung des Basisprodukts. Darüber hinaus sind diese <strong>St</strong>rategien vom Anleger selbst zu<br />

bilden und entsprechend einzugehen, da diese nicht unmittelbar als Handels- respektive Anla-<br />

448 Vgl. Schwert (1998), S. 7ff.<br />

449 Vgl. Wu/Guo (2004).

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