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Die primitivste und deshalb besonders beachtenswerte Fußbekleidung<br />
ist die Sandale (1)e4we, Plur.1)e4ä, auch na'l, Plur.<br />
in'äl).l) In rjäna im GiMl gehörte ein Paar Sandalen zum Lohn<br />
des Hirten. Beduinen sind es hauptsächlich, die sie bei Bedarf<br />
anlegen, und Mus i 1 2 ) beschreibt, wie sie dieselben herstellen.<br />
Dafür zerschnittene Teile eines Kamelfells lassen sie trocknen,<br />
bohren vorn in der Gegend der großen Zehe ein Loch, neben<br />
der Ferse zwei Löcher und .ziehen durch die Löcher eine Schnur<br />
von Kamelhaar, deren Verknüpfung den Fuß festhält. Ein<br />
Volksspruch sagt: 3) mufJraze wa1)4ä, iW ileh issi lä jinsä,<br />
"Pfriemen und Sandale, wer etwas (noch so Geringes) hat, vergißt<br />
es nicht". Die von mir in el-kerak und Petra, aber auch<br />
zu Jerusalem im Aussätzigenasyl, Syrischen Waisenhaus und im<br />
Museum unsers Palästinainstituts, sowie in 1)ezma beobachteten<br />
Exemplare, von denen das des Palästinainstituts aus Hebron<br />
stammte, ') hatten ebenso wie die von d e B 0 u c he man 6) beschriebenen<br />
statt der Löcher lederne Ösen (i4n, Plur. a4än).<br />
In Hebron, ähnlich in Petra, hatte die 25 zu 8,5 cm messende<br />
Sohle rechts und links vom Spann 5 cm breite und 3 cm hohe<br />
Ösen, vorn auf der Innenseite der großen Zehe einen kurzen<br />
doppelten Riemen mit zwei Einschnitten, der in einen Einschnitt<br />
der Sohle gesetzt war. Ein Riemen (sräk) wird hinten um die<br />
Ferse gelegt, beiderseits mit den Enden durch die Sohlenösen<br />
gezogen, dann über dem Spann wieder vereinigt, indem das<br />
eine Ende durch einen Schlitz des anderen geht. Beide Enden<br />
gehen schließlich durch die Schlitze des Zehenleders und werden<br />
da verknotet. Bei d e B 0 u ehe man fehlt das Zehenleder,<br />
der Binderiemen ist statt dessen an der Stelle desselben an die<br />
Sohle genäht, läuft durch die beiden Sohlenösen und um die<br />
Ferse, geht zuletzt auf der Fußspanne durch einen Einschnitt<br />
in der Nähe der großen Zehe und wird da durch einen Knoten<br />
festgehalten. Bei dem Exemplar aus 1)ezma,6) wo die Sandale<br />
1) Abbildung 77. 78a-d. S) Arabia Petraea IH, S.167.<br />
8) B\ldde-Festschrift, S. 48. ') Ab b i I dun g 77. 78".<br />
6) Materiel de la vie bedouine, S. 17 f., Abb. 1.<br />
8) Abbildung 781>.<br />
V.IRAT III-DAL 1937.1 (AuS 5)<br />
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-68828