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Haare an Schutzgenossen sendet, heißt das, daß sie in schlimmer<br />
Gefahr ist. 1) Hinter der Haube können die mit ihr verwickelten<br />
Haare sichtbar sein. Aber das darüber gelegte Kopf tuch würde<br />
sie außerhalb des Hauses doch verdecken. 2) Bei einer Beduinin<br />
können die Zöpfe vor den Achseln frei herunterhängen (s. u.),<br />
aber auch da ist die Verhüllung des Kopfes allgemeine Sitte.<br />
Das Frauenhaar wird nicht rasiert, man scheitelt es ({am/s,<br />
Subst. far/sa) und flicht (gadal) es in Zöpfe (gadile, Plur. gadäil),<br />
die man oft hinten zu einem Knoten ('u/sde) bindet. Läßt man<br />
sie hängen, so würde man im westlichen Samarien jeden am<br />
Ende mit drei seidenen Quasten, in Nordgaliläa mit drei Münzen<br />
als räze verzieren. In el-kerak und bei den Beduinen ist wohl<br />
das Gewöhnliche ein kurzes gescheiteltes und krauses Stirnhaar<br />
(/sudle), an den Schläfen zwei Zöpfe (4awlbe, Plur.4awäib), die<br />
man sichtbar über die Brust hängen läßt,3) hinten zwei stärkere<br />
Zöpfe (/sam, Plur. /srun) , welche unter dem Kopf tuch hängen.<br />
Die Dichtungen beschäftigen sich oft mit dem Haar des<br />
Mädchens Man rühmt seine Schwärze, "sie übertrifft die Nacht,<br />
wenn sie schlimm ist,"') und seine Länge wie Seile (/J,bäl), wie<br />
Arme und Beine, bis zum Knie reichend,6) in sieben Zöpfen,<br />
die blond sein können. 6 ) Ein Rätsel sagt von den schwarzen<br />
Zöpfen der Frau (gadäil el-mara)7): 'abden räkbln 'ala ?ahr<br />
ummak, "Zwei Neger reiten auf dem Rücken deiner Mutter."<br />
Wenn die Augenbrauen stark sind und sonst Haar am Körper<br />
auffällt, wird es am Hochzeitstag entfernt (t/J,affafu, Subst. ta/J,fif).8)<br />
Man legt dazu einen Teig aus Mehl mit geschmolzenem Zucker<br />
oder Honig auf die betreffenden Stellen und reißt ihn nach dem<br />
Trocknen mit den Haaren ab. 9 ) Alternde Frauen färben ihr<br />
grau werdendes Haar mit /J,enna (s. S. 344 f.) rötlich. Der Mann<br />
1) Jen t z s eh, Neueste Nachr. aus dem Morgenlande, Jahrg. 80, S. 49 f.<br />
2) Siehe oben S.329. 3) Abbildung 57 b, 84. 85.<br />
4) Pa!. Diwan, S. 132. 258. 6) Ebenda, 8. 132. 286. 110.<br />
6) Ebenda, S. 258. 74. 7) Ruoff, Arab. Rätsel, 8.19.<br />
8) Bau er, Volksleben, S. 104, G r a n q v ist, Marriage Conditions<br />
11, S. 52.<br />
9) Jaussen, Naplouse, S.69.<br />
V.IRAT III-DAL 1937.1 (AuS 5)<br />
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-68828