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- 20 - dammhä it!sil zeij laz!sat bizr el-kittän, "Ihr Blut ist schwer wie ein Pflaster von Leinsamen." Das davon gewonnene Öl heißt zet /Järr (H a va, Bau er), zet kittän (B erg g ren), zet /Jilu (in Ägypten). Abgesehen von der Verwendung des ,Flachses als Webstoff, dient er auch mit seinem Werg (kutkut nach Bau er, mis!sa, musä!sa nach Ha v a) zur Herstellung von Dochten (ftUe, Plur. fatäjil) für Öllampen. Ein Rätsel preist den Docht als etwas ganz Besonderes. Es lautetl) : es /ßölkum fi melitz tiljaggil el-a/ßmär glsmeh natzif we/ßad ljuwwar min el-atzgär 'ä/ßil mesalsal weM fi 1)admet el-aljjär rari/ß bil-mä wafi /ßalbeh lahib en-när. Was bedeutet eure Rede von etwas Gutem, das die Monde beschämt? Sein Leib ist mager und kann hergestellt sein aus Steinen, I) klug, kettenartig und im Dienst der Besten, schwimmend im Wasser, und in seinem Innern ist Feuersglut. Da ich in Palästina nie Flachsbau sah,3) kann ich nur auf Grund der von G r ace er 0 w f 0 0 t 4) geschilderten Methode der Herstellung des Materials für das Flachsspinnen in Ägypten, wo der Anbau von Baumwolle den Flachsbau neuerdings sehr beschränkt hat,6) berichten. Der auf dem Felde völlig gereifte Flachs wird mit der Hand ausgerissen und in Bündel gebunden,6) mit einem Kamm geriffelt, d. h. von den Samenkapseln befreit, durch etwa fünfzehntägiges Liegen in Wasser zur Lockerung der Rinde geröstet, aus dem Wasser gerecht, zum Trocknen ausgelegt, gewendet und eventuell gegen zwei Jahre trocken liegen gelassen. Sodann werden die Rinden- und Holzteile gebrochen, indem man mit einem schweren hölzernen Schlägel (durs) jedes Flachsbündel auf einem flachen Stein klopft. Die dadurch lose gewordenen harten Teile fallen heraus, wenn man 1) Berggren, Guide, s. v. meche. I) Der zu unverbrennlichen Dochten verwandte Asbest ist als tzagar el-fetil "Dochtstein" im Orient bekannt, s. Be r g gr e n, Ha v a. 3) Auch Ruppin in "Syrien als Wirtschaftsgebiet" erwähnt ihn nirgends. ') Methods of Handspinning in Egypt and the Sudan, S. 32 f., Abb. 19-21. 6) Lo r in, L'Egypte d'aujourd'hui, S. 145 ff. 8) Vgl. Bd. II1, S.34. V.IRAT III-DAL 1937.1 (AuS 5) http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-68828
- 21 nun gegen das in der Hand gehaltene Bündel mit einem fächerähnlichen Brett (minfa(ja) schlägt. Die Beseitigung der Holzteile wird vollständig, wenn zum Schluß Frauen das bisher von Männern getane Werk dadurch vollenden, daß sie die Bündel durch einen Kamm (must) ziehen, der aus einer Anzahl langer, dünner, spitzer, metallener Stifte besteht, die in eine Metallplatte oder ein starkes Holz eingesetzt sind. Dies Kämmen oder Hecheln (massat nach Bau e r) bringt die Bastfasern in parallele Lage und scheidet das zum Spinnen unbrauchbare Werg aus. Das Spinnen kann nun beginnen. Dem Flachs steht in der Verwendung nahe der 1-2 m hoch wachsende Hanf (Cannabis sativa, ar. /sinnab, /sinnib, /sumbuz, vgl. "dvva{Jts),1) der besonders auf der be/sa' und bei Damaskus, nach Pos t - D ins m 0 r e 2) auch bei Jaffa, mit Bewässerung angebaut wird. 3) Nach Ru p p in') werden im Gebiet von Aleppo auf 132,79 Hektar etwa 900 100 kg Hanf erzeugt, in ganz Syrien und Palästina 1500000 kg. Daß Blätter und Samenkapseln des Hanfs als 7Jasls ein Betäubungsmittel für den Raucher sein können,6) der als /:lassas in der /:lasiS-Kneipe (mal:tSase) seinen Tabak damit mischt,6) hat für Palästina wenig wirtschaftliche Bedeutung. Aber Speiseöl (zet tU) kann aus den Samen, die selbst ein gutes Geflügelfutter sind, gewonnen werden. 7) In Aleppo erfuhr ich Näheres über die Behandlung des Hanfs als Gespinstpflanze. Man schneidet die auf dem Felde dürr gewordene Pflanze ab, legt sie sechs Tage in Wasser und klopft sie mit einem Holzhammer, damit sich die Rinde vom Kern löst. Die langen Strähnen des Kerns (/salb) werden dann über den Kamm (mist) gezogen, der hier aus einem mit kurzen, scharfen Spitzen besetzten Brett besteht, welches auf dem oberen 1) Vgl. Bd. II, S. 266. 299 f. 3) Flora II, S.513. 3) Anderlind, ZDPV 1886, S.19f. ') Syrien als Wirtschaftsgebiet, S. 213. 219. 223. 343. 6) Siehe La n e, Modern Egyptians II, S. 33 f., Me y e rho f, Bazar der Drogen, Nr. 192.446. 8) Schmidt-Kahle, Volkserzählungen II, 8.168. 7) Ru P P in, Syrien als Wirtschaftsgebiet, S. 219. V.IRAT III-DAL 1937.1 (AuS 5) http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-68828
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nun gegen das in der Hand gehaltene Bündel mit einem fächerähnlichen<br />
Brett (minfa(ja) schlägt. Die Beseitigung der Holzteile<br />
wird vollständig, wenn zum Schluß Frauen das bisher von<br />
Männern getane Werk dadurch vollenden, daß sie die Bündel<br />
durch einen Kamm (must) ziehen, der aus einer Anzahl langer,<br />
dünner, spitzer, metallener Stifte besteht, die in eine Metallplatte<br />
oder ein starkes Holz eingesetzt sind. Dies Kämmen oder<br />
Hecheln (massat nach Bau e r) bringt die Bastfasern in parallele<br />
Lage und scheidet das zum Spinnen unbrauchbare Werg aus.<br />
Das Spinnen kann nun beginnen.<br />
Dem Flachs steht in der Verwendung nahe der 1-2 m<br />
hoch wachsende Hanf (Cannabis sativa, ar. /sinnab, /sinnib,<br />
/sumbuz, vgl. "dvva{Jts),1) der besonders auf der be/sa' und bei<br />
Damaskus, nach Pos t - D ins m 0 r e 2) auch bei Jaffa, mit Bewässerung<br />
angebaut wird. 3) Nach Ru p p in') werden im Gebiet<br />
von Aleppo auf 132,79 Hektar etwa 900 100 kg Hanf erzeugt,<br />
in ganz Syrien und Palästina 1500000 kg. Daß Blätter und<br />
Samenkapseln des Hanfs als 7Jasls ein Betäubungsmittel für den<br />
Raucher sein können,6) der als /:lassas in der /:lasiS-Kneipe<br />
(mal:tSase) seinen Tabak damit mischt,6) hat für Palästina wenig<br />
wirtschaftliche Bedeutung. Aber Speiseöl (zet tU) kann aus den<br />
Samen, die selbst ein gutes Geflügelfutter sind, gewonnen<br />
werden. 7) In Aleppo erfuhr ich Näheres über die Behandlung<br />
des Hanfs als Gespinstpflanze. Man schneidet die auf dem Felde<br />
dürr gewordene Pflanze ab, legt sie sechs Tage in Wasser und<br />
klopft sie mit einem Holzhammer, damit sich die Rinde vom<br />
Kern löst. Die langen Strähnen des Kerns (/salb) werden dann<br />
über den Kamm (mist) gezogen, der hier aus einem mit kurzen,<br />
scharfen Spitzen besetzten Brett besteht, welches auf dem oberen<br />
1) Vgl. Bd. II, S. 266. 299 f. 3) Flora II, S.513.<br />
3) Anderlind, ZDPV 1886, S.19f.<br />
') Syrien als Wirtschaftsgebiet, S. 213. 219. 223. 343.<br />
6) Siehe La n e, Modern Egyptians II, S. 33 f., Me y e rho f, Bazar<br />
der Drogen, Nr. 192.446.<br />
8) Schmidt-Kahle, Volkserzählungen II, 8.168.<br />
7) Ru P P in, Syrien als Wirtschaftsgebiet, S. 219.<br />
V.IRAT III-DAL 1937.1 (AuS 5)<br />
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-68828