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(iI]4äb) weg. I) Die Blätter des oft angebauten Strauches Lawsonia<br />
alba (inermis)2) werden zu diesem Ende getrocknet, zerstoßen<br />
und mit heißem Wasser 3 ) oder mit Kalk und Ö1 4 ) geknetet.<br />
Sollen Figuren entstehen, formt man sie aus langen<br />
Streifen dieses Stoffes, legt sie auf und 3-4 Stunden Sauerteig<br />
darüber, oder man bedeckt die nicht zu färbenden Stellen mit<br />
Binden und bestreicht dann. In jedem Fall werden die bestrichenen<br />
Glieder längere Zeit eingewickelt. 6) Ein Volks spruch 6)<br />
betont die Verwandtschaft der Verwendung von koQl und /:lenna,<br />
wenn er sagt: giränkum kunna minkum t' allamna, intum te/:lannetum<br />
na/:ln ilJattatna, "Eure Nachbarn waren wir, lernten von euch,<br />
ihr habt euch mit /:lenna gefärbt, wir haben uns mit Linien (von<br />
koQl) gezeichnet." Eine wichtige Vorbereitung der Hochzeit ist die<br />
/:lenna-Nacht (telet /:lenna) am letzten vorangehenden Tage. Das<br />
benna-Pulver wird dazu mit etwas Sauerteig und Zitrone oder<br />
mit Wasser geknetet, der Braut an Händen und Füßen bis zum<br />
Knie aufgelegt und auch davon in Mischung mit Gerstenmehl<br />
den weiblichen Hochzeitsgästen gegeben. Die Braut sollte dann<br />
bis zum Morgen stillsitzen. 7) Im Blick auf die Schwierigkeiten<br />
der Ehe kann davon gesagt werden 8 ): darb il-benna darb es-sök,<br />
"Der Weg der /:lenna ist ein Dornenweg." In el-kerak wurde<br />
selbst die Leiche nochmals mit /:lenna gefärbt.<br />
Das Färben der Wangen mit roter S eh m i n k e (/:lumm) ist<br />
eine städtische Sitte, die aber gelegentlich in die Dörfer eindringt.<br />
Ein Sprichwort sagt 9 ): illi täli' ma' es-samra mä bilsfiha<br />
lJtüt baml'a, "Was mit der Dunkeln (Braut) kommt, reicht ihr<br />
nicht für Linien (von /:lenna) und Rotschminke. " Ein Lied lO )<br />
rühmt an der Schwiegertochter "deine Linien und Rotschminke"<br />
1) Pal. Diwan, S. 334. 3) V gI. Bd. I, S. 383. 430. 549, 11, S. 301.<br />
8) Crowfoot-Baldensperger, S. 65.<br />
') Berggren, s. v. peindre.<br />
6) Vgl. Jaussen, Naplouse, S.71. 8) Berggren, s. v. tatouer.<br />
7) Vgl. Baumann, PJB 1908, S.68, Rothstein, PJB 1910, S.130,<br />
Spoer-Haddad, Zeitschrift für Semit. IV, S.218, V, S. 120, Granqvist,<br />
Marriage Conditions 11, S. 46 f1., Ja u s sen, Naplouse, S. 71.<br />
8) Crowfoot -B al den sperg er. S.66.<br />
8) Baumann, ZDPV 1916, S.177. 10) Pal. Diwan, S.206.<br />
V.IRAT III-DAL 1937.1 (AuS 5)<br />
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-68828