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Stärke und Leim in einem Gefäß schmilzt und die Seide hineintut,<br />
damit sie die Stärke und den Leim anlegt. Sodann geht<br />
man ins Freie und breitet jedes Stück der Länge nach aus und<br />
bindet die zerrissenen Fäden zusammen. Nun übernimmt der<br />
Händler (täijir) die Arbeit, faltet die Stücke nach dem Muster,<br />
das er hat, und schickt sie zum Zettler (millsi). Darauf nimmt<br />
sie der Manufaktor oder Weber ($äni'), von ihm gehen sie zum<br />
Wäscher (rassäl), dann zum Klopfer (dalslsäls), weiter zur Mangel<br />
(mangana), sodann zum Laden des Kaufmanns, endlich zum<br />
Auktionator (dalläl).<br />
Eine ähnliche Reihe von Handlungen an der Seide erhielt<br />
ich durch Herrn T h. Wie s e r in Ghazir. Sie beginnt mit dem<br />
Färber ($abbär), darauf folgt der Zwirn er (fattäl), der Spuler<br />
(kabbäbi), der Kettenmacher (mesaddi), der sich dabei einer<br />
breiten Winde (meseddi) bedient, welche die auf einem Gestell<br />
stehenden Spulen abwickelt (vgl. unter B 6), der Schlichter (muzäik),<br />
der Zettler (mullsi), der die Kette durch den Kamm (must)<br />
und das Webjoch (nir) zieht, der Manufaktor ($äni') oder Weber<br />
(/.laijäk, näsiij), der Wäscher (rassäl), der Klopfer (dalslsäls), der<br />
früher mit der Hand arbeitete, endlich der für den Klopfer jetzt<br />
eintretende Glätter (mankan, slandar) , der den Stoff plättet<br />
(jakwi). - Duc 0 u s s 0 1) unterscheidet für Syrien bei der Seidenarbeit<br />
das Spinnen (filature), Zwirnen (moulinage), Abschweifen<br />
durch Seifenbad (decreusage) und Färben (teinture).<br />
Im Altertum.<br />
Der schwarze, aber nicht der weiße Maulbeerbaum wird<br />
zum erstenmal für Palästina erwähnt, wenn 1. Makk. 6, 34 Elefanten<br />
durch Trauben- und Maulbeerblut für die Schlacht aufgereizt<br />
werden. Die Maulbeerfrüchte sind in der rabbinischen<br />
Literatur unter dem Namen tut wohlbekannt. 2 ) Erst im 12. Jahrhundert<br />
wird der von Maulbeerblättern lebende Seidenwurm er-<br />
1) L'industrie de la Soie en Syrie, S. 191 ff.<br />
2) Ma'as. I 2; Tos. Ter. IV 5, Schabb. VI 14, Pes. I 10, Mikw. VI 9,<br />
vgl. L ö w, Flora I, S. 266 ff.<br />
V.IRAT III-DAL 1937.1 (AuS 5)<br />
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-68828