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die jetzt in der sinaitischen Wüste als Polsterfüllung benutzt<br />
werden. 1) Doch wird aus Palästina berichtet, 11) daß man sie<br />
einst gesponnen habe und daß die Kleider der samaritanischen<br />
Priester früher aus den Fasern des nahe verwandten Gomphocarpus<br />
verfertigt worden sein sollten. Nach L ö w 8) wäre der<br />
Lampendochtstoff petilat ham-midbär (Schabb. 11 1) auf Calotropls<br />
procera zu beziehen. Nach allem wäre es also denkbar, das Sa'adja<br />
für die in der Wüste zu verfertigende Priesterkleidung einen in<br />
der Wüste zugänglichen Stoff bestimmen wollte.<br />
Der aus der griechisch-römischen Welt nach Palästina gekommene<br />
H a n f ,') der deshalb /sanebes (= xavvaßts, xavaßts)6)<br />
oder /sanebös (= xdvvaßos)8) heißt, wird in der Bibel nirgends<br />
erwähnt. Später wird darüber gestritten, ob er im Weingarten<br />
verbotene Mischsaat ist,7) im Felde wäre darüber wohl kein<br />
Zweifel. 8) Doch ist er gewiß auch zur Zeit der Mischna in<br />
Palästina wenig angebaut worden. Man setzt voraus, daß Hanffäden<br />
beim Nähen hauptsächlich an der Küste und in Mittelmeerländern<br />
im Gebrauch sind. 9 ) Der biblische Gewandstoff ses<br />
(2. M. 28, 39) ist nur auf Flachs, nicht auf Hanf zu beziehen. 10 )<br />
Hanf und Flachs können beim Weben vermischt sein, werden<br />
mit Wolle zur verbotenen Mischung, wenn Flachs überwiegt,<br />
weil das Gesetz dessen Mischung mit Wolle gilt (5. M. 22, 11).11)<br />
Auch bei Kleideraussatz ist das bedeutungsvoll. 1lII ) Aus dem<br />
Osten kamen in die römisch-griechische Welt J u t e s t 0 f fe aus<br />
den Fasern von Corchorus capsularis und olitorius (ar. m elülJije) ,18)<br />
1) Löw, Flora I, S.283 nach Kaisers brieflicher Mitteilung.<br />
I) Crowfoot-Baldensperger, From Cedar 10 Hyssop, B.58.<br />
I) A. a. O.<br />
') VgI. L ö w, Flora I, S. 255 H.<br />
') Kil. V 8, IX 1. 7 Cod. K.<br />
') KiI. 11 5, IX 7 Ausg. Riva di Trento 1559. 1) Kil. V 8.<br />
8) Doch ist Kil. 11 5 wohl mit Cod. K., Ausg. Lowe und Maimonides<br />
/ßarbem für /ßanbös zu lesen, so daft der Feldkümmel (/ßeräbim) gemeint<br />
ist, vgl. Bd. 11, S. 290.<br />
I) Kil. IX 7. 10) 8iehe oben 8. 29.<br />
11) Kil. IX 1, j. Kil. 31 d. 11) Neg. XI 2.<br />
18) V gl. oben S. 22, Bd. 11, 8. 286 f.<br />
V.IRAT III-DAL 1937.1 (AuS 5)<br />
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-68828