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Strukturierte Investmentprodukte - Universität St.Gallen

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Theoretisches Absatzmodell von SIP 117<br />

änderungen (sprich deren Volatilität) nachweisen konnte. 441 Clark wiederum beobachtete<br />

schon 1973 in seinen Ausführungen eine hohe Korrelation zwischen der <strong>St</strong>andardabweichung<br />

(Volatilität) und dem Handelsvolumen am Futures-Markt für Baumwollkontrakte und bezeichnete<br />

die Volatilität als guten Indikator für die Handelsaktivitäten. 442 Diese beiden <strong>St</strong>udien<br />

illustrieren beispielhaft, dass die Thematik der Abhängigkeit von Handelsvolumen respektive<br />

Handelsaktivität von der Volatilität an den Finanzmärkten (nicht nur an den Aktienmärkten)<br />

wohl bekannt ist und ihr schon seit langem breit gefächerte Analysen und Forschungen<br />

gewidmet wurde. Eine umfassende Übersicht dazu verfasste Karpoff in seinem Papier, in<br />

dem er die Ergebnisse früherer, weiter zurückreichender <strong>St</strong>udien summarisch analysierte. Er<br />

stellte eine positive Relation des Volumens sowohl gegenüber absoluten Preisänderungen<br />

("absolute value of the price changes") auf Aktien- und Futuresmärkten als auch gegenüber<br />

Preisänderungen als solches ("price change per se") auf Aktienmärkten fest und kam damit<br />

letztlich zum Ergebnis, dass eine positive Beziehung zwischen dem Handelsvolumen und der<br />

Volatilität existiert. 443<br />

Spätere <strong>St</strong>udien wiederum, die insbesondere den Informationsfluss am Markt untersuchten, 444<br />

zeigten mit dem Nachweis einer positiven Korrelation zwischen der Volatilität und dem Handelsvolumen<br />

insgesamt eine hohe Kongruenz mit den Ergebnissen von Karpoffs Analysen.<br />

Dabei wurden in den jüngeren Untersuchungen auch weitere spezifische Parameter in die<br />

Modelle eingebaut, die u.a. dem Vorhandensein von Insiderhändlern und Spekulanten eigenes<br />

Gewicht beimessen ("noise traders") 445 oder den Markteilnehmern unterschiedliche Erwartungen<br />

("differences in beliefs") 446 unterstellen. Die Forschungsarbeiten berücksichtigten dabei<br />

neben Aktienmärkten respektive Aktienderivaten wiederholt Futuresmärkte (inkl. Rohwarenmärkte)<br />

und zeigten dabei über die verschiedenen Märkte hinweg weitgehend konsistente<br />

Ergebnisse hinsichtlich einer positiven Korrelation zwischen Handelsvolumen und Marktvolatilität.<br />

447<br />

Separat zu erwähnen ist hier eine Analyse von Schwert, der nicht nur allgemein den Zusammenhang<br />

zwischen Volatilität und Handelsvolumen untersuchte, sondern noch spezifisch eine<br />

mögliche signifikante Beziehung an sogenannten "triple witching days", an Handelstagen<br />

441 Vgl. Ying (1966).<br />

442 Vgl. Clark (1973). Clark untersuchte in seiner Analyse den Einfluss von im Markt aufkommenden Informationen und<br />

zeigte, dass eine unterschiedliche zeitliche Verarbeitung neuer Informationen am Futuresmarkt Einfluss auf die Renditen<br />

und deren Handelsvolumen hatte und sich in entsprechend schwankenden Volatilitäten der Assets niederschlug.<br />

443 Vgl. Karpoff (1987), S. 111ff. sowie S. 117ff.<br />

444 Definiert als die Ankunft respektive Bekanntgabe und Verarbeitung neuer Informationen (vgl. beispielsweise Lamoureux/Lastrapes<br />

(1990) und Lamoureux/Lastrapes (1994) oder Manganelli (2002)).<br />

445 Vgl. hierzu stellvertretend Shalen (1993) oder auch Summers/Summers (1989), wobei Summers/Summers (1989) in<br />

diesem Zusammenhang insbesondere den Einfluss von Transaktionskosten und einer eventuellen <strong>St</strong>euer auf Wertschriftentransaktionen<br />

("securities transaction tax") untersuchten.<br />

446 Vgl. dazu u.a. Schwert (2001) und Schwert (1998) sowie Shalen (1993).<br />

447 Vgl. stellvertretend die Übersichten und Verweise in Schwert (1998), Hollifield (2002), Jeanneau/Micu (2003) sowie<br />

Upper (2005). Eine <strong>St</strong>udie von Galati über den Devisenmarkt von noch weniger entwickelten Finanzmärkten (emerging<br />

marktet countries) zeigt überdies, dass die positive Wechselbeziehung zwischen Volumen und Volatilität auch in diesen<br />

Märkten zu beobachten ist (vgl. Galati (2000)).

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