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Der ärmellose, aus Wolle und Baumwolle gefertigte<br />
Bauernmantel ('aM, 'aMje)l) ist auch bei den Frauen in<br />
kürzerer oder schmälerer Form besonders im Winter im Gebrauch,<br />
gewöhnlich mit schmalen roten und schwarzen senkrechten<br />
Streifen (zifz, PI ur. zijül); batt, Plur. btüt). In el-mäll)a<br />
sagte man, daß der Mantel der Männer im Unterschied davon<br />
rot und weiß sei. In Bethlehem und betgala wurden nach<br />
B. Ca n a'a n solche Mäntel gewoben. Das Exemplar, das ich in<br />
el-mäll)a sah,lI) war 65 cm breit und 90 cm lang, mit Armlöchern<br />
von 20 cm. Auch bestand der Mantel aus Einem Stück Stoff,<br />
das rechts und links umgeschlagen war und in der Mitte für<br />
den Hals Raum ließ. Da der Stoff steif ist, kann von einem<br />
Anschmiegen an den Körper nicht die Rede sein, glockenartig<br />
hängt der Mantel auf den Achseln. So ist auch verständlich,<br />
daß ein über ein Buttergestell geworfener Mantel in einer Volkserzählung<br />
eine Frau vorstellen kann. 3 ) Bei Beduinen ist dieser<br />
Mantel zuweilen auch vorhanden, bei den Rwala stets einfarbig<br />
schwarz oder dunkelbraun.')<br />
Für die iStadt näblus bezeugt Ja u s sen 6) als Frauenmantel<br />
aus Baumwolle oder Seide suratlija, in weitester Form meläje.<br />
Die letztere Bezeichnung erhielt ich in Kairo für eine Umhüllung<br />
des ganzen Körpers. Nach Faral) Täbri gibt es dreierlei Hülltücher<br />
für die städtische Frau, die seidene farbige oder gestreifte<br />
meläje, die seidene schwarze l)abara und den weißen<br />
lzar. In Aleppo unterschied man mell)afe aus einheimischer<br />
Seide, l)abara aus Satin, izär aus weißer Baumwolle. Für Nordpalästina<br />
wurde mir l)abara genannt als ein seidener Überwurf,<br />
schwarz oder rot, zur Hochzeit weiß. Man nimmt das breite<br />
Stück Seide doppelt, gürtet es um die Taille mit einem Seidenband<br />
und zieht das obere Ende über den Kopf. In derselben<br />
Weise verhüllten sich in Jerusalern die moslemischen Frauen<br />
1) Abbildung 104. I) Abbildung 105.<br />
S) S c h mi d t - K a h I e, Volkserzählungen II, S. 100.<br />
4) M usil, Arabia Petraea III, S.169, M. a. C. Rwala, S.123; nach<br />
cl e B 0 u c he man, Materiel, S. 25, selten.<br />
6) Naplouse, S.64f.<br />
V.IRAT III-DAL 1937.1 (AuS 5)<br />
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-68828