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wurzel (Rubia tinctorum, ar. fuwwa), und von dem Kermesinsekt<br />
auf der palästinischen immergrünen Eiche (Quercus coccifera,<br />
ar. balliit), Dunkelrot von Stengeln und Blättern des palästinischen<br />
Mais (Zea Mays, ar. dura $afra).<br />
Grün oder Gelbgrün erhält man von der Tamariske (Tamal'ix,<br />
ar. tarfa), gelbgrün VOll dem palästinischen Parasiten<br />
Sommerwurz (Orobanche lutea, ar. barnii/s), orangegelb von dem<br />
palästinischen Saflor (Carthamus tinctorius, ar. 'u$fur).<br />
Gelb kommt besonders von den Beeren einer Bocksdornart<br />
(Rhamnus petiolaris, ar. galJära) und von Wau (Reseda<br />
luteola, ar. balll)a).<br />
Nach Crowfoot-Baldensperger 1 ) war um 1931 der<br />
echte Indigo (nil hindi). als Farbstoff durch europäische Anilinfarbe<br />
(nU frengi) in Jerusalem längst ersetzt. Doch wußte man<br />
noch, daß Kalk (sld), Pflanzenasche (/sili) und Traubenhonig<br />
(dibs) dem Indigo beigemischt werden müsse. Im Dorfe artäs<br />
hatte man folgende Weise des Rotfärbens. In Saft von grünen unreifen<br />
Trauben und etwas Wasser wurde gewaschene und getrocknete<br />
Wolle eingelegt und zerriebener Krapp darauf gestreut. Nachdem<br />
dies eine Nacht gestanden hatte, wurde es eine Stunde<br />
lang unter Rühren gekocht, dann Holzasche oder Schafdungasche<br />
daraufgestreut und nach neuem Stehen über Nacht die<br />
rotgewordene Wolle gewaschen. Mandelblätter dienen für gelbe<br />
Farbe, Granatenrinde mit Eisen für Schwarz, die Pflanze Ridolfia<br />
segetum (besbes) mit synthetischem Indigo für Grün. Von<br />
betgäla berichtet B. Cana'an, daß Frauen mit fuwwa (Krapp),<br />
döri und sauren Trauben oder Zitronen färben.<br />
Wenn Tinte als Farbe eines Trauerkleids in einem Klageliede<br />
genannt wird, soll nur das dunkelste Schwarz als zweckentsprechend<br />
gelten. Die' atäba lautet:<br />
nizil dam'l 'ala Ijdüdi I:zebr gäz<br />
ubidi leljbur ej-jiäb bl:zeb,. gäz<br />
uf'aija sar' jä I:zbäbi il-hegr gäz<br />
ufaija din fära/f-na-l-el:zbäba.<br />
1) From Cedar 10 Hyssop, S.67.<br />
V.IRAT III-DAL 1937.1 (AuS 5)<br />
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-68828