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schuldig wird wie der, welcher das Ritzen an sich zuläßt. 1)<br />
Solche Hautritzung für den Toten ist ein Zeichen der inneren<br />
Aufregung über den geschehenen Verlust und zugleich eine<br />
Sichtbarmachung des Schmerzes für andere zur Ehrung des<br />
Entschlafenen. Daß damit ein dauernder Bund mit ihm geschlossen<br />
werden solle, wie G. A. S m it h annimmt, 2) ist nicht<br />
erweisbar. Es handelt sich um eine naturhafte, bei den alten<br />
Kanaanitern gewiß allgemeine Sitte, welche die Israeliten meiden<br />
sollen, um sich als Volk Jahves von ihnen zu unterscheiden und<br />
ihren von Gott geschaffenen Leib nicht zu schänden.<br />
Im Gegensatz zur Trauer, bei der das S alb e n (säkh) mit<br />
Öl unterlassen werden soll (2. S. 12,20 f., vgl. 14,2, Dan. 10,3),3)<br />
und zum Fasten, bei welchem es ebenfalls am Versöhntage 4 ) und<br />
bei Gemeindefasten li ) wegfällt, steht Jesu Mahnung (Matth. 6, 17),<br />
als Fastender den Kopf zu salben, um nicht vor den Menschen<br />
als Fastender zu erscheinen, und das normale Leben, in welchem<br />
der Gastgeber beim Mahl den Kopf des Gastes mit Öl fettet<br />
(Ps. 23,5, vgl. 2. ehr. 28, 15), Wonneöl dem von Gott Gesalbten<br />
zuteil wird (Ps. 45, 8, Hebr. 1,9), Öl auf dem Kopfe nie fehlen<br />
sollte (Pred. 9, 8), und der Jüngling durch duftendes Öl den<br />
Mädchen anziehend wird (Hsl. 1, 3). Ein ganzes cUdßatJ'f(Jov<br />
köstlicher Myrrhe 6 ) wurde Jesus beim Mahle in Bethanien von<br />
einer fremden Frau auf das Haupt gegossen (Matth. 26, 7,<br />
Mk. 14, 3). Der Gastgeber hätte seinen Kopf mit Öl salben<br />
sollen (Lk. 7,46). Über das Salböl ist Bd. IV, S. 261 ff. eingehend<br />
jüdisches Material mitgeteilt. 7) Auf welche Weise selbst<br />
ein Mann Salböl bei sich haben kann, zeigt die zu 4. M. 4, 16<br />
ausgesprochene Vermutung, daß Eleazar das Salböl in einer<br />
kleinen Flasche ($elöl;llt) in seinem Geldgürtel (aphundä) getragen<br />
habe. 8 )<br />
1) Makk. III 5, Tos. Makk. IV 13. 14, Siphra 90 c•<br />
_ 8) Religion of the Semites,· S. 322 f.<br />
8) Vgl. b. Mo. k. 21". ') Jom. VIII 1.<br />
6) Ta'an. I 6. 8) Siehe darüber unter B 7.<br />
7) Siehe auch Bill erb eck, Kommentar I, S. 426 ff.<br />
8) j. Schabb. 12 C •<br />
V.IRAT III-DAL 1937.1 (AuS 5)<br />
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-68828